Preis könnte weiter steigen:Deutschlandticket: Finanzierung bis 2030 gesichert
Der Bundestag hat die Finanzierung des Deutschlandtickets bis 2030 beschlossen. Zudem wurde der Preis für kommendes Jahr festgelegt. Wie viel es ab 2027 kostet, ist noch offen.
Bis 2030 finanzieren Bund und Länder das D-Ticket mit jeweils 1,5 Milliarden Euro pro Jahr.
Quelle: ImagoDie weitere Finanzierung des Deutschlandtickets für Busse und Bahnen bis Ende 2030 mit dem Anteil des Bundes steht. Der Bundestag beschloss eine Gesetzesänderung, wonach bis dahin jährlich 1,5 Milliarden Euro zum Ausgleich von Einnahmeausfällen bei Verkehrsanbietern bereitstehen.
Zustimmung des Bundesrats steht noch aus
Bisher war dies nur bis Jahresende geregelt und sollte zunächst auch nur für 2026 neu festgelegt werden. Bund und Länder vereinbarten dann aber eine längere Absicherung. Auch die Länder geben demnach bis 2030 jährlich 1,5 Milliarden Euro dazu. Über das Gesetz muss abschließend noch der Bundesrat entscheiden.
Die Finanzierung des Deutschlandtickets ist Dauerstreitthema zwischen Bund und Ländern. Seit der Einführung steigt der Preis stetig – nächstes Jahr dann auf 63 Euro.
18.09.2025 | 1:40 minUnions-Fraktionsvize Stephan Stracke (CSU) sagte in der Debatte, es sorge für Verlässlichkeit für alle Kunden und beende das jährliche Bangen, ob das Ticket weiterbestehen kann. SPD-Verkehrsexpertin Isabel Cademartori äußerte die Hoffnung, dass es nun auch mehr Unternehmen als Jobticket anbieten.
Etwa 14 Millionen Menschen haben ein D-Ticket
Die Verkehrsminister von Bund und Ländern hatten sich Mitte September auf eine längere Absicherung des seit 2023 angebotenen Deutschlandtickets verständigt, nachdem es zuvor immer wieder Gezerre darum gegeben hatte.
Hintergrund der Zuschüsse ist, dass das D-Ticket für den bundesweiten Nahverkehr günstiger ist als sonst übliche regionale Pendler-Abos. Derzeit nutzen es nach Branchenangaben rund 14 Millionen Kundinnen und Kunden.
Das Deutschlandticket soll erneut teurer werden. NRW-Verkehrsminister Krischer (Grüne) kritisiert, die Bundesregierung habe ihre Zusage der Preisstabilität nicht eingehalten.
19.09.2025 | 5:01 minDeutschlandticket: Von 49 zu 58 zu 63 Euro
Bund und Länder vereinbarten auch eine erneute Preiserhöhung: Ab 1. Januar 2026 kostet das als Abo angebotene Ticket 63 Euro im Monat. Erst zu Jahresbeginn war der Preis auf 58 Euro von zuvor 49 Euro angehoben worden. Ab 2027 soll der Preis mit einem noch genau festzulegenden Index ermittelt werden, der Personal-, Energiekosten und allgemeine Kostensteigerungen abbildet. So soll die "politische Preisfindung", die für viel Streit sorgte, enden.
Der Bundesverband Schienennahverkehr begrüßte, dass die Diskussionen um das Deutschlandticket nun "endlich" beendet seien. Die jährliche Anpassung des Ticketpreises anhand eines Kostenindexes sei dabei "notwendig und folgerichtig".
Umwelthilfe warnt vor Preisspirale
Die Deutsche Umwelthilfe kritisierte den Preismechanismus hingegen als "Spirale, an deren Ende das Deutschlandticket sich selbst abschafft". Denn durch höhere Preise würden Kunden abspringen, was wiederum zu Mindereinnahmen führe, die mit weiteren Preiserhöhungen aufgefangen werden müssten. Berechnungen der Organisation zufolge dürfte der Ticketpreis nach dem, was bisher bekannt ist, bis 2030 auf mindestens 74 Euro monatlich steigen.
Weil Anika Janssen bei einer Fahrkartenkontrolle nicht auf ihr digitales Deutschlandticket zugreifen konnte, soll sie nun eine Strafe für vermeintliches Schwarzfahren zahlen.
18.09.2025 | 3:33 minAuch Linke, Grüne und Verbraucherverbände kritisieren die absehbaren weiteren Preiserhöhungen und fordern eine dauerhafte Rückkehr zum ursprünglichen Ticketpreis von 49 Euro im Monat. "Die Preiserhöhung trifft vor allem Menschen mit geringen Einkommen", erklärte am Freitag der Sozialverband VdK. Es brauche daher einen speziellen Sozialtarif für Einkommensschwache.
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von Christiane Hübscher und Dominik Rzepkamit Video