BSW-Chefin Sahra Wagenknecht offen für Gespräche mit der AfD

Parteichefin des BSW:Wagenknecht offen für Gespräche mit AfD

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Würde das BSW auf Bundesebene Gespräche mit der AfD führen? Parteichefin Sahra Wagenknecht schließt das nicht grundsätzlich aus und fordert ein Ende der "Brandmauer-Politik".

Sahra Wagenknecht von der Partei Bündnis Sahra Wagenknecht. (Archiv)
Schließt Gespräche mit der AfD nicht aus: BSW-Chefin Sahra Wagenknecht. (Archivbild)
Quelle: Action Press

Die Parteichefin des BSW, Sahra Wagenknecht, schließt Gespräche ihrer Partei mit der AfD nicht grundsätzlich aus. Gegenwärtig gebe es zwar keine Gespräche, sagt Wagenknecht ZDFheute, ergänzt aber:

Wenn Sie mich fragen, ob ich auch mit Herrn Chrupalla reden würde, wenn es einen konkreten Anlass dafür gäbe, wie es in Thüringen bei dem Gespräch der Fraktionsvorsitzenden der Fall war: ja selbstverständlich.

Sahra Wagenknecht, BSW-Chefin

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"Das sollte normal sein in einer Demokratie", argumentierte Wagenknecht. Ausgrenzung und Redeverbote seien undemokratisch und "eine Ohrfeige für diese Wähler, die sie nur noch mehr an die AfD binden". "Es war einfach dumm, dass die AfD wieder bei den Bundestagsposten ausgeschlossen wurde", so Wagenknecht.

Die Brandmauer-Politik hat die AfD immer stärker gemacht und sollte nicht fortgesetzt werden.

Sahra Wagenknecht, BSW-Chefin

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Treffen zwischen AfD und BSW in Thüringen

Hintergrund ist ein umstrittenes Treffen von AfD und BSW in Thüringen. Die Fraktionschefs der beiden Parteien, Björn Höcke (AfD) und Frank Augsten (BSW), hatten am Mittwoch ein zweistündiges Gespräch geführt, indem man über unterschiedliche "Sichtweisen, Probleme und Perspektiven der aktuellen Landespolitik gesprochen" habe, wie es in einer Mitteilung hieß.
Man habe verabredet, sich "nach der Sommerpause und nach Absprache mit unseren Koalitionspartnern" nochmal zusammenzusetzen.
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Chrupalla: Hat bereits "Gespräche mit dem BSW" gegeben

Zuvor hatte AfD-Chef Tino Chrupalla Kontakte seiner Partei mit dem Bündnis Sahra Wagenknecht auf Bundesebene befürwortet. Auf die Frage, ob er und die Co-Vorsitzende Alice Weidel für Gespräche mit Wagenknecht zur Verfügung stünden, sagte er dem Sender Welt-TV: "Ja, also immer." Er sagte, es gebe schon Gespräche mit dem BSW: "Über das, was Deutschland bewegt, und wie man Mehrheiten verändern kann."
Zu dem Treffen von Höcke und Augsten sagte Chrupalla zu Welt-TV:

Das ist absolut richtig und vor allen Dingen auch im Bürgerinteresse. Das haben hier die Bürger gewählt.

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BSW-AfD-Gespräche: Keine Bedeutung für Mehrheitsverhältnisse

In Thüringen regiert aktuell eine Koalition aus CDU, BSW und SPD. Stärkste Kraft wurde bei der Wahl im vergangenen Jahr die AfD, die vom Verfassungsschutz in Thüringen als erwiesen rechtsextremistisch eingestuft ist.
Das BSW ist seit der Wahl im Februar im Bundestag nicht mehr vertreten. Die junge Partei war mit 4,981 Prozent knapp an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert. Etwaige Gespräche beider Seiten hätten also keine Bedeutung für Mehrheitsverhältnisse im jetzigen Bundestag.
Quelle: ZDF, AFP

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