Haßelmann zu Wehrdienstplan: "Bundeswehr ist doch keine Losbude"

Interview

Wehrdienst-Debatte:Grünen-Fraktionschefin: "Bundeswehr ist doch keine Losbude"

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Britta Haßelmann hält wenig von einem Losverfahren für Wehrpflichtige. Dass die schwarz-rote Koalition an einem Kompromiss scheiterte, bezeichnet sie als "total amateurhaft".

Britta Haßelmann bei der ZDF-Sendung Moma am 15.10.2025

Sehen Sie das gesamte Interview mit Britta Haßelmann hier im Video.

15.10.2025 | 6:49 min

Grünen-Fraktionschefin Britta Haßelmann hat das vorläufige Scheitern eines Kompromisses für einen neuen Wehrdienst als "total amateurhaft" kritisiert. Am Mittwoch sagte sie im ZDF-Morgenmagazin:

Ich blicke ziemlich fassungslos auf dieses Chaos dieser Koalition.

Britta Haßelmann, Grünen-Fraktionschefin

Haßelmann: Losverfahren wird der Lage nicht gerecht

Die Grünen-Politikerin kritisierte dabei auch den eigentlich geplanten und zunächst gescheiterten Kompromissvorschlag, notfalls per Los zu bestimmen, wer Wehrdienst leisten muss.

Die Bundeswehr ist doch keine Losbude, der Wehrdienst keine Lotterie.

Britta Haßelmann, Grünen-Fraktionschefin

Die Idee eines Losverfahrens werde der Lage nicht gerecht, es müsse auch die Wirkung auf junge Menschen bedacht werden, die angesprochen werden sollen.

Losverfahren soll bei neuem Wehrdienst ueber Musterung entscheiden

Das geplante Wehrdienstgesetz soll der Bundeswehr neue Rekruten bringen. Uneinigkeit gibt es über eine mögliche Änderung, die ein Losverfahren bei der Rekrutierung vorsieht.

14.10.2025 | 3:00 min

Haßelmann für freiwilligen Wehrdienst

Haßelmann sprach sich dafür aus, den Wehrdienst komplett freiwillig zu gestalten. Außerdem müsse auch direkt mit den jungen Menschen gesprochen werden - auch das schaffe die Regierungskoalition nicht.

29.09.2025, Litauen, Rukla: Boris Pistorius (SPD), Bundesminister der Verteidigung, nimmt an der Eröffnung der Permanent Logistics Support Area (PLSA), einem Logistikzentrum der Bundeswehr zur Unterstützung der NATO eFP Battle Group, teil.

Minister Pistorius soll SPD-Politikerin Möller brüskiert haben, ihre Pressekonferenz zum Wehrdienst verhindert haben. Er habe bei ihr aber "keine Tränen gesehen", sagt Pistorius.

15.10.2025 | 0:30 min

Anders als erwartet hatten Union und SPD sich im Streit über die Pläne für den Wehrdienst am Dienstag doch nicht einigen können. Der am Aushandeln des gescheiterten Kompromisses beteiligte CDU-Politiker Norbert Röttgen warf Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) vor, das Gesetzgebungsverfahren torpediert zu haben - Pistorius wies dies zurück.

Quelle: ZDF, AFP

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