"Verletzungen der Souveränität":Guterres besorgt über Angriffe in Syrien
Israel hat mit Luftangriffen auf das Machtvakuum in Syrien reagiert. UN-Generalsekretär Guterres sieht darin eine Verletzung der syrischen Souveränität - und ruft zur Deeskalation auf.
Nach dem Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad hat sich UN-Generalsekretär António Guterres "zutiefst besorgt" angesichts der "umfangreichen Verletzungen" der syrischen Souveränität und der israelischen Angriffe auf das Land gezeigt.
Nach dem Sturz des Assad-Regimes bleibt die Situation in kurdischen Gebieten im Nordosten des Landes weiter angespannt. "Syrische Milizen rücken mit Hilfe der türkischen Luftwaffe weiter in kurdische Gebiete vor", so ZDF-Reporterin Anna Feist.
13.12.2024 | 3:10 minGuterres sei "zutiefst besorgt angesichts der jüngsten und umfassenden Verletzungen der Souveränität und territorialen Integrität Syriens", sagte Guterres' Sprecher Stéphane Dujarric am Donnerstag.
- Luftangriffe auf Nachbarland: Wie Israel Syriens Machtvakuum ausnutzt
Sowohl die USA wie auch Israel haben mehrere Angriffe auf Stellungen in Syrien verübt. "Es existieren viele unterschiedliche Interessen in Syrien", so ZDF-Reporterin Anna Feist.
12.12.2024 | 2:19 minGuterres: Gewalt an allen Fronten deeskalieren
Der UN-Generalsekretär sei besonders besorgt wegen der "hunderten israelischen Luftangriffe auf verschiedene Orte in Syrien", erklärte Dujarric. Er betonte die dringende Notwendigkeit, die Gewalt an allen Fronten in ganz Syrien zu deeskalieren.
Die israelische Armee hatte in den vergangenen Tagen hunderte Angriffe auf syrische Militäreinrichtungen geflogen. Israelischen Angaben zufolge zielen die Angriffe auf Waffenlager, um zu verhindern, dass die Waffen in die Hände von Extremisten gelangen.
Israel schickt Truppen auf die Golanhöhen
Außerdem entsandte Israel Truppen in die Pufferzone zu Syrien auf den Golanhöhen. Nach Angaben der UNO verstößt dies gegen einen Waffenstillstandsabkommen von 1974.
Guterres forderte "die Parteien des Abkommens auf, ihre Verpflichtungen (...) einzuhalten, einschließlich der Beendigung aller unbefugten Aufenthalte in der Pufferzone und des Verzichts aller Maßnahmen, die den Waffenstillstand und die Stabilität auf dem Golan untergraben würden", erklärte Dujarric.
Die Golanhöhen sind ein strategisch wichtiges Felsplateau, etwa 60 Kilometer lang und 25 Kilometer breit. 1967 wurde das Plateau von Israel erobert und 1981 annektiert. Das wurde international aber nicht anerkannt. Nach internationalem Recht gelten die Gebiete als von Israel besetztes Territorium Syriens.
UN-Angaben zufolge sind seit dem Beginn der überraschenden Großoffensive der islamistischen HTS und ihrer Verbündeten in Syrien am 27. November mehr als eine Million Menschen in dem Land vertrieben worden. Es handele sich vorwiegend um Frauen und Kinder, erklärte das UN-Büro für humanitäre Angelegenheiten (Ocha) am Donnerstag.
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