Sicherheitsgarantien für Ukraine:Otte warnt vor Überforderung der Bundeswehr
Soll die Bundeswehr bei Sicherheitsgarantien für die Ukraine helfen? Der Wehrbeauftragte Henning Otte warnt: Ohne mehr Personal sei das kaum zu stemmen.
Laut Henning Otte wäre eine Bundeswehr-Beteiligung an Sicherheitsgarantien für die Ukraine eine "Riesenherausforderung" (Archivfoto).
Quelle: dpaDer Wehrbeauftragte des Bundestags, Henning Otte (CDU), warnt vor einer Überforderung der Bundeswehr durch einen möglichen Einsatz zur Friedenssicherung in der Ukraine. Otte sagte im Deutschlandfunk:
Eines darf nicht sein: Immer mehr Aufträge anzunehmen und den Personalkörper nicht zu stärken.
Henning Otte, Wehrbeauftragter des Bundestags
Sollte sich Deutschland mit einer Brigade von etwa 5.000 Soldaten an Sicherheitsgarantien für die Ukraine beteiligen, wäre das eine "Riesenherausforderung für die Bundeswehr".
Viel Zuversicht, ein Gefühl der Einigkeit und Sicherheitsgarantien für die Ukraine – Signale, die das Gipfeltreffen im Weißen Haus am Montag aussandten. Einen Tag später geht es um die Details.
20.08.2025 | 2:41 minVon dem aktuell anvisierten Ziel, die Bundeswehr auf 260.000 aktive Soldaten zu vergrößern, sei die Truppe noch "weit entfernt", sagte der CDU-Politiker - und jetzt "sprechen wir schon wieder über neue Aufträge". Zunächst müsse aber der Personalaufwuchs gelingen. "Das eine muss vor dem anderen erfüllt sein."
Mehr Perspektiven zu möglichen Sicherheitsgarantien für die Ukraine:
Otte: Zweifel an Freiwilligkeitsmodell für die Bundeswehr
Der Wehrbeauftragte äußerte Zweifel, ob das auf Freiwilligkeit beruhende Wehrdienstmodell, das voraussichtlich kommende Woche vom Bundeskabinett verabschiedet werden soll, zu einer ausreichenden personellen Stärkung führen werde.
Ich erwarte, dass verpflichtende Elemente nach und nach scharfgestellt werden können.
Henning Otte, Wehrbeauftragter des Bundestags
Seiner Ansicht nach müsse eine verpflichtende Musterung aller jungen Männer zu dem Wehrdienstmodell gehören. Der Gesetzentwurf aus dem Verteidigungsministerium sieht vor, dass ab dem kommenden Jahr an alle jungen Männer und Frauen ein Fragebogen versandt wird. Männer müssen ihn ausfüllen, für Frauen ist das freiwillig. Geeignete Kandidaten werden dann zur Musterung eingeladen. Diese soll laut Gesetzentwurf erst ab 2028 für alle 18-jährigen Männer verpflichtend werden.
Man werte "den Gipfel als Erfolg" und habe nicht damit gerechnet, dass "es so positiv im Sinne der Europäer ausgeht", so ZDF-Reporterin Ina Baltes zum europäischen Blick auf den Ukraine-Gipfel.
20.08.2025 | 3:31 minDebatte über Sicherheitsgarantien für Ukraine
Nach den Washingtoner Gipfeltreffen am Montag zur Ukraine hatte die Debatte über Sicherheitsgarantien zur Absicherung eines möglichen Friedensabkommens an Fahrt aufgenommen. Auf die Bundeswehr und andere europäische Armeen könnte die Aufgabe zukommen, eine Friedensregelung mit Soldaten vor Ort in der Ukraine abzusichern.
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