Abschied aus US-Repräsentantenhaus:Nancy Pelosi tritt nicht mehr an: Ende einer politischen Ära
Jahrzehntelang war Nancy Pelosi eine der mächtigsten Frauen der US-Politik - jetzt zieht die 85-Jährige einen Schlussstrich: Sie will nicht erneut kandidieren.
Die kalifornische Abgeordnete Nancy Pelosi während einer Wahlkampfveranstaltung in San Francisco.
Quelle: APEs ist das Ende einer Ära: Die frühere US-Repräsentantenhausvorsitzende Nancy Pelosi will sich nicht noch einmal um einen Sitz im Parlament bewerben. "Ich werde nicht erneut für den Kongress kandidieren", teilte die 85-jährige Politikerin der Demokratischen Partei am Donnerstag in einer Videoansprache an ihre Wähler mit.
Darin erinnerte sie an das Versprechen ihres ersten Wahlkampfs, zu einer Stimme zu werden, die gehört wird. Auf dieser Grundlage sei sie zu einer Parlamentspräsidentin gereift, deren Stimme mit Sicherheit gehört worden sei.
Bei wichtigen US-Wahlen feiern die Demokraten teils Überraschungserfolge, die Republikaner verlieren. Ergebnisse von New York bis Virginia spiegeln die politische Lage wider.
05.11.2025 | 2:51 minErste Frau an der Spitze des Repräsentantenhauses
Als erste Frau an der Spitze des Repräsentantenhauses hat die Demokratin Geschichte geschrieben. Aus Sicht von Beobachtern gehörte sie auch zu den einflussreichsten Politikern, die diesen Posten je innehatten. Fast 40 Jahre lang vertrat sie einen großen Teil der kalifornischen Metropole San Francisco im Repräsentantenhaus.
Während Aufnahmen ihrer Jahrzehnte umspannenden Karriere gezeigt wurden, gab sich Pelosi optimistisch und zukunftsorientiert. Sie werde ihr letztes Jahr im Amt noch zu Ende führen, erklärte sie - und richtete eine Botschaft an San Francisco: "Meine Botschaft an die Stadt, die ich liebe, ist dies: San Francisco, seid euch eurer Stärke bewusst", sagte sie:
Wir haben Geschichte geschrieben. Wir haben Fortschritte erzielt. Wir waren immer Vorreiter.
Nancy Pelosi, US-Politikerin
Dieser Weg müsse nun fortgesetzt werden - durch volle Beteiligung an der Demokratie und Kampf "für die amerikanischen Ideale, die uns so wichtig sind".
An den 40 wichtigsten Flughäfen der USA soll die Fluganzahl um 10 Prozent reduziert werden. Grund ist der anhaltende Haushaltsstreit zwischen Republikanern und Demokraten im Senat.
06.11.2025 | 0:24 minFür Trump kann Pelosi gar nicht schnell genug gehen
Die Entscheidung Pelosis kam nicht ganz unerwartet - und löste doch ein Echo in der US-Hauptstadt und Kalifornien aus. Die 85-Jährige ist auch ohne den Posten, der sie in aller Welt bekannt machte, noch immer ein politischer Faktor.
Sie spielte eine Schlüsselrolle bei der Wahlkreisreform in Kalifornien, der eine Mehrheit der Wähler am Dienstag bei einer Sonderabstimmung zustimmte. Durch den Neuzuschnitt der Wahlkreise darf Pelosis Partei auf fünf zusätzliche Sitze im Repräsentantenhaus hoffen. Die von Gouverneur Gavin Newsom vorangetriebene Initiative war eine Reaktion auf ähnliche Maßnahmen der Republikaner unter US-Präsident Donald Trump.
Der wiederum hatte keine netten Abschiedsworte für Pelosi übrig: "Der Abgang von Nancy Pelosi ist eine großartige Sache für Amerika", zitierte ihn der US-Sender Fox News. Pelosi sei "böse, korrupt", und habe sich "nur auf schlechte Dinge für unser Land" konzentriert.
Die politische Strategin der Demokraten und Mitglied des Beirats der MSC reist mit einer großen, parteiübergreifenden Delegation aus dem US-Kongress an. ARD-Korrespondentin Gudrun Engel spricht vor der Abreise mit Pelosi im Kongress in Washington.
16.02.2024 | 14:44 minStrippenzieherin hinter den Kulissen
Ein trauriges Schlaglicht auf die politische Gewalt in den USA warf eine Hammerattacke auf Pelosis Mann im Oktober 2022. "Wo ist Nancy", fragte der Angreifer, der in das Haus der Familie eingedrungen war, und schlug Paul Pelosi mit einem Hammer auf den Kopf. Paul Pelosi leidet noch immer unter den Folgen. Der Täter wurde im vergangenen Jahr zu 30 Jahren Gefängnis verurteilt.
Pelosi hat auch weiterhin einen vollen Terminkalender mit öffentlichen Auftritten und Spendenevents, die dazu beitragen sollen, die Demokraten vor den Zwischenwahlen im kommenden Jahr gut aufzustellen. Im Laufe ihrer Karriere sammelte Nancy Pelosi mehr als eine Milliarde Dollar an Spenden für ihre Partei ein. Wer auch immer diese Fußstapfen füllen soll, wird sich an ihr messen lassen müssen.
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