Trump: Schütze Frauen, ob sie es mögen oder nicht

Kritik von Harris:Trump: Schütze Frauen, ob sie es mögen oder nicht

|

Kamala Harris wirft Donald Trump vor, das Selbstbestimmungsrecht von Frauen zu "beleidigen". Er hatte gesagt, er werde Frauen beschützen, ob sie "es mögen oder nicht".

Kamala Harris bei einer Pressekonferenz im US-Bundesstaat Wisconsin

Demokratin Kamala Harris setzt sich für einen straffreien Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen ein.

Quelle: AFP

Die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris hat ihrem Rivalen Donald Trump "sehr beleidigende" Äußerungen hinsichtlich des Selbstbestimmungsrechts von Frauen vorgeworfen. "Die Freiheit der Frauen und die Klugheit der Frauen, Entscheidungen über ihr eigenes Leben und ihren Körper zu treffen, haben für ihn keine Priorität", sagte Harris am Donnerstag bei einem Auftritt im Bundesstaat Wisconsin.

Harris: Trump beleidigt alle Frauen

Trump hat bei öffentlichen Veranstaltungen und in den sozialen Medien mitgeteilt, er werde "Frauen beschützen" und dafür sorgen, dass sie nicht "über eine Abtreibung nachdenken". Bei einem Wahlkampfauftritt am Mittwoch in Wisconsin sagte Trump zu Unterstützern, Mitarbeiter hätten ihn aufgefordert, so nicht mehr zu sprechen, weil das unangemessen sei. Er habe erwidert:

Nun, ich werde es tun, ob die Frauen es mögen oder nicht. Ich werde sie beschützen.

Donald Trump

Harris nannte Trumps Äußerungen am Donnerstag als "sehr beleidigend". "Ich denke übrigens, dass es für alle beleidigend ist."  

Die Demokratin Harris und der Republikaner Trump treten am kommenden Dienstag bei der US-Präsidentschaftswahl gegeneinander an. Es wird ein extrem knapper Wahlausgang erwartet.

Harris wirbt für reproduktive Freiheit

Das Recht auf Abtreibung ist eines der zentralen Themen im US-Wahlkampf. Während sich Harris ohne Einschränkung für einen landesweit straffreien Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen einsetzt, meidet Trump das Thema neuerdings und will die Regelung lieber den einzelnen Bundesstaaten überlassen.

Wahlkampf in den USA
:Warum Harris nicht nur auf Frauen setzen kann

Taylor Swift, Oprah Winfrey und Meryl Streep unterstützen Kamala Harris, bei der Mehrheit der weiblichen Wählerinnen ist sie beliebt. Nun sucht sie Wege, mehr Männer zu überzeugen.
Mariya Abramova, Washington
Publikum bei einer Wahlkampfveranstaltung von Kamala Harris.
Analyse

In seiner ersten Amtszeit hatte Trump mit der Nominierung konservativer Richter für den Obersten Gerichtshof entscheidend dazu beigetragen, dass das Gericht vor gut zwei Jahren das landesweite Recht auf Abtreibung in den USA kippte.

Seither liegt die Zuständigkeit bei den einzelnen Bundesstaaten; mehr als 20 von ihnen haben die gesetzlichen Regelungen für Abtreibung und den Zugang zur Reproduktionsmedizin deutlich verschärft. Allerdings entschieden sich Bürgerinnen und Bürger mehrerer Staaten per Referendum für den Erhalt einer liberalen Regelung.

Wähler in Verkleidung USA-Motiv und Antje Pieper rechts im Bild mit Rücken in Kamera

Trump oder Harris – wer gewinnt den Kampf ums Weiße Haus? Antje Pieper war unterwegs in den hart umkämpften Swing States, in denen die Wahl entschieden wird.

10.10.2024 | 44:16 min

Swing State Nevada: Am Wahltag Referendum zu Abtreibung

In den Swing States könnte der anhaltende Streit für viele Frauen den Ausschlag an der Wahlurne geben. Zum Beispiel in Nevada. Die demokratische Senatorin Jacky Rosen baut ihren gesamten Wahlkampf um das Thema herum auf. In Umfragen liegt sie vor ihrem republikanischen Herausforderer Sam Brown. Ihr hilft, dass Nevada mit der "Proposition 6" am Wahltag ebenfalls ein Referendum abhält, das den legalen Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen garantieren soll.

Politologin Sarah Richardson erklärt, die Abtreibungsfrage habe viele Frauen politisiert, die sich zuvor wenig für Politik interessiert hätten. "Wir sehen eine nie dagewesene Mobilisierung, besonders bei jungen Frauen und in den Vorstädten", so die Wissenschaftlerin der Harvard University. Diese Wählerinnen stünden mehrheitlich hinter Harris.

Quelle: AFP, AP, KNA

Mehr zu den Wahlen in den USA

  1. Das US-Kapitol in Washington, DC.
    Schwerpunkt

    Nachrichten & Analysen:Wahlen in den USA


  2. Kapitol in Washington - Gerrymandering ist vor den Zwischenwahlen in den USA wieder Thema
    Story

  3. Kamala Harris steht an einem Rednerpult. Sie lächelt.
    Thema

    Nachrichten & Hintergründe:Kamala Harris


  4. Donald Trump spricht auf einer Wahlkampfveranstaltung in ein Mikrofon
    Thema

    Nachrichten & Hintergründe:Donald Trump


  5. Das State Capitol in Austin, Texas

  6. US-Präsident Trump

    Ein Jahr nach den US-Wahlen 2024:Regierung vs. Justiz: Uneingeschränkte Macht für Trump?

    Beatrice Steineke, Washington, D.C.
    mit Video4:37

  7. US-Präsident Donald Trump

    Verfassungsänderung nötig:Trump zu dritter Amtszeit: "Ich würde es gern machen"

    mit Video1:30

  8. Das Repräsentantenhaus versucht, zusammenzutreten, kann dies jedoch nicht, da die texanischen Demokraten am Dienstag, den 12. 8. 2025, im Texas Capitol in Austin das Quorum gebrochen haben.
    FAQ

    Machtmissbrauch durch Trump?:In Texas eskaliert ein Streit um Wahlkreise

    Katharina Schuster, Washington D.C.
    mit Video0:30

  9. Ein Wahlschild und eine amerikanische Flagge sind vor einem Vorwahlbüro in Dearborn, Michigan zu sehen

  10. Das Bild zeigt eine Vorstellung des Textbots ChatGPT

  11. Robert F. Kennedy Jr. und Donald Trump

    Hegseth, Rubio, Kennedy und Co.:Trump-Regierung: Das sind die Mitglieder

    mit Video1:39

  12. US-Präsident Donald Trump spricht zu Reportern an Bord der Air Force One auf seinem Flug von Las Vegas nach Miami