Stiftung Warentest prüft Schokolade:Was gute Milchschokolade auszeichnet
von Gereon Helmes
Schokolade darf gerade in der kalten Jahreszeit nicht fehlen. Doch die Preise sind hoch und sollen weiter steigen. Stiftung Warentest hat geprüft, welche Tafeln ihr Geld wert sind.
Stiftung Warentest hat Milchschokolade untersucht. Welche Tafel hält, was sie verspricht?
Quelle: Imago / Yay ImagesStiftung Warentest hat 20 Tafeln Milchschokolade geprüft, darunter viele Vollmilchschokoladen und sechs Bio-Produkte sowie zwei vegane Alternativen. Zwölf Tafeln schnitten "gut" ab.
Milchschokolade gibt es in vielen Varianten. Die Unterschiede liegen vor allem im Gehalt an Kakao und Milchbestandteilen. Die Kakaoverordnung schreibt Mindestmengen vor, doch auf die Qualität wirkt sich das laut Stiftung Warentest nicht automatisch aus.
Auffällig ist die große Preisspanne: Auf 100 Gramm gerechnet liegen die Tafeln im Test zwischen knapp zwei und zehn Euro.
Laut Statistischem Bundesamt sind Schokoladenprodukte zwischen August 2024 und August 2025 um 21 Prozent teurer geworden. Die Preise für Schokolade steigen, weil hohe Nachfrage auf ein knappes Angebot trifft. Grund dafür sind Missernten in Ghana und der Elfenbeinküste, den wichtigsten Kakao-Anbaugebieten der Welt. Extremwetter und Klimafolgen verschärfen die Lage. Trotzdem bleibt die Nachfrage hoch. Im Schnitt isst jeder Deutsche elf Tafeln pro Jahr.
Testsieger und Preistipp: Gute Noten für feine Aromen
Fünf geschulte Tester verkosteten die Schokolade. Unter den geprüften Milchschokoladen liegt die Edel-Vollmilch von Lauenstein Confiserie für etwa 7,44 Euro pro 100 Gramm vorne. Sie bestach durch eine fruchtige Note und erhielt das Gesamturteil "gut". Preiswerter und ebenfalls "gut" ist die Edel-Vollmilch von Rewe Bio für circa 2,19 Euro pro 100 Gramm. Sie fiel im sensorischen Urteil mit leicht röstigen Nuancen auf.
Gute Milchschokolade gibt es aber auch für weniger Geld. Am günstigsten und ebenfalls mit "gut" bewertet ist die Gold Schatz Vollmilch von Ritter Sport. Sie kostet etwa 1,89 Euro pro 100 Gramm und ist der Preistipp der Stiftung Warentest.
Kakao, Palmöl, Lieferkette - die Schokobranche hat keinen guten Ruf. Ferrero, der Erfinder von nutella, verspricht Nachhaltigkeit. Meint die Firma das ernst? Oder ist das Greenwashing?
18.08.2025 | 43:23 minVerlierer im Test mit Salmonellen belastet
In der veganen iChoc Planty Classic fanden die Tester Salmonellen, die schwere Infektionen verursachen können. Sie fällt deshalb mit der Gesamtnote "mangelhaft" durch. Stiftung Warentest stellte das bereits im Juli 2025 fest und informierte den Hersteller, der die betroffene Ware zurückrief. Ansonsten waren Keime oder Schadstoffe aber kein Problem im Test der übrigen Schokoladentafeln.
Weniger Verpackung schont Umwelt und Geldbeutel
Zu viel Verpackung ist teuer und belastet die Umwelt. Stiftung Warentest empfiehlt auf schlichte Verpackung zu achten. Besonders Dammenberg, Marabou, Milka und Ritter Sport punkteten in diesem Testfeld. Ihre Tafeln sind nur in einer leichten Kunststoffhülle verpackt, die ein bis zwei Prozent des gesamten Produktgewichts ausmacht.
Bio, Fairtrade, palmölfrei:Schokolade: Durchblick im Siegel-Dschungel?
Im Labor wurde zudem überprüft, ob die Angaben auf der Verpackung mit dem Inhalt übereinstimmen. Das Ergebnis: Alle Produkte erfüllen die Vorgaben für Milchschokolade. Wer noch dazu auf Verpackung, Herkunft und Nachhaltigkeit achtet, findet weiterhin Schokolade, die schmeckt und ein gutes Gefühl hinterlässt - nicht nur im Mund.
Nicht jede Tafel wiegt noch wie früher 100 Gramm. Einige Hersteller verkaufen inzwischen kleinere Tafeln zum gleichen Preis. Stiftung Warentest empfiehlt, beim Einkauf auf den Kilopreis zu achten, um versteckte Preiserhöhungen zu erkennen.
Derselbe Preis, aber weniger drin: So werden Verbraucher an der Nase herumgeführt. Wo besonders dreist geschummelt wird.
15.10.2025 | 3:27 minFaire Labels unter der Lupe: Kaum Nutzen für Kakaobauern
Stiftung Warentest prüfte auch die sozialen Versprechen der Hersteller. Obwohl Kakao teuer ist, profitieren die Bauern kaum und leiden unter Niedriglöhnen.
Drei Hersteller werben besonders mit Nachhaltigkeitsversprechen: Rapunzel, Tony’s Chocolonely und Plant-for-the-planet. Doch die Nachweise überzeugten Stiftung Warentest nicht. Rapunzel legte nur einen alten Beleg aus 2014 vor. Tony’s Chocolonely reagierte gar nicht auf Nachfragen. Und Plant-for-the-Planet verspricht für fünf Tafeln einen Baum zu pflanzen, lieferte aber keine überprüfbaren Nachweise.
Die Bilanz: Viele Nachhaltigkeitsversprechen bleiben vage.
Ob im Adventskalender, auf Plätzchen, für Lebkuchen oder im Nikolaus - Weihnachten ohne Schokolade ist undenkbar. Die wichtigste Zutat für den zarten Genuss: Kakao.
26.06.2025 | 29:48 minSie wollen auf dem Laufenden bleiben? Dann sind Sie beim ZDFheute-WhatsApp-Channel richtig. Hier erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten auf Ihr Smartphone. Nehmen Sie teil an Umfragen oder lassen Sie sich durch unseren Podcast "Kurze Auszeit" inspirieren. Zur Anmeldung: ZDFheute-WhatsApp-Channel.
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