Vor Treffen mit USA:Selenskyj: "Realistische Vorschläge"
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Die Ukraine will sich mit US-Vertretern in Saudi-Arabien treffen, um über ein Ende des Krieges zu sprechen. Selenskyj sagte vorab, es lägen realistische Vorschläge auf dem Tisch.
Selenskyj hofft auf einen guten Verlauf der anstehenden Gespräche mit US-Vertretern in Saudi-Arabien.
Quelle: dpa/Tetiana Dzhafarova
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj blickt verhalten zuversichtlich auf ein Treffen seines Verhandlungsteams mit US-Vertretern über ein Ende des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine. Die Unterhändler kommen am Dienstag in Saudi-Arabien zusammen. "Es liegen realistische Vorschläge auf dem Tisch. Der Schlüssel ist, sich schnell und effektiv zu bewegen", teilte Selenskyj auf X mit.
Die Ukraine hat von der ersten Sekunde dieses Kriegs an Frieden gesucht.
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Wolodymyr Selenskyj, ukrainischer Präsident
Die ukrainische Seite habe sich voll und ganz einem konstruktiven Dialog verschrieben. "Und wir hoffen, die notwendigen Entscheidungen und Schritte diskutieren und vereinbaren zu können."
Um über eine Waffenruhe mit Russland zu verhandeln, treffen sich in der kommenden Woche Delegationen aus der Ukraine und der USA. Das Treffen findet in Saudi-Arabien statt.07.03.2025 | 0:18 min
US-Sondergesandter Witkoff hatte Gespräche angekündigt
Zuvor hatte der US-Sondergesandte Steve Witkoff die Gespräche angekündigt. Das amerikanisch-ukrainische Treffen könne in Riad oder Dschidda stattfinden - das sei noch in der Koordination, so Witkoff.
Ich denke, die Idee ist, einen Rahmen für ein Friedensabkommen und einen ersten Waffenstillstand festzulegen.
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Steve Witkoff, US-Sondergesandter
Von ukrainischer Seite nehmen laut Selenskyj unter anderem sein Kanzleichef Andrij Jermak, Außenminister Andrij Sybiha und Verteidigungsminister Rustem Umjerow an den Gesprächen teil.
Im Februar hatte Saudi-Arabien bereits Gespräche zwischen Vertretern der USA und Russlands ausgerichtet. Die Ukraine saß damals nicht mit am Tisch.
Selenskyj fordert härtere Sanktionen gegen Russland
Trotz der anstehenden Gespräche hatte der ukrainische Präsident zuvor härtere Sanktionen gegen Russland gefordert. Die jüngsten nächtlichen Angriffe der russischen Armee seien Beleg dafür, dass Russlands Ziele "unverändert" seien. Es sei daher "sehr wichtig, weiterhin alles zu tun, um Leben zu schützen, unsere Luftverteidigung zu stärken und die Sanktionen gegen Russland zu verschärfen", erklärte Selenskyj auf Facebook.
Die USA haben der ukrainischen Armee den Zugang zu Satellitenbildern gesperrt. Für die Ukraine ist es dadurch deutlich schwieriger, die Bevölkerung vor Angriffen zu schützen.08.03.2025 | 1:11 min
Bei den Angriffen, die sich vor allem gegen das Zentrum der Stadt Dobropillja im ostukrainischen Donezk richteten, wurden laut ukrainischen Angaben mindestens 14 Menschen getötet, Dutzende weitere verletzt.
Allein dort wurden den Rettungskräften zufolge am Freitagabend elf Menschen getötet und 30 weitere verletzt. In der Kleinstadt Bohoduchiw in der Region Charkiw wurde den lokalen Behörden zufolge drei Menschen getötet, sieben weitere erlitten Verletzungen.
Nach dem Eklat mit dem ukrainischen Präsidenten drohte Trump auch Putin. Das sorgte für Verunsicherung in der Ukraine, die weiter massiv attackiert wird.08.03.2025 | 2:01 min
Trump setzt Ukraine unter Druck
Zuvor hatte US-Präsident Donald Trump der russischen Seite erstmals seit langem mit Sanktionen und Zöllen gedroht, dann aber wieder einen Rückzieher gegenüber Moskau gemacht.
Kurz darauf wandte er sich wieder gegen Kiew, indem er sagte, es sei für ihn "vielleicht einfacher", mit Russland zu verhandeln als mit der Ukraine - und bekräftigte, er glaube dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. Bei einer Pressekonferenz am Freitag im Weißen Haus sagte er:
Ich finde es ehrlich gesagt schwieriger, mit der Ukraine zu verhandeln, und sie haben nicht die besten Karten.
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Donald Trump, US-Präsident
Die USA hat der Ukraine den Zugang zu Satellitenbildern gesperrt. Ob sich dies bereits bei der Verteidigung bemerkbar macht, berichtet ZDF-Reporter Dominik Lessmeister.08.03.2025 | 0:59 min
Washington stoppte nun auch den Zugang der Ukraine zu von der US-Regierung gekauften Satellitenbildern. Maxar, eines der Unternehmen, das Bilder im Auftrag Washingtons an Kiew übermittelt hatte, bestätigte die Unterbrechung. Die US-Satellitenbilder sind für die Ukraine bei der Verteidigung gegen Russland von entscheidender Bedeutung.
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Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.