Merkel: Nicht von AfD in der Manege herumführen lassen

Ehemalige Kanzlerin:Merkel: Nicht von AfD in der Manege herumführen lassen

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Angela Merkel ruft die Parteien dazu auf, sich klar von der AfD zu distanzieren. Sie warnt vor einer Zusammenarbeit und betont die Bedeutung eigener Stärke und klarer Werte.

Bundeskanzlerin a.D. Angela Merkel zu Gast bei Eva Lindenau

Bei "phoenix persönlich" spricht die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel über ihre Entscheidungen als Regierungschefin, Herausforderungen für die Demokratie sowie über ihre neu gewonnene Freiheit.

26.11.2025 | 46:10 min

Die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel ruft zum selbstbewussten Umgang mit der AfD auf. Man dürfe hier "nicht wie das Kaninchen vor der Schlange sitzen" und sich nicht "von der AfD fast in der Manege herumführen lassen", sagte die CDU-Politikerin in der Sendung "phoenix persönlich". Die anderen Parteien müssten ihre eigene Politik noch stärker als sonst deutlich machen - daraus würden dann die Unterschiede zur AfD erkennbar.

Parteien, die die EU nicht richtig finden, ein völlig anderes Verhältnis zu Russland haben und die liberale Demokratie nicht verteidigen - "mit diesen Parteien - das ergibt sich dann von selbst - kann ich nicht zusammenarbeiten", betonte Merkel. Union und SPD hätten so viel einzubringen, um Menschen zu überzeugen. "Mehrheiten zu suchen mit der AfD, das verbietet sich allein aus der eigenen Definition", sagte Merkel, die vor rund 20 Jahren erstmals zur Bundeskanzlerin gewählt wurde.

Bundeskanzler merz und SPD-Chef Klingbeil im Bundestag

Das aktuelle ZDF-Politbarometer zeigt: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, läge die Union erneut gleichauf mit der AfD. Schwarz-Rot hätte keine parlamentarische Mehrheit.

21.11.2025 | 1:23 min

Kritik im Januar war "ziemlich einmaliger Fall"

Merkel hatte im Januar während des Bundestagswahlkampfes kritisiert, dass die CDU/CSU-Fraktion mit dem damaligen Fraktionschef Friedrich Merz einen Migrationsbeschluss im Bundestag mit den Stimmen der AfD durchgesetzt hatte.

Im Interview mit dem TV-Sender machte sie deutlich, dass sie sich nicht zu jeder aktuellen Diskussion äußern wolle. Im Fall der AfD im Januar sei dies ein "ziemlich einmaliger Fall" gewesen. Sie behalte sich dies aber bei staatspolitisch wichtigen Dingen vor, sagte Merkel.

Quelle: dpa

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