Kreml zu Ukraine-Gesprächen: "Unsere Position ist bekannt"

Verhandlungen zu Ukraine-Krieg:Kreml: Europäer-Teilnahme "verheißt nichts Gutes"

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Der Kreml gibt an, neue Vorschläge nach den Ukraine-Gesprächen in Berlin prüfen zu wollen, dämpft aber Hoffnungen. Sprecher Peskow kritisiert die Initiative der Europäer.

Europäische und US-amerikanische Vertreter zu Gesprächen im Berliner Kanzleramt.

Die Europäer boten gestern in Berlin den formalen Rahmen für Gespräche zwischen den USA und der Ukraine für Zeiten nach einem Waffenstillstand. Auftakt neuer transatlantischer Geschlossenheit?

16.12.2025 | 3:52 min

Nach der Veröffentlichung der europäischen Vorschläge für Sicherheitsgarantien für die Ukraine im Rahmen der Verhandlungen in Berlin hat der Kreml seine unveränderte Haltung zu dem Konflikt unterstrichen. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte am Dienstag vor Journalisten in Moskau:

Unsere Position ist bekannt, sie ist konsistent, sie ist transparent, und sie ist den USA klar. Und sie ist im Allgemeinen auch den Ukrainern bekannt.

Dmitri Peskow, Kreml-Sprecher

Peskow wollte sich nicht näher zu den Gesprächen in Berlin und den dort veröffentlichten Vorschlägen äußern. "Wir haben noch keinen Text gesehen. Wenn wir ihn sehen, dann werden wir ihn analysieren", sagte er. Zugleich betonte er, dass der Kreml, der bislang stets eine Abtretung großer ukrainischer Gebiete verlangt und eine Stationierung ausländischer Truppen in dem Land abgelehnt hat, seine Haltung nicht verändert habe.

Der russische Präsident Wladimir Putin

Nach den Berlin-Gesprächen betont Kanzler Merz: Nun sei Russland am Zug. Moskau lehnt bislang sowohl eine Weihnachts-Waffenruhe als auch die Stationierung von Nato-Soldaten ab.

16.12.2025 | 1:39 min

Peskow: Teilnahme der Europäer "verheißt nichts Gutes"

Der Kreml kritisierte darüber hinaus die Teilnahme der europäischen Verbündeten Kiews an den Verhandlungen über den US-Plan für die Ukraine. "Im Hinblick auf die Akzeptanz" eines Abkommens durch Moskau "verheißt das nichts Gutes", zitierten russische Nachrichtenagenturen Peskow.

Der russische Vize-Außenminister Sergej Rjabkow bekräftigte, dass Russland "zu keinem Zeitpunkt" die Anwesenheit von Nato-Truppen in der Ukraine akzeptieren werde.

timm-kroeger

In Kiew gibt es gemischte Reaktionen auf die Gespräche in Berlin über eine Waffenruhe in der Ukraine. „Die Territorialfrage ist der große Knackpunkt“, so ZDF-Reporter Timm Kröger.

16.12.2025 | 2:09 min

Europäer schlagen "multinationale Truppe" vor

Die in Berlin versammelten europäischen Staats- und Regierungschefs und die EU hatten am Montag als einen Beitrag zu möglichen Sicherheitsgarantien eine "multinationale Truppe" für die Ukraine vorgeschlagen.

Am Montagabend hatten Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nach den Ukraine-Gesprächen in Berlin Fortschritte mit Blick auf mögliche Sicherheitsgarantien für Kiew bekannt gegeben. "Wir haben jetzt von amerikanischer Seite gehört, dass man bereit ist, Sicherheitsgarantien zu geben, die dem Artikel fünf des Nato-Vertrags entsprechen", sagte Selenskyj.

Friedrich Merz schüttelt die Hand von Wolodymyr Selenskyi bei Gesprächen in Berlin

Nach den Gesprächen über ein Ende des Ukraine-Kriegs in Berlin gibt es so viel Bewegung wie nie zuvor. Doch zentrale Fragen bleiben, etwa zur Absicherung eines Waffenstillstands.

16.12.2025 | 1:41 min

Merz nannte die materiellen und rechtlichen Garantien Washingtons "wirklich beachtlich". Zum ersten Mal seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022 werde "in diesen Tagen die Möglichkeit eines Waffenstillstands vorstellbar".

Für die USA sagte ein hochrangiger Vertreter am Montag, das in Berlin diskutierte Abkommen sehe "wirklich starke" US-Sicherheitsgarantien für die Ukraine nach Vorbild des Nato-Beistandspaktes sowie eine "sehr starke Abschreckung" durch US-Waffen vor. Die USA hofften nun auf die Zustimmung der Ukraine wie auch Russlands, hieß es in Washington.

juerger-hardt

Die Gespräche in Berlin schüren Hoffnung auf Frieden in der Ukraine. CDU-Außenpolitiker Jürgen Hardt bezeichnet die gemeinsame Erklärung als „großes Meisterstück der Europäer“.

16.12.2025 | 4:17 min

Forderung nach Schutz der EU-Ostflanke

Derweil forderten die Staats- und Regierungschefs von Finnland, Schweden, Lettland, Litauen, Estland, Polen, Rumänien und Bulgarien bei einem Gipfeltreffen in Helsinki eine "sofortige Priorisierung" des Schutzes der EU-Ostflanke gegenüber Russland. Angesichts der wachsenden Bedrohung durch Moskau müsse die Ostflanke durch einen "koordinierten und mehrdimensionalen operativen Ansatz" verteidigt werden, hieß es in einer gemeinsamen Abschlusserklärung. Demnach sollten insbesondere die Streitkräfte an Land verstärkt, die Drohnen-, Luft- und Raketenabwehr verbessert sowie der Grenzschutz ausgebaut werden.

Verhandlungsrunde in Berlin zum Ukraine-Krieg, bei Ukraine-Gesprächen

Nach den Beratungen in Berlin sehen viele den Ball nun bei Moskau. Russland lehnt eine Weihnachts-Waffenruhe ab und betont, den Krieg nur zu eigenen Bedingungen beenden zu wollen.

16.12.2025 | 1:33 min

Am Dienstag beschlossen außerdem dutzende europäische Staaten im Beisein Selenskyjs in Den Haag die Gründung der Internationalen Kommission für Schadenersatzansprüche für die Ukraine. Die von 35 Ländern getragene Organisation soll vom Europarat in Straßburg koordiniert werden.

Unklarheit herrscht noch bezüglich der Einrichtung eines Entschädigungsfonds, aus dem die Zahlungen geleistet werden sollen. Dies hängt auch mit den Plänen zur Nutzung eines Teils der in Europa eingefrorenen russischen Vermögen zusammen. Die EU möchte einen Teil des Geldes für die finanzielle Unterstützung der Ukraine nutzen.

Markus Lanz und der ukrainische Präsident Selenskyj

Im Gespräch mit Markus Lanz redet der ukrainische Präsident Selenskyj über die Verhandlungen in Berlin und darüber, was seinem Land Frieden bringen könnte.

15.12.2025 | 37:49 min

Aktuelle Meldungen zu Russlands Angriff auf die Ukraine finden Sie jederzeit in unserem Liveblog:

Russland greift die Ukraine an
:Aktuelles zum Krieg in der Ukraine

Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.
Rettungskräfte räumen am 21.11.2025 die Trümmer eines Wohnhauses in Ternopil weg, das bei einem russischen Angriff schwer beschädigt wurde.
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Quelle: AFP
Über dieses Thema berichteten verschiedene Sendungen, etwa heute in Europa am 16.12.2025 um 16 Uhr.

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