Wahl der Verfassungsrichter am 25. September

Erneuter Anlauf:Termin für Verfassungsrichter-Wahl steht

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Nach dem Eklat um Frauke Brosius-Gersdorf hat die SPD eine neue Kandidatin für das Verfassungsgericht nominiert. Wann die Wahl stattfinden soll, steht nun auch fest.

Bundestag

Der Bundestag muss mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit beschließen ...

Quelle: epa

Der Zeitplan für die Wahl der neuen Richterinnen und Richter für das Bundesverfassungsgericht steht offenbar. Nach Berichten des "Handelsblatts" und der Funke Mediengruppe soll der Bundestag am 25. September über die drei neuen Richter abstimmen.

Voraussetzung ist, dass der Wahlausschuss des Parlaments drei Tage vorher am 22. September die von der SPD neu nominierte Kandidatin Sigrid Emmenegger billigt. Das geht aus einem Schreiben des ersten parlamentarischen Geschäftsführers der Unionsfraktion, Steffen Bilger (CDU), an deren Mitglieder hervor, das der Zeitung vorliegt.

Bundesverfassungsgericht

... wer hier einen Richter-Posten bekommt.

Quelle: dpa

Eine Sprecherin der Fraktion bestätigte der Deutschen Presse-Agentur die in dem Schreiben genannten Daten.

Sigrid Emmenegger

Sigrid Emmenegger ist die neue Kandidatin als Richterin am Bundesverfassungsgericht. Über die Gründe für ihre Nominierung informiert ZDF-Korrespondentin Diana Zimmermann.

10.09.2025 | 1:24 min

Emmenegger folgt auf Brosius-Gersdorf

Am Mittwoch hatten die Fraktionsspitzen von SPD und Union bekanntgegeben, dass Emmenegger die neue Kandidatin der Sozialdemokraten ist. Sie ist seit 2021 Richterin am Bundesverwaltungsgericht in Leipzig.

Emmenegger nimmt den Platz von Frauke Brosius-Gersdorf ein, die sich aus der Besetzungsfrage um das Verfassungsgericht zurückgezogen hatte, nachdem ihr Teile der Unionsfraktion die Unterstützung verwehrt hatten.

15.04.2024, Berlin: Frauke Brosius-Gersdorf, Juristin stellt den Abschlussbericht der Kommission zur reproduktiven Selbstbestimmung und Fortpflanzungsmedizin vor.

Die Rechtswissenschaftlerin Frauke Brosius-Gersdorf verzichtet auf ihre Bewerbung für das Bundesverfassungsgericht nach Widerstand aus der Unionsfraktion.

07.08.2025 | 1:41 min

Gescheiterter erster Anlauf belastet schwarz-rote Koalition

Der Wahlausschuss des Bundestags hatte sich trotz bereits vorhandener Widerstände in der Union im Juli für Brosius-Gersdorf und zwei weitere Kandidaten ausgesprochen. Doch drei Tage später wurden die Abstimmungen im Plenum über die drei Vorschläge kurzfristig von der Tagesordnung des Bundestags genommen.

In der Unionsfraktion hatte sich massiver Widerstand gegen Brosius-Gersdorf aufgebaut, nachdem sie unter anderem wegen Positionen zum Abtreibungsrecht in sozialen Medien angegriffen worden war. Das Regierungsbündnis von Kanzler Friedrich Merz (CDU) schien keine drei Monate nach seinem Start schon in jenem Streitmodus angekommen, den man von den Ampel-Vorgängern kannte.

ZDF-Korrespondent Wulf Schmiese in Berlin

Nach Widerstand aus der Unionsfraktion verzichtet Frauke Brosius-Gersdorf auf das Amt am Bundesverfassungsgericht. Dazu eine Einschätzung von ZDF-Korrespondent Wulf Schmiese.

07.08.2025 | 1:14 min

Schwarz-Rot auf Stimmen der Opposition angewiesen

Die jetzige Kandidatin Emmenegger muss vom Wahlausschuss mit Zweidrittelmehrheit nominiert werden. Auch bei der Abstimmung im Parlament ist eine Zweidrittelmehrheit der abgegebenen Stimmen erforderlich. Das heißt, die Koalition ist auf Stimmen aus der Opposition - vor allem von Grünen und Linken - angewiesen.

Die hatten sich erneut verärgert über mangelnde Einbindung in das Verfahren gezeigt. Eine weitere offene Frage ist, ob der von der CDU/CSU aufgestellte Arbeitsrichter Günter Spinner womöglich nur mit Stimmen der AfD ins Amt kommt.

Quelle: dpa, AFP

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