Bericht der "Financial Times":Ukraine droht offenbar Mangel bei Luftabwehr
Die Luftangriffe Russlands auf die Ukraine werden massiver, die Abwehr ist am Limit. Einem Bericht zufolge stocken ausgerechnet jetzt die US-Lieferungen.
Der ukrainischen Luftwaffe zufolge hat Russland bei einem Angriff in der Nacht zum Sonntag mindestens 810 Drohnen und 13 Raketen eingesetzt
Quelle: epaDie Ukraine wird von Russland zurzeit mit den schwersten Luftangriffen seit Kriegsbeginn attackiert. Mit Hunderten gleichzeitig angreifender Drohnen gelingt es den Russen dabei immer wieder, die ukrainische Luftabwehr zu überlasten.
Und nun drohen der Ukraine einem Zeitungsbericht zufolge Engpässe an Waffen zur Luftverteidigung. Grund dafür seien stockende Lieferungen aus den USA nach einer Überprüfung der Militärhilfen durch das US-Verteidigungsministerium, berichtet die "Financial Times". Die Zeitung berief sich dabei auf westliche und ukrainische Regierungsvertreter.
Verteidigungsminister aus rund 50 Ländern beraten heute über die weitere Unterstützung für die von Russland angegriffene Ukraine. „Es kommt auf die akute militärische Hilfe im laufenden Krieg an“, so ZDF-Korrespondentin Isabelle Schaefers.
09.09.2025 | 2:57 minRussland intensiviert Luftangriffe auf Ukraine
Die Verknappung komme ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, zu dem Russland seine Luftangriffe auf das Land verstärke, heißt es in dem Bericht weiter. Erst am Sonntag war nach ukrainischen Angaben ein russischer Marschflugkörper des Typs Iskander im Dach des Hauptregierungsgebäudes in Kiew eingeschlagen und hatte einen Brand ausgelöst. Anfänglich war von herabgestürzten Drohnentrümmern die Rede. Nach ukrainischen Angaben wurden bei dem Angriff mehr als 800 Drohnen und 13 Raketen eingesetzt.
Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko sagte: "Es ist aus meiner Sicht kein Zufall, dass Putin erstmals in drei Jahren auch ein Regierungsgebäude angegriffen hat. Die ganze Welt muss erkennen: Putin will den Krieg immer weiter eskalieren und ist zu keiner diplomatischen Lösung bereit. Das beweist auch der Angriff auf das Regierungsgebäude, was bislang als rote Linie galt."
Durch Russlands Massenproduktion der Geran-2-Drohnen wird das Ausmaß der russischen Luftangriffe auf die Ukraine in Zukunft immer weiter wachsen, sagt Militärexperte Nico Lange.
07.09.2025 | 11:26 minUkraine-Kontaktgruppe berät über Stärkung der Luftabwehr
Die Stärkung der Flugabwehr wird am heutigen Dienstag auch Thema bei Beratungen der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe in London sein. An dem Treffen nehmen auch Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) und Nato-Generalsekretär Mark Rutte teil. US-Verteidigungsminister Pete Hegseth wird sich wahrscheinlich per Video zuschalten.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj betonte vorab: "Eine Stärkung der Flugabwehr ist das Ziel Nummer eins für dieses 'Ramstein-Treffen' und überhaupt unserer Kontakte zu Europa und den USA".
Die ursprünglich unter US-Führung in Ramstein gegründete Ukraine-Kontaktgruppe dient zur Koordination von westlichen Waffenlieferungen an das osteuropäische Land. Deutschland hat einen großen Teil der an Kiew bereits gelieferten modernen Flugabwehrsysteme bereitgestellt.
"Wir wünschen uns alle Frieden", sagt der Rheinmetall-Chef auf die Frage, ob Frieden schlecht fürs Geschäft sei. Man müsse wehrtechnisches Material haben, um Frieden zu erhalten.
08.09.2025 | 13:25 minRheinmetall liefert Luftverteidigungssystem
Der Rüstungskonzern Rheinmetall will der Ukraine zur Drohnenabwehr zudem sein neues Luftverteidigungssystem Skyranger liefern. Ein entsprechender Vertrag werde am Mittwoch auf der Verteidigungsmesse DSEI in London unterzeichnet, sagte Vorstandschef Armin Papperger dem ZDF-Magazin "Wiso". "In diesem Jahr werden die ersten noch geliefert."
Nach Angaben des Magazins handelt es sich um ein Geschäft in dreistelliger Millionenhöhe. Skyranger ist ein mobiles Flugabwehrsystem, das auf Fahrzeuge montiert werden kann. Die Ukraine bekommt den Skyranger noch vor der Bundeswehr.
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