Grasmilben sind in Deutschland weit verbreitet. Die Bisse ihrer Larven sorgen für juckende Pusteln ähnlich wie bei Mückenstichen. Wie man sich schützen und den Ausschlag lindern kann.
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Im Sommer barfuß im Gras spazieren - immer wieder schön. Auf der Wiese können allerdings mikroskopisch kleine Biester lauern: die Larven der Grasmilbe, auch Heu-, Ernte- oder Herbstgrasmilbe genannt. Ihre Bisse können wochenlang juckende rote Pünktchen oder Quaddeln auf der
Haut auslösen.
Die gute Nachricht:
Anders als bei Zecken geht von den Bissen der Grasmilbe keine gesundheitliche Gefahr aus - angenehm sind sie trotzdem nicht. Wichtig zu wissen: Nur die Larven beißen.
Die Larven schlüpfen meist im Juni oder Juli und sind bis in den Oktober aktiv auf der Suche nach einem Wirt. Das können Menschen sein, aber auch
Hunde,
Katzen, Kaninchen oder
Mäuse.
Vor einigen Jahren noch "Urlaubsmitbringsel", ist sie inzwischen in ganz Deutschland verbreitet: die Auwaldzecke. Sie kann Babesiose beim Hund auslösen. Wie groß die Gefahr ist.
von Immanuel Hinz
Rheinland, Hessen und Bayern von Grasmilben besonders betroffen
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Die 0,2 bis 0,3 Millimeter großen Larven leben im Boden und an Gräsern. Um sich an ihre Opfer zu heften, klettern die Parasiten meistens auf die Spitze von Grashalmen.
Gelingt ihnen der Übergang auf einen menschlichen oder tierischen Körper, stechen sie mit ihrem sichelförmigen Mundwerkzeug in die Haut. Dabei injizieren sie Speichel in die
Wunde, der die betroffene Stelle später häufig stark jucken lässt.
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Juckreiz nach Milbenbissen setzt mit Verzug ein
Bis man den Biss einer Grasmilbe bemerkt und der Juckreiz einsetzt, kann es bis zu 24 Stunden dauern. Meist sind die
Insekten dann schon weg. Erkennt man die schmarotzenden Parasiten, kann man sie mit einem in hochprozentigem Alkohol oder Desinfektionsmittel getränkten Wattebausch entfernen.
Grasmilben lieben besonders dünnhäutige und feuchte Körperstellen wie Kniekehlen, Leistenbeugen, Bauchnabel, Achselhöhlen, Füße und Unterschenkel. Anders als bei
Mückenstichen, wo der Juckreiz meist nach wenigen Tagen wieder abklingt, hält dieser bei einem Grasmilbenbiss bis zu zwei Wochen an.
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Grasmilben-Bisse: Möglichst nicht kratzen
Gegen den Juckreiz helfen Gele und Salben aus der Apotheke sowie kühlende Umschläge. Wichtig: Möglichst nicht kratzen! Kratzt man die Stiche auf, kann es zu Entzündungen kommen. In der Regel verschwinden die Symptome, die ein Grasmilben-Biss hervorruft, von allein wieder.
Um sich vor Grasmilbenbissen zu schützen, empfiehlt es sich, Füße, Knöchel und Kniekehle zu bedecken oder schützende Kleidung zu tragen, die mit Abwehrmitteln wie
ätherischen Ölen besprüht wird. Grasmilben finden sich vor allem auf trockenen Wiesen, auf denen sich auch Nutz- und Haustiere aufhalten. Hier ist besondere Vorsicht geboten.
Wespen, Bienen, Mücken: Insekten sind im Sommer überall, Stiche kaum vermeidbar. Oder? Was hilft, was schützt - und wann Sie zum Arzt sollten.
von Nadine Braun, Svetlana Klein
Dieser Artikel wurde erstmals am 5. September 2023 veröffentlicht und am 5. Juli 2025 aktualisiert.