Kritik von Harris:Trump: Schütze Frauen, ob sie es mögen oder nicht
Kamala Harris wirft Donald Trump vor, das Selbstbestimmungsrecht von Frauen zu "beleidigen". Er hatte gesagt, er werde Frauen beschützen, ob sie "es mögen oder nicht".
Demokratin Kamala Harris setzt sich für einen straffreien Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen ein.
Quelle: AFPDie demokratische US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris hat ihrem Rivalen Donald Trump "sehr beleidigende" Äußerungen hinsichtlich des Selbstbestimmungsrechts von Frauen vorgeworfen. "Die Freiheit der Frauen und die Klugheit der Frauen, Entscheidungen über ihr eigenes Leben und ihren Körper zu treffen, haben für ihn keine Priorität", sagte Harris am Donnerstag bei einem Auftritt im Bundesstaat Wisconsin.
Harris: Trump beleidigt alle Frauen
Trump hat bei öffentlichen Veranstaltungen und in den sozialen Medien mitgeteilt, er werde "Frauen beschützen" und dafür sorgen, dass sie nicht "über eine Abtreibung nachdenken". Bei einem Wahlkampfauftritt am Mittwoch in Wisconsin sagte Trump zu Unterstützern, Mitarbeiter hätten ihn aufgefordert, so nicht mehr zu sprechen, weil das unangemessen sei. Er habe erwidert:
Nun, ich werde es tun, ob die Frauen es mögen oder nicht. Ich werde sie beschützen.
Donald Trump
Harris nannte Trumps Äußerungen am Donnerstag als "sehr beleidigend". "Ich denke übrigens, dass es für alle beleidigend ist."
In den USA werden kurz vor der Wahl die Stimmen lauter, die von einer Anfälligkeit des Auszählungssystems gegenüber Manipulationen sprechen - vor allem auf Seiten der Republikaner.
31.10.2024 | 2:50 minDie Demokratin Harris und der Republikaner Trump treten am kommenden Dienstag bei der US-Präsidentschaftswahl gegeneinander an. Es wird ein extrem knapper Wahlausgang erwartet.
Harris wirbt für reproduktive Freiheit
Das Recht auf Abtreibung ist eines der zentralen Themen im US-Wahlkampf. Während sich Harris ohne Einschränkung für einen landesweit straffreien Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen einsetzt, meidet Trump das Thema neuerdings und will die Regelung lieber den einzelnen Bundesstaaten überlassen.
In seiner ersten Amtszeit hatte Trump mit der Nominierung konservativer Richter für den Obersten Gerichtshof entscheidend dazu beigetragen, dass das Gericht vor gut zwei Jahren das landesweite Recht auf Abtreibung in den USA kippte.
Seither liegt die Zuständigkeit bei den einzelnen Bundesstaaten; mehr als 20 von ihnen haben die gesetzlichen Regelungen für Abtreibung und den Zugang zur Reproduktionsmedizin deutlich verschärft. Allerdings entschieden sich Bürgerinnen und Bürger mehrerer Staaten per Referendum für den Erhalt einer liberalen Regelung.
Trump oder Harris – wer gewinnt den Kampf ums Weiße Haus? Antje Pieper war unterwegs in den hart umkämpften Swing States, in denen die Wahl entschieden wird.
10.10.2024 | 44:16 minSwing State Nevada: Am Wahltag Referendum zu Abtreibung
In den Swing States könnte der anhaltende Streit für viele Frauen den Ausschlag an der Wahlurne geben. Zum Beispiel in Nevada. Die demokratische Senatorin Jacky Rosen baut ihren gesamten Wahlkampf um das Thema herum auf. In Umfragen liegt sie vor ihrem republikanischen Herausforderer Sam Brown. Ihr hilft, dass Nevada mit der "Proposition 6" am Wahltag ebenfalls ein Referendum abhält, das den legalen Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen garantieren soll.
Politologin Sarah Richardson erklärt, die Abtreibungsfrage habe viele Frauen politisiert, die sich zuvor wenig für Politik interessiert hätten. "Wir sehen eine nie dagewesene Mobilisierung, besonders bei jungen Frauen und in den Vorstädten", so die Wissenschaftlerin der Harvard University. Diese Wählerinnen stünden mehrheitlich hinter Harris.
Ein Attentatsversuch, ein Kandidatentausch auf den letzten Metern und ein Tech-Milliardär in Spendierlaune: Ein Blick auf die überraschendsten Wendungen im US-Wahlkampf 2024.
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