Wadephul in China: Chancen für "konkreten Austausch" mit Peking

Außenminister beendet China-Reise:Wadephul sieht Chancen für "konkreten Austausch" mit Peking

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Zum Abschluss seines China-Besuchs spricht Außenminister Wadephul von "Interesse an Austausch". Wirtschaft und Politik sollten enger zusammenarbeiten, trotz offener Handelsfragen.

Miriam Steimer | ZDF-Ostasien-Korrespondentin in Peking

China wolle "deutschen Unternehmen keine Steine in den Weg legen". Dennoch gab es "keine Zugeständnisse" von chinesischer Seite, berichtet ZDF-Korrespondentin Miriam Steimer aus Peking.

09.12.2025 | 3:20 min

Außenminister Johann Wadephul sieht nach schweren Differenzen in den vergangenen Jahren Chancen für eine konstruktive Zusammenarbeit mit China. Der CDU-Politiker sagte bei einem Besuch in der südchinesischen Hightech-Metropole Guangzhou:

Ich habe insgesamt bei meiner Reise den Eindruck gewonnen, dass China, genau wie wir, an einem ernsthaften und konkreten Austausch sehr interessiert ist.

Johann Wadephul, Außenminister

Er fügte hinzu: "Wir werden ihn deshalb weiter fortführen."

Schaltgespräch zwischen der Moderatorin Marietta Slomka und die Politikwissenschaftlerin Janka Oertel

"Der Hebel ist tatsächlich im eigenen, im europäischen Markt", sagt Expertin Janka Oertel zu den Handelsbeziehungen mit China. Hier könne Europa China "wirklich Probleme bereiten".

08.12.2025 | 4:56 min

Vorbereitung der Kanzlerreise nach China

Zur Frage, welche Botschaft er Kanzler Friedrich Merz (CDU) vor dessen in den ersten drei Monaten des nächsten Jahres geplanter Reise mitgeben werde, sagte Wadephul: "Ich glaube, der Bundeskanzler weiß, wie wichtig das politische und das wirtschaftliche Verhältnis zu China ist." Deswegen sei es richtig, dass der Kanzler nach China reisen wolle "und genauso wie die Amtsinhaber vorher einen außenpolitischen und auch einen außenwirtschaftspolitischen Schwerpunkt setzen möchte".

Er habe mit seiner Reise genauso wie Vizekanzler und Finanzminister Lars Klingbeil (SPD) mit dessen China-Reise den Besuch des Kanzlers gut vorbereiten können, sagte Wadephul. Es gebe wichtige Anknüpfungspunkte, bei denen die Bundesregierung mit China gemeinsam Politik gestalten und wo man auch das wirtschaftliche Verhältnis auf eine neue Basis stellen könne. "Da ist manches zu tun", ergänzte Wadephul.

Wadephul in Peking: "China profitiert momentan von allen Entwicklungen"

Politikwissenschaftler Thomas Jäger ordnet die Rolle Chinas in der Welt ein.

08.12.2025 | 5:45 min

Gespräche über Handelspolitik und Seltene Erden

Der Außenminister beendet am heutigen Dienstag seinen China-Besuch. Beim Weltmarktführer für Tunnelbohrmaschinen, dem deutschen Unternehmen Herrenknecht, wollte sich der CDU-Politiker über dessen Erfahrungen mit einem wichtigen Produktionsstandort in China informieren. Anschließend war der Besuch bei WeRide, einem Anbieter von Technik für autonomes Fahren, geplant.

Am Montag hatte Peking laut Wadephul allgemeine Exportlizenzen für von deutschen Firmen benötigte Seltene Erden in Aussicht gestellt. Diese Rohstoffe, die in Handys bis zu Elektromotoren und Raketen stecken, werden in der Industrie dringend gebraucht, auch von Deutschlands Autobauern.

Ein aktiver Goldabbau-Steinbruch mit Industrieanlagen, Blick vom Rand des Steinbruchs.

China verfügt über ein Quasi-Monopol bei Seltenen Erden: Es baut 70 Prozent dieser Metalle ab und verarbeitet 90 Prozent. Deutschland deckt zwei Drittel seines Bedarfs aus China.

07.12.2025 | 3:02 min

Politikwissenschaftler: Klar, wer das Sagen hat

Seit April hat Peking sieben dieser Seltenen Erden und daraus gefertigte Magnete mit Kontrollen belegt. Wer sie exportieren will, musste seitdem jedes Mal ein langwieriges und kompliziertes Antragsverfahren durchlaufen. Die Firmen forderten deshalb allgemeine Genehmigungen, um mehr Liefersicherheit zu bekommen.

Insgesamt sei das Verhältnis zu China sehr asymetrisch, betont Politikwissenschaftler Thomas Jäger. "Da kann der Bundesaußenminister versuchen, hier und da Einfluss zu nehmen", sagt er. Es sei völlig klar, wer das Sagen habe. "In diese Lage hat man sich gebracht."

Bundesaußenminister Johann Wadephul (l, CDU) und Wang Yi, Außenminister der Volksrepublik China, begrüßen sich vor ihrem Gespräch.

Außenminister Wadephul startet nach einer abgesagten Reise seinen zweiten Anlauf für Gespräche in China. Thema war neben der Handelspolitik auch Russlands Krieg gegen die Ukraine.

08.12.2025 | 2:44 min

Europa sucht Balance im Verhältnis zu China

Chinas Maßnahme kam während des eskalierten Handelsstreits mit den USA. Peking begründete sein Vorgehen damit, verhindern zu wollen, dass die Rohstoffe für militärische Zwecke exportiert werden.

Europa streitet mit Peking schon länger über Chinas Handelspolitik. Die EU hatte im vergangenen Jahr ein enormes Handelsdefizit von über 300 Milliarden Euro mit China angehäuft. Auch Deutschland erreichte im vergangenen Jahr ein Rekordhandelsdefizit mit der Volksrepublik. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron brachte deshalb in einem Zeitungsinterview Zölle gegen China ins Spiel.

Quelle: dpa
Über dieses Thema berichteten verschiedene ZDF-Sendungen, etwa das ZDF-Morgenmagazin am 09.12.2025 ab 05:30 Uhr sowie phoenix der tag am 08.12.2025 ab 23:00 Uhr.

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