Offensive in Pokrowsk erwartet:Größter Luftangriff auf Ukraine seit Kriegsbeginn
Vor einer erwarteten Offensive in Pokrowsk fliegt Russland den bisher größten Luftangriff: Mehr als 800 Drohnen kommen zum Einsatz. In Kiew wird ein Regierungsgebäude getroffen.
Während des russischen Luftangriffs am 7. September ist auch ein Regierungsgebäude in Kiew getroffen worden.
Quelle: ddpAm Morgen des 7. September ist es zum bislang größten Luftangriff seit Beginn des Krieges in der Ukraine gekommen. Russland startete insgesamt 810 Drohnen.
Zudem wurden 13 Raketen gegen Kiew und andere Städte abgefeuert. Zunächst wurden vier Todesfälle bestätigt - die Zahl könnte noch steigen.
Mehr Drohnen - heftigere russische Angriffe erwartet
Die hohe Anzahl an russischen Drohnen ist auf eine massive Ausweitung der Produktion in Russland zurückzuführen.
Nach offiziellen ukrainischen Angaben werden dort ca. 2.700 sogenannte Geran-Drohnen pro Monat hergestellt - Tendenz steigend. Unklar ist, ob die Produktionsrate der sehr ähnlichen Gerbera-Drohnen im gleichen Tempo wächst.
Durch Russlands Massenproduktion der Geran-2-Drohnen wird das Ausmaß der russischen Luftangriffe auf die Ukraine in Zukunft immer weiter wachsen, sagt Militärexperte Nico Lange.
07.09.2025 | 11:26 minRussland trifft erstmals Regierungsviertel in Kiew
In Kiew wurde ein Regierungsgebäude beschädigt und geriet durch Trümmerteile einer abgeschossenen Drohne in Brand. Es handelte sich um den ersten bekannt gewordenen Fall, in dem Russland ein Ziel innerhalb des normalerweise gut geschützten Regierungsviertels der ukrainischen Hauptstadt treffen konnte.
Während des nächtlichen Angriffs beschädigte eine russische Drohne die Straßenbrücke über dem Fluss Dnipro in der ukrainischen Stadt Krementschuk. Die Brücke blieb zwar intakt, doch der Straßenverkehr wurde vorübergehend gesperrt. Während des Krieges haben beide Seiten weitgehend darauf verzichtet, große Brücken anzugreifen - mit Ausnahme der Krim-Brücke und der Brücken bei Cherson, wo Landkämpfe stattfanden.
Ob der Angriff auf Krementschuk ein Einzelfall war oder den Beginn einer Eskalation gegen große Flussbrücken markiert, bleibt abzuwarten.
Dass das Regierungsgebäude in Kiew zufällig getroffen wurde sei ausgeschlossen, so ZDF-Reporter Luc Walpot. Der Angriff könnte eine Antwort auf Selenskyjs jüngste Aussagen sein.
07.09.2025 | 6:41 minRussland plant offenbar Offensive vor Herbstregenzeit
Russland hat seine Kampfhandlungen in Richtung Pokrowsk intensiviert. In den vergangenen Tagen wurde dokumentiert, dass Russland eine beträchtliche Anzahl an Kräften aus anderen Abschnitten der Front in die Region Pokrowsk verlegt hat.
Dazu gehören unter anderem mindestens fünf Marineinfanteriebrigaden, ein Panzerregiment, ein Infanterieregiment und mindestens zwei mechanisierte Infanterieregimenter.
Russland hat die Ukraine erneut mit massiven Luftangriffen überzogen. Dabei wurden in Kiew ein Regierungsgebäude und mehrere Wohnhäuser getroffen. Es gab Tote und Verletzte.
07.09.2025 | 0:19 minAuch wenn all diese Einheiten verschlissen und erschöpft sind, wird der Marineinfanterie weiterhin ein hoher Kampfwert zugeschrieben. Nach ukrainischen und westlichen Informationen plant Moskau offenbar, noch vor Beginn der Herbstregenzeit eine letzte große Offensive gegen die Stadt zu starten.
Am 6. September startete Russland einen bedeutenden mechanisierten Angriff auf die Stadt Myrnohrad. Da Moskau seine besten Streitkräfte auf diesen Frontabschnitt konzentriert, sind weitere Angriffe zu erwarten. Im Laufe des Septembers könnte sich eine große Schlacht um Pokrowsk entwickeln.
Erster Kampfeinsatz der ukrainischen "Flamingo"-Raketen
Der erste Kampfeinsatz der ukrainischen Marschflugkörper "Flamingo" fand am 1. September statt. Drei Raketen wurden auf eine Position von FSB-Grenzschutzbeamten auf der besetzten Krim abgefeuert.
Der Einsatz der Raketen war insgesamt erfolgreich: Zwei von drei Raketen trafen ihr Ziel, auch wenn die Genauigkeit noch verbessert werden kann. Derzeit produziert die Ukraine die "Flamingo"-Raketen nur in geringen Stückzahlen.
... ist Senior Advisor beim European Policy Centre. Er forscht und publiziert seit über 20 Jahren zu den Themenkomplexen Sicherheit und Verteidigung, Rüstung und Technologie, Stabilisierung und Krisenmanagement. Für ZDFheute analysiert er regelmäßig die militärischen Entwicklungen im Ukraine-Konflikt.
... ist Associate Fellow im Programm Sicherheit und Verteidigung der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP) in Berlin. Er forscht und publiziert zu Streitkräften in Osteuropa und Russland und hybrider Kriegsführung.
Mit dem Beginn der Serienproduktion könnte die neue Rakete die Effizienz ukrainischer Angriffe auf russische Industrie und Infrastruktur deutlich steigern.
Russische Marine-Drohnen bedrohen Schiffswege
Offiziell bestätigt wurde, dass eine russische Marine-Drohne ein ukrainisches Kriegsschiff in der Nähe des Donaudeltas getroffen und versenkt hat. Nach jahrelanger Verzögerung verfügt Russland nun über einsatzfähige Marine-Angriffsdrohnen.
Damit kann Moskau künftig eine erhebliche Bedrohung für den Seehandel der Ukraine darstellen - nicht nur durch Angriffe auf Hafeninfrastrukturen, sondern auch auf Schiffe in Bewegung.
Die Ukraine könne es sich nicht leisten, Putin Gebiete zu überlassen, so der ukrainische Botschafter Makeiev. Es dürfe nicht über die Köpfe der Ukrainer hinweg verhandelt werden.
10.08.2025 | 6:03 minDrohnen-Angriffe kosten Russland etwa Viertel der Ölverarbeitung
Die Ukraine hat ihre Drohnen-Angriffe auf russische Ölraffinerien und die Infrastruktur der Ölindustrie fortgesetzt. Bis zum 7. September wurden mindestens 17 Raffinerien getroffen, viele davon bereits zwei- bis dreimal. Dadurch ist die Raffineriekapazität Russlands um etwa 22 bis 25 Prozent zurückgegangen.
Darüber hinaus traf die Ukraine am Morgen desselben Tages erneut eine Pumpstation der Ölpipeline "Druzhba". Damit wurde der Fluss von Ölprodukten aus belarussischen Raffinerien nach Russland unterbrochen.
Aktuelle Meldungen zu Russlands Angriff auf die Ukraine finden Sie jederzeit in unserem Liveblog: