Nations League: Stimmungstest für DFB-Frauen gegen Niederlande

Nations League der Frauen:Stimmungstest für DFB-Team gegen Niederlande

von Frank Hellmann
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Deutschlands Frauen-Nationalmannschaft trifft in Bremen in der Nations League auf die Niederlande. Die Partie wird aus gutem Grund zu einer Art Endspiel deklariert.

Während des Länderspiels Deutschland gegen Schottland am 08.04.2025 klatscht Deutschlands Giulia Gwinn bei ihrer Auswechselung mit Deutschlands Trainer Christian Wück ab.
In Bremen wollen die DFB-Frauen im Nations-League-Spiel gegen die Niederlande den Gruppensieg klarmachen.
Quelle: dpa

Wer beobachte, wie akribisch Christian Wück erst die kleinen Tore aufstelle, wie engagiert sich der Bundestrainer dann in die Unterhaltung mit Lea Schüller vertiefte, der hat auf Platz elf in der Pauliner Marsch ahnen können, dass es für die deutsche Frauen-Nationalmannschaft im Nations-League-Duell gegen die Niederlande im Bremer Weserstadion (Freitag, 20:30 Uhr/live im ZDF) um einiges geht.
Dementsprechend gibt Wück auch die Marschrichtung vor: "Wir wollen ins Final Four der Nations League und sehen das Spiel gegen Niederlande als Endspiel an." Und auch als Stimmungstest und Standortbestimmung.

Gruppensieg in der Nations League soll her

Bei einem Heimerfolg hätte der Olympia-Dritte bereits vor dem letzten Spiel gegen Österreich in Wien (Dienstag, 20:30 Uhr/ARD) den Gruppensieg wegen des direkten Vergleichs bereits sicher. Damit würden auch die DFB-Frauen ihr Final Four bekommen, das für Oktober und November dieses Jahres angesetzt ist.
Unter Horst Hrubesch hatten sich die deutschen Fußballerinnen gegen die Niederländerinnen in der Olympia-Qualifikation 2024 durchgesetzt.
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Mehr als 30.000 Tickets verkauft

Primäres Ziel aber ist eine erfolgreiche EM in der Schweiz (2. bis 27. Juli), für die sich Wück in dieser Vorbereitungsphase wichtige Aufschlüsse erhofft. Würde Bremen zum Erweckungserlebnis, könnte der 51-Jährige in Wien noch ein bisschen experimentieren. Gerade in der Innenverteidigung war zuletzt viel Improvisation nötig. Mit Rebecca Knaak (Manchester City) und Kathrin Hendrich (VfL Wolfsburg) gibt es diesmal zwei Alternativen mehr.

Der endgültige EM-Kader wird bereits am 12. Juni nominiert. Einen weiteren Ausleseprozess will der Bundestrainer nicht, damit ab dem 19. Juni im Trainingslager in Herzogenaurach Klarheit herrscht. Bisher sind die Leistungen unter dem gebürtigen Unterfranken indes so wechselnd wie dieser Tage das Wetter in der norddeutschen Tiefebene. Aber es wären nicht weit mehr als 30.000 Tickets verkauft worden, wenn dieses Team nicht Erwartungen wecken würde.

Lena Oberdorf wohl noch keine Option

"Die großartige Kulisse", hofft Wück, "soll Rückenwind geben". Man wolle "ein Fest in Bremen feiern." Er hat als Aktiver beim 1. FC Nürnberg selbst erlebt, wie stimmungsvoll es am Osterdeich werden kann, obwohl Bremen genau wie Hamburg als möglicher Spielort für die EM 2029 bereits durchs Rüttelsieb gerauscht ist.
In der Vorbereitung aufs Nachbarschaftsduell fiel die Zurückhaltung von Lena Oberdorf auf, die nach den aktuellen Eindrücken kein Thema für die EM sein dürfte. Einsatzfähigkeit ist das eine, Spielpraxis das andere. Auch Wück wird registriert haben, dass die 23-Jährige nach ihrem Kreuzbandriss und einem Jahr Pause noch keinen Rhythmus hat, sich beim Trainingsspiel in Zweikämpfen zurückhielt und nach Fehlpässen mehrfach entschuldigend die Hand hob.
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Ein Einsatz für diese Länderspielmaßnahme hatte ihr Arbeitgeber FC Bayern ohnehin untersagt. Und vor zwei Jahren verzichtete Giulia Gwinn in einem ganz ähnlichen Fall auf die WM-Teilnahme. Daher wäre es besser, die bei Eintracht Frankfurt seit Wochen in Topform auftrumpfende Elisa Senß und die beim FC Chelsea spielende Sjoeke Nüsken im zentralen Mittelfeld zu stärken.

Nüskens optmistisch

Ich sehe unseren Leistungsstand sehr weit oben. Wir können mit einem guten Gefühl ins Spiel gehen.

Sjoeke Nüsken

versicherte Nüsken, die nebenbei von ihrer Begegnung mit Serena Williams in London berichtete, deren Ehemann Alexis Ohanion als Minderheitsinvestor bei den Blues eingestiegen ist.
Nach dem Women’s FA-Cup-Finale kam es zu einer Begegnung mit der Tennis-Ikone und den siegreichen Chelsea-Spielerinnen. "Ich habe ihr gleich gesagt, dass ich auch Tennis gespielt habe", sagte Nüsken, die in jungen Jahren selbst als eine der besten deutschen Talente in diesem Sport galt, ehe sich ihr Fokus auf den Fußball verlagerte.
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Quelle: Reuters

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