Bei Veranstaltung in Gießen:Mehr als 50 Polizisten bei Protest gegen AfD-Jugend verletzt
Bei der Neugründung der AfD-Jugend in Gießen gab es am Wochenende massive Proteste. Der Einsatz endete mit 50 verletzten Polizisten und gegenseitigen Vorwürfen.
Die AfD hat ihre Jugendorganisation neu strukturiert und enger angebunden: Wer zur "Generation Deutschland" will, muss AfD-Mitglied sein. Doch warum dieser Schritt?
30.11.2025 | 2:38 minBei dem Großeinsatz zur Gründungsveranstaltung der neuen AfD-Jugend in Gießen sind nach Angaben von Hessens Innenminister Roman Poseck (CDU) mehr als 50 Polizisten verletzt worden. "Ursache für diese Verletzungen waren Schläge, Tritte, es hat auch Böllerwürfe gegen Beamte gegeben", sagte Poseck am Montag vor Journalisten in Wiesbaden.
Es sei von Seiten gewaltbereiter Gegendemonstranten Pyrotechnik gezündet und versucht worden, "Beamte zu überrennen".
Dieses Wochenende in Gießen hinterlässt einen sehr faden Beigeschmack.
Roman Poseck (CDU), hessischer Innenminister
Gewerkschaften, Parteien und Aktionsbündnisse hätten gemeinsam Zehntausende mobilisiert, beobachtete ZDF-Reporterin Santina noch am Samstag live vor Ort.
29.11.2025 | 9:52 minPolizei meldet 1.000 gewaltbereite Demonstranten in Gießen
Die Gründung der neuen AfD-Jugendorganisation Generation Deutschland am Samstag in Gießen war von massiven Protesten begleitet worden. Der überwiegende Teil der insgesamt 26 Gegenveranstaltungen verlief friedlich, zum Teil aber auch gewaltsam.
Unter den nach Polizeiangaben rund 25.000 Gegendemonstranten befanden sich Poseck zufolge auch rund 1.000 gewaltbereite Demonstranten. Es habe drei Festnahmen und 192 Identitätsfeststellungen gegeben, in 60 Fällen seien Demonstranten oder Sachen durchsucht worden.
Dieser Auftritt beim Gründungskongress der AfD-Jugend hat für Irritationen gesorgt: Alexander Eichwald hatte sich für einen Posten im Vorstand beworben - und erntet Kritik.
30.11.2025 | 1:14 minLaut Innenministerium kam es zu 15 Blockaden. Demonstranten hatten versucht, die Zufahrten zur Messehalle in Gießen, wo die AfD-Veranstaltung stattfand, zu blockieren. Fünf Blockaden wurden dem Innenministerium zufolge von Beamten teils unter Einsatz von Pfefferspray und Wasserwerfern aufgelöst.
Poseck wertete den Einsatz insgesamt als Erfolg. Dadurch habe es keine weiteren Eskalationen gegeben. Ohne das Handeln der Beamten hätte es "schwerste Straf- und Gewalttaten gegeben", betonte er. Die Polizei habe seiner Wahrnehmung nach "verhältnismäßig gehandelt", sagte der Minister.
Innenminister Poseck verurteilt Gewalt nach AfD-Veranstaltung
Der Polizeieinsatz hatte am Wochenende zu Diskussionen geführt, Hessens Regierungschef Boris Rhein (CDU) verurteilte die Gewalt durch Demonstranten. Auch Poseck bekräftigte seine Kritik:
Ich verurteile jede einzelne Gewalttat, die es in Gießen gegeben hat.
Roman Poseck (CDU), hessischer Innenminister
Gewalt sei "niemals ein legitimes Mittel der politischen Auseinandersetzung, egal gegen wen sich diese richtet". Die große Zahl militanter Gegendemonstranten schade dem legitimen Protest der Bürgerinnen und Bürger gegen die AfD. "Es ist kein wirklicher Einsatz für die Demokratie, wenn dieser Einsatz mit Gewalt und Rechtsbrüchen erfolgt", sagte der Innenminister.
Mit der AfD reden, darf die Wirtschaft das? Unsere Hauptstadtkorrespondentin Christiane Hübscher hat mit allen gesprochen: Der AfD, den anderen Parteien und Wirtschaftsexperten. Hier die Analyse.
28.11.2025 | 10:02 minAuch das Aktionsbündnis "Widersetzen" bewege sich "in einer hochgefährlichen rechtlichen Parallelwelt". Aktivisten sähen sich im Recht, in ihrem vermeintlichen Kampf gegen das Böse Gesetze zu brechen. Das dürfe aber nicht geschehen. Das Bündnis warf der Polizei hingegen den massiven Einsatz von Gewalt vor. Beamte hätten zahlreiche Demonstrierende durch Faustschläge und Pfefferspray verletzt.
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