Interview
Am Sonntag in Schottland:Zollstreit: Von der Leyen will Trump treffen
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Trumps Zoll-Keule wird im Fokus stehen: Am Sonntag will sich die EU-Kommissionspräsidentin mit dem US-Präsidenten treffen. Darauf habe man sich verständigt, so von der Leyen.
Im Ringen um eine Einigung im Zollstreit zwischen der Europäischen Union und den USA steht nun ein Treffen von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und US-Präsident Donald Trump bevor. "Nach einem guten Telefonat" hätten Trump und sie "vereinbart, uns am Sonntag in Schottland zu treffen, um die transatlantischen Handelsbeziehungen zu erörtern und zu besprechen, wie wir diese weiterhin stark halten können", teilte von der Leyen auf ihren Social-Media-Plattformen mit.
Trump bestätigte ein paar Stunden später bei seiner Ankunft in Schottland das Treffen:
Wir werden sehen, ob wir einen Deal machen.
Donald Trump, US-Präsident
Falls das gelinge, wäre es "der größte Deal von allen". Von der Leyen sei eine "hoch angesehene Frau", man freue sich auf das Treffen. "Das wird gut werden", betonte der US-Präsident.
Zollstreit: Trump sieht "50 zu 50-Chance" für Einigung
Vor seinem Aufbruch hatte er sich bereits ähnlich geäußert. Im Weißen Haus sprach Trump vor Reportern von einer "50 zu 50-Chance", ein Abkommen mit der EU zu erreichen. Momente später schob er nach:
Ich denke, die EU hat ziemlich gute Chancen, eine Einigung zu erzielen.
Donald Trump, US-Präsident
Die EU-Kommission hatte ihrerseits am Donnerstag erklärt, eine Einigung sei "in greifbarer Nähe".
Aus Medienberichten und Informationen aus Diplomatenkreisen war in den vergangenen Tagen ebenfalls hervorgegangen, dass es in den Verhandlungen zwischen Brüssel und Washington Fortschritte gibt.
So könnten nach Angaben mehrerer Diplomaten US-Einfuhrzölle in Höhe von 15 Prozent sowie zahlreiche Ausnahmen das Ergebnis der Verhandlungen sein. Wie auf der anderen Seite das EU-Zollniveau aussehen würde, blieb allerdings bislang weitgehend unklar.
Zoll-Einigung: Frist läuft am 1. August ab
Trump hatte sich gerade erst mit Japan auf Zölle von 15 Prozent geeinigt - das ist deutlich weniger als ursprünglich geplant. Auch mit der EU verhandeln die USA seit Wochen über einen Handelsdeal, der von Trump bereits angekündigte Zölle von 30 Prozent zum 1. August noch verhindern soll. Die Frist läuft in einer Woche ab.
Der US-Präsident hatte Anfang April einen Zollkonflikt mit Handelspartnern in aller Welt entfacht. Er kündigte hohe Importaufschläge für die EU und zahlreiche Länder an - senkte diese später aber auf zehn Prozent, um Verhandlungen zu führen.
Ausgenommen sind bislang Medikamente und Pharmaprodukte. Für Autos gilt ein erhöhter Zollsatz von 25 Prozent, für Stahl- und Aluminiumprodukte werden Aufschläge von 50 Prozent fällig.
Quelle: AFP, dpa
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