Texas darf Wahlkreise nicht verändern - Niederlage für Trump

Niederlage für Trump:US-Gericht verbietet Texas Neuzuschnitt der Wahlkreise

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Um künftig mehr Sitze im Repräsentantenhaus zu erhalten, wollte Texas die Wahlkreise neu zuschneiden. Ein Gericht hat dies nun untersagt - das ist auch eine Niederlage für Trump.

Es sind Protestierende mit Schildern zu sehen. Sie sind im texanischen Repräsentantenhaus.

In Texas hat ein Bundesgericht eine beschlossene Wahlkreisreform gestoppt. Sie benachteilige bestimmte Bevölkerungsgruppen, so die Richter. Der republikanische Gouverneur will Berufung einlegen.

19.11.2025 | 0:28 min

Ein Bundesgericht in den USA hat den Neuzuschnitt von Wahlkreisen im Bundesstaat Texas gestoppt. Damit darf die von den Republikanern auf den Weg gebrachte Neuordnung der Wahlkreise dort bei den Zwischenwahlen im November 2026 nicht angewendet werden.

Stattdessen sollen in Texas die Wahlkreise eines Neuzuschnitts von 2021 gelten. Der neue Wahlkreiszuschnitt benachteilige bestimmte Bevölkerungsgruppen und sei damit rassistisch motiviert, begründeten die Richter ihre Entscheidung.

Texas kündigt Berufung an

Mit den veränderten Wahlkreisen wollten die Republikaner von Präsident Donald Trump fünf zusätzliche Mandate holen, um die Mehrheit der Republikaner zu sichern. Die Entscheidung ist daher ein Rückschlag für Trump, der auf einen Neuzuschnitt gedrängt hatte. Schwarze und lateinamerikanische Wähler hatten den Neuzuschnitt hingegen als diskriminierend gegenüber Minderheiten beanstandet.

Die texanischen demokratischen Abgeordneten Nicole Collier, Senfronia Thompson und Diego Bernal sprechen während einer Sitzung des Repräsentantenhauses.

US-Präsident Trump will die Wahlkreise in Texas neu ordnen lassen, sodass es mehr Sitze für die Republikaner gibt. Grund sind die Zwischenwahlen im nächsten Jahr.

20.08.2025 | 1:37 min

Der republikanische Gouverneur von Texas, Greg Abbott, kündigte an, gegen die Entscheidung vor dem Obersten Gerichtshof Berufung einlegen zu wollen. Dort stellen konservativ eingestellte Richter die Mehrheit.

Republikaner befürchten, Mehrheit zu verlieren

Trumps Republikaner haben derzeit eine knappe Mehrheit von fünf Sitzen im Repräsentantenhaus. In der zweiten Kongresskammer, dem Senat, verfügen sie ebenfalls über eine Mehrheit. Für gewöhnlich erleidet die regierende Partei bei den Zwischenwahlen allerdings deutliche Verluste. Die Demokraten hoffen deswegen, das Repräsentantenhaus zurückerobern zu können. Im November 2026 werden alle 435 Sitze im Repräsentantenhaus neu vergeben sowie ein Teil der Sitze im Senat.

Demokraten gewählt: Governeurin Abigail Spanberger (Virginia), New Yorks Bürgermeister Zohran Mamdani und Governeurin Mikie Sherrill (New Jersey)

Ein Jahr nach Trumps Wahlsieg feiern die Demokraten Wahlerfolge in mehreren Bundesstaaten. ZDFheute live analysierte Anfang November, was der Aufschwung der Demokraten für Präsident Trump bedeutet.

05.11.2025 | 41:31 min

Die Praxis des Wahlkreiszuschnitts aus politischen Motiven hat in den USA eine lange Tradition - und immer wieder auch das Oberste Gericht beschäftigt. Dabei werden die Grenzen so gezogen, dass eine Partei möglichst viele eigene Stimmen bündelt und die der Gegenseite zersplittert. Dadurch kann sie mehr Sitze gewinnen, selbst wenn sie insgesamt nicht mehr Stimmen erhält.

"Gerrymandering" hat lange Tradition

Bezeichnet wird dieses Vorgehen als "Gerrymandering": Das Wort setzt sich aus dem Namen von Elbridge Gerry, einem Gouverneur von Massachusetts aus dem 18. Jahrhundert, und dem Wort Salamander zusammen. Gerry hatte einen Wahlbezirk in seinem Bundesstaat derart zu seinem Vorteil zugeschnitten, dass er die Form eines Salamanders annahm.

In der Regel werden die Wahlkreise alle zehn Jahre auf Grundlage von Zensusdaten über die Bevölkerungsstruktur neu festgelegt. Der Neuzuschnitt soll demografischen Veränderungen Rechnung tragen und die Verfassungsvorgabe erfüllen, dass alle Wahlbezirke innerhalb eines Bundesstaats in etwa die gleiche Bevölkerungszahl haben müssen.

Quelle: AFP, dpa

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