Mehr Soldaten für die Truppe:Wehrbeauftragter fordert eine Bedarfswehrpflicht
In der Debatte über die Einführung einer Wehrpflicht hat sich der Wehrbeauftragte des Bundestags, Henning Otte, zu Wort gemeldet. Er plädiert für eine Bedarfswehrpflicht.
Ab Januar soll das neue Wehrdienstgesetz greifen. Im Verteidigungsausschuss hatten am Montag Experten und junge Menschen ihre Sicht dazu eingebracht.
10.11.2025 | 1:56 minDer Wehrbeauftragte des Bundestags, Henning Otte, ist für eine Wehrpflicht, wenn festgelegte Zielzahlen für Freiwillige nicht erreicht werden.
Es wäre gut, wenn im Gesetz stünde, zu welchem Zeitpunkt wie viele Freiwillige gefunden sein sollen, sagte der CDU-Politiker im "Frühstart" von RTL/ntv. So werde messbar, ob die jeweiligen Meilensteine erreicht würden. Er denke, Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) sehe diese Notwendigkeit auch.
Otte: Bedarfswehrdienst als Lösung?
Otte will eine schnelle Lösung für das Wehrdienstgesetz. "Die Lage ist so ernst, dass wir den Dingen ins Gesicht sehen müssen, um stark und abwehrfähig zu sein." Es gebe noch Nachholbedarf, um die Bundeswehr kriegstauglich zu machen.
Die Erwartungshaltung in der Truppe ist hoch, in der Gesellschaft insgesamt.
Henning Otte, Wehrbeauftragter des Bundestags
Beim geplanten Wehrdienst-Gesetz scheint ein "Losverfahren vom Tisch zu sein", so ZDF-Korrespondentin Ines Trams.
10.11.2025 | 2:02 minOtte sprach sich für einen "Bedarfswehrdienst" aus, der sich an den Fähigkeiten der Bundeswehr orientiere. "Denn darum geht es: Die Truppe zu stärken, damit die Abschreckung glaubhaft gelingt." Er sei zuversichtlich, dass sich die Koalitionsfraktionen in dieser Woche einigten.
Wehrbeauftragter: Voraussichtlich kein Bedarf für Losverfahren
Das umstrittene Losverfahren werde voraussichtlich nicht gebraucht, sobald es ab Mitte 2027 flächendeckende Musterungen gebe, sagte Otte weiter.
Morgen feiert die Bundeswehr ihren 70. Geburtstag. In Berlin findet ein öffentliches Gelöbnis statt. Pünktlich dazu scheint auch in der Debatte um die Wehrpflicht eine Einigung in Sicht zu sein.
11.11.2025 | 4:04 minEr forderte, bei den Musterungen einen moderneren und freundlicheren Weg zu gehen als früher. Man wolle schließlich Menschen für die Armee gewinnen.
Das Gesetz über einen neuen Wehrdienst war nach langem Streit in der schwarz-roten Koalition Mitte Oktober zunächst in der vom Kabinett beschlossenen Fassung in den Bundestag eingebracht worden. Inhaltlich ist dieser Entwurf zwischen Union und SPD aber umstritten und wird sich im parlamentarischen Verfahren wohl noch ändern.
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