Kanzler Merz: "Deutschland muss für Existenz Israels einstehen"

Besuch in israelischer Gedenkstätte:Merz: "Deutschland muss für die Existenz Israels einstehen"

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Beim Besuch in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem erinnerte Kanzler Merz an die Verbrechen von Nazi-Deutschland und sicherte Israel zu, für dessen Existenz einzustehen.

Friedrich Merz und Benjamin Netanjahu sprechen vor der deutschen, israelischen und europäischen Flagge miteinander.

Beim Antrittsbesuch in Israel erinnert Kanzler Friedrich Merz an die Opfer der Shoa, mahnt mehr Hilfe für Gaza an und wirbt in Gesprächen mit Netanjahu für eine Zweistaatenlösung.

07.12.2025 | 21:55 min

"Wir werden die Erinnerung lebendig halten an das furchtbare Verbrechen der Shoa, das Deutsche am jüdischen Volk begangen haben." Mit diesen Worten hat sich Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) bei seinem Antrittsbesuch in Israel in das Gästebuch der zentralen Gedenkstätte Yad Vashem eingetragen.

Er gedachte der während der Nazi-Diktatur sechs Millionen ermordeten Juden und schrieb weiter: "Hier, in Yad Vashem ist mit Händen zu greifen, welche bleibende historische Verantwortung Deutschland trägt:"

Deutschland muss für die Existenz und die Sicherheit Israels einstehen. Das gehört zum unveränderlichen Wesenskern unserer Beziehungen, und zwar für immer.

Friedrich Merz im Gästebuch von Yad Vashem

Der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz beobachtet ein Treffen mit dem israelischen Präsidenten Isaac Herzog (nicht abgebildet) in der Präsidentenresidenz in Jerusalem am 6. Dezember 2025.

Bundeskanzler Merz hat Israel bei seinem Antrittsbesuch weitere Unterstützung zugesagt. Gleichzeitig distanzierte er sich teilweise von dem Militäreinsatz im Gaza-Streifen.

07.12.2025 | 0:22 min

Gedenkstätte Yad Vashem erinnert an Holocaust

Yad Vashem ist die größte Holocaust-Gedenkstätte der Welt. Sie wurde 1953 gegründet und dient der Erinnerung, Forschung, Dokumentation und Bildungsarbeit über den Holocaust. Millionen von Dokumenten über den Völkermord der Nazis sind dort archiviert.

Merz trifft sich mit Netanjahu

Bei seinem Antrittsbesuch traf Merz am Sonntag auch mit Israels Premierminister Benjamin Netanjahu zusammen. Sie sprachen über die weiter stark angespannte Lage in der Region und über das deutsch-israelische Verhältnis. Zudem wollte Merz nach eigenen Angaben Israel auffordern, eine bessere humanitäre Versorgung der Menschen im Gazastreifen zu ermöglichen.

Stabi Wulf Schmiese

Merz' Reise nach Israel und das dortige Gespräch mit Netanjahu bringen Risiken und Chancen mit sich. ZDF-Korrespondent Wulf Schmiese ordnet das Treffen ein.

06.12.2025 | 1:05 min

Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz zu dem Treffen betonte Merz, "in tiefer Freundschaft an der Seite dieses Landes" zu stehen, warb jedoch auch für die Umsetzung einer Zweistaatenlösung, also für die Errichtung eines eigenen Palästinenserstaats an der Seite Israels. Allerdings könne die Anerkennung eines palästinensischen Staates erst "am Ende und nicht am Anfang" des Friedensprozesses stehen, sagte Merz.

Auch die angespannte Lage im israelisch besetzten Westjordanland brachte der Kanzler zur Sprache. Er warnte Israel vor politischen oder baulichen Maßnahmen, "die in ihrer Wirkung auf eine Annexion hinauslaufen".

Alte Karte mit Teilungsvorschlag und Foto zur Abstimmung der UNO

Der Nahost-Konflikt begleitet die Vereinten Nationen seit ihrer Gründung. In der Geschichte gab es bereits Bemühungen, den Konflikt durch eine Zwei-Staaten-Lösung beizulegen.

03.09.2025 | 1:19 min

Quelle: dpa, Reuters
Über dieses Thema berichteten verschiedene Sendungen, etwa ZDFheute live am 07.12.2025 ab 13:30 Uhr und ZDFheute Xpress ab 09:55 Uhr.

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