Frauen-EM 2025 verfolgen: Übertragungswege im Tempo-Vergleich
TV-Signal-Check zur Frauen-EM:Wer jubelt zuerst beim Fußballgucken?
von Sven-Hendrik Hahn
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Ob Deutschland bei der Frauen-Fußball-EM 2025 jubelt, ist noch offen. Doch schon jetzt lässt sich klären: Welches TV-Signal bringt das Spielgeschehen am schnellsten ins Wohnzimmer?
Übertragung der Frauen-EM im Geschwindigkeitsvergleich: Bei welchem Übertragungsweg ist die Verzögerung am geringsten und wie kann man unterwegs am besten schauen?
Quelle: dpa
Viele kennen das Phänomen: Der Nachbar schreit schon, während bei einem selbst der Elfmeter noch gar nicht gezeigt wurde. Oder auf der Straße wird schon gehupt, obwohl auf dem eigenen Fernseher noch die Nachspielzeit läuft.
Die Fußball-Europameisterschaft der Frauen ist ein guter Anlass, zu klären, welches TV-Signal am schnellsten ist: Satellit, Kabel, DVB-T2 oder IPTV per Internet - die c’t-Redaktion hat geprüft, bei welchem Empfangsweg die Fans die Nase vorn haben.
ZDF und ARD übertragen alle 31 Spiele des Turniers. Das Signal für Fernsehen und Streaming ist unverschlüsselt und in Deutschland frei empfangbar. Dabei teilen sich die beiden Öffentlich-Rechtlichen die Spiele auf. Das ZDF überträgt das Finale live am 27. Juli ab 21 Uhr. Einige Spiele laufen nicht im TV, sondern im ZDF-Streamingportal oder in der ARD-Mediathek.
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Satellit weiterhin vorne dabei
Der Empfang über Satellit war bisher immer am schnellsten - gilt das auch weiterhin? "Das Satellitensignal ist immer noch der Standard, an dem sich alle anderen Verbreitungswege orientieren", sagt Ulrike Kuhlmann, Fernsehexpertin des Computer- und Technikmagazins c't.
Für die meisten Haushalte in Deutschland ist das eine gute Nachricht, denn 2024 empfingen 16,53 Millionen Haushalte (Marktanteil laut ASTRA-Monitor: 45,5 Prozent) ihr Fernsehprogramm per Satellit.
Kabel hat aufgeholt
Das Kabel-TV hat in diesem Jahr den Satellitenempfang nicht nur eingeholt, sondern teilweise überholt, so Ulrike Kuhlmann: "Kabel-TV lag in neueren Messungen noch vor dem Satellitensignal."
Beim Marktanteil sieht es anders aus: Bei der letzten Erhebung hatten etwas weniger Haushalte Kabel als Satellit, bisher lagen beide fast gleichauf.
Das Internet ist ein beliebter Weg, um TV zu empfangen - der Trend geht auch 2025 weiter. Laut einer repräsentativen Umfrage des Streaminganbieters "Zattoo" gaben 45 Prozent der deutschen Haushalte an, ihr Fernsehsignal über Streaming-Apps oder IPTV zu empfangen, 30 Prozent per Satellit, 28 Prozent über Kabel und sechs Prozent via DVB-T2-Antenne. Mehrfachnennungen waren möglich.
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Günstig und schnell mit Antenne
DVB-T2 liegt beim Übertragungstempo gut im Rennen, berichtet die Expertin: "Das Antennenfernsehen kommt maximal 1,5 Sekunden hinter dem Satellitensignal auf den Schirm."
Als kostengünstigster Verbreitungsweg per terrestrischer Antenne überträgt DVB-T2 das Programm der öffentlich-rechtlichen Sender wie ARD und ZDF in hochauflösender Qualität und zeitnah aus - ohne Mehrkosten.
2024 nutzten 1,22 Millionen Haushalte diese Empfangsart. Besonders praktisch ist die Antenne für spontanen Fernsehempfang im Garten oder beim Camping. Im Internet gibt es zudem einen Empfangscheck, mit dem man die DVB-T2-Verfügbarkeit am eigenen Standort prüfen kann.
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Warum Streaming-Dienste oft mit Verzögerung senden
Mit einem deutlich langsameren Signal müssen Nutzer von Streaming-Diensten rechnen: "Wer den Empfangsweg ungeschickt wählt, jubelt bis zu 90 Sekunden später als die Nachbarn", weiß Ulrike Kuhlmann. Besonders langsam sei die Ausstrahlung mit Streaming-Apps von Drittanbietern. 3,49 Millionen Haushalte empfangen das Fernsehsignal übers Internet (IPTV).
Ein Grund liegt in der Technik, wie die Streaming-Apps das Fernsehsignal verarbeiten. Quelle ist das Satellitensignal, das extra umkodiert wird, um eine geringere Datenmenge zu erhalten. Zudem wird das Signal gepuffert, damit der Stream ohne Unterbrechung ablaufen kann. Folge: Das dauert; das Signal kommt später an.
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IPTV ohne Zeitverzug: So klappt's am besten
Zwar gibt es Unterschiede je nach Anbieter und verwendeter Hardware, doch für c’t-Expertin Kuhlmann ist nach dem Test von IPTV klar: "Die geringste Verzögerung im Netz hat, wer direkt über die Streaming-Apps von ZDF und ARD Live-Fußball guckt."
Über die jeweiligen Apps der Streaminganbieter dauert es länger. Teilweise seien sie für solche Events schlicht ungeeignet.
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Ulrike Kuhlmann, Fernsehexpertin, Computer- und Technikmagazin c't
Der Tipp lautet: Direkt die App der Sender einschalten und dort "Live-TV" auswählen oder den Livestream im Browser am PC aufrufen. Das ist nach den c’t-Messungen der schnellste Weg für IPTV -Nutzer.
Am besten schaut sich Fußball auf dem Fernseher oder der Leinwand. Unterwegs klappt das auch auf dem Smartphone oder Tablet.
Die Streamingportale der Sender bieten Live-Fußball auch über mobile Daten an. Die übertragene Datenmenge kann allerdings sehr hoch sein. Tipp: Reduzieren Sie daher die Qualität von "hoch" (HD) auf "niedrig" (SD). Im ZDF-Streamingportal findet sich die Einstellung direkt unter "Live-TV".
Sven-Hendrik Hahn ist Redakteur des ZDF-Magazins WISO.
Vorhang auf für die Fußball-EM der Frauen: Am 2. Juli geht es los. Wer sind die Favoriten? Was ist drin für das DFB-Team? Alles Wichtige zum Turnier in der Schweiz.
von Greta Lange / Zoe Kapoor
FAQ
Quelle: dpa
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