Forderung nach Parteiverbot :Gründung von AfD-Jugend befeuert Rufe nach Verbotsverfahren
Die Gründung der neuen AfD-Jugend ruft erneut Befürworter eines Verbotsverfahrens auf den Plan. Grünen-Parteichef Banaszak fordert die Regierung auf, ein Verfahren voranzubringen.
Am Wochenende hatte die AfD ihre neue Jugendorganisation "Generation Deutschland" gegründet. Nun mehren sich erneut Stimmen, die ein Verbotsverfahren gegen die gesamte Partei fordern.
02.12.2025 | 0:35 minDie Befürworter eines Verbotsverfahrens gegen die AfD sehen sich durch den Gründungskongress der neuen Jugendorganisation der Partei in ihrer Forderung bestätigt. Auch Thüringens Verfassungsschutzpräsident Stephan Kramer sieht bei der am Wochenende in Gießen gegründeten "Generation Deutschland" keinen nennenswerten Unterschied zur Vorgängerorganisation "Junge Alternative". Diese war vom Bundesamt für Verfassungsschutz bereits als rechtsextrem eingestuft.
Der Parteichef der Grünen, Felix Banaszak sagte der "Frankfurter Rundschau", die "Generation Deutschland" sei ein Sammelbecken für Rechtsextremisten und damit ein Fall für die Sicherheitsbehörden.
Sie stellen sich offen gegen unsere freiheitliche demokratische Grundordnung. Die Bundesregierung muss mit aller Ernsthaftigkeit ein Verbotsverfahren beim Bundesverfassungsgericht voranbringen.
Felix Banaszak, Grünen-Parteichef
Auf die gesichert rechtsextreme "Junge Alternative" folgt nun die "Generation Deutschland". Mehr als 25.000 Menschen versammelten sich zu Protesten gegen die Gründung in Gießen.
29.11.2025 | 2:31 minAfD-Jugend: "Radikaler als zuvor"
Die Sprecherin der Parlamentarischen Linken in der SPD, Carmen Wegge, sieht die Chancen für ein Verbotsverfahren mit der neuen Parteijugend gewachsen. "Sie ist radikaler als zuvor und als echte Parteijugend sind ihre Handlungen und Beschlüsse auch unmittelbar der Gesamtpartei zurechenbar", sagte sie der "Rheinischen Post".
Die möglichen Erfolgsaussichten bei einem solchen Verfahren sind damit aus meiner Sicht nach diesem Wochenende nochmal gestiegen.
Carmen Wegge, Sprecherin der Parlamentarischen Linken in der SPD
"Inhaltlich und personell gibt es ziemlich viele Kontinuitäten" in der neuen AfD-Jugend, so Politikwissenschaftlerin Dr. Heinze. Im Ton bemühe sie sich um "strategische Mäßigung".
30.11.2025 | 4:57 minKramer: Weder Mäßigung noch Wandlung
Thüringens Landesverfassungsschutz-Chef Kramer sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND), eine erste Sichtung der Beiträge und Auftritte bei der Gründungsveranstaltung zeige "weder eine Mäßigung noch eine Distanzierung oder gar Wandlung" gegenüber der "Jungen Alternative". Man müsse "wohl doch eher von einer Nachfolgeorganisation, diesmal unter dem Schutz des grundgesetzlichen Parteienprivilegs als Jugendorganisation der AfD, ausgehen".
Anhaltspunkte seien völkischer Nationalismus sowie Anspielungen und Parallelen zu Leitgedanken der Hitlerjugend. Auch die Wahl des Führungspersonals und dessen Botschaften ließen "bisher keinen Zweifel an einer Fortsetzung der Radikalisierung".
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