Kaliforniens Gouverneur droht mit Wahlkreis-Votum

Reform in Texas geplant:Kaliforniens Gouverneur droht mit Wahlkreis-Votum

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In Texas tobt ein Streit zwischen Demokraten und Republikanern um den Neuzuschnitt von Wahlkreisen. Auch der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom kündigte ein Votum an.

Menschen in Texas protestieren die Neuaufteilung der Wahlbezirke.
In einigen US-Bundesstaaten gibt es einen Kampf zwischen Republikanern und Demokraten. Es geht um die Pläne für Neuzuschnitte der Wahlkreise vor den Zwischenwahlen im Herbst 2026.05.08.2025 | 0:30 min
Der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom hat eine Sonderabstimmung über die Neuziehung der Wahlkreise in seinem US-Bundesstaat angekündigt. Die Abstimmung sei für die erste Novemberwoche geplant. Damit reagierte er auf den von den Republikanern geplanten Neuzuschnitt der Wahlkreise im US-Bundesstaat Texas.

Kalifornien wird nicht tatenlos zusehen, wie diese Demokratie zerfällt.

Gavin Newsom, Gouverneur von Kalifornien

Sollte Texas seine Maßnahmen vorerst aussetzen, werde er seine Pläne nicht weiterverfolgen, erklärte Newsom.
Der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom bei einer Pressekonferenz in Sacramento.
Newsom will die Wahlkreise in Kalifornien zugunsten der Demokraten anpassen, sollten die Republikaner in Texas eine Wahlkreisreform durchsetzen.
Quelle: dpa

Dutzende demokratische Abgeordnete verlassen Texas

In Texas wollen die Republikaner auf das Bestreben von US-Präsident Donald Trump eine Wahlkreisreform durchsetzen. Doch Abgeordnete der Demokraten fanden einen Weg, das zu verhindern.
Dutzende demokratische Abgeordnete verließen Texas, um eine Abstimmung über den Neuzuschnitt von Wahlkreisen zu blockieren. Mit ihrer Ausreise wollten die Demokraten verhindern, dass bei einer für Montagnachmittag (Ortszeit) im Regionalparlament geplanten Sitzung das notwendige Quorum erreicht wird.

Wir haben es uns bei dieser Entscheidung nicht leicht gemacht, aber wir haben sie mit absoluter moralischer Klarheit getroffen.

Gene Wu, Minderheitsführer der Demokraten im texanischen Repräsentantenhaus

Unterdessen erwägen der Gouverneur von Illinois, JB Pritzker, und New Yorks Gouverneurin Kathy Hochul, mit einer Gegenoffensive in ihren Bundesstaaten auf die Entwicklungen in Texas zu reagieren und ebenfalls ihre Wahlkreise zugunsten der eigenen Partei zu überarbeiten. "Man muss Feuer mit Feuer bekämpfen", kommentierte Hochul die Situation.

Wahlkreise: Kongresswahlen 2026 im Blick

Hintergrund des politischen Machtkampfs ist das Kräfteverhältnis im US-Kongress. Er besteht aus zwei Kammern: Repräsentantenhaus und Senat. Derzeit verfügen die Republikaner in beiden Kammern über eine knappe Mehrheit.
In Texas streben die Republikaner jetzt an, mehrere Wahlkreise neu zuzuschneiden. Dies könnte das Kräfteverhältnis auf nationaler Ebene verschieben. Die Republikaner hoffen, den Demokraten durch die neuen Wahlkreisgrenzen bis zu fünf weitere Sitze abzuluchsen.
Die USA seien zwar "immer noch eine Demokratie", aber Trump und sein Team würden versuchen, die Regeln des politischen Systems zu ändern, sagt die Historikerin Anne Applebaum.
Die USA seien zwar "immer noch eine Demokratie", aber Trump und sein Team würden versuchen, die Regeln des politischen Systems zu ändern, sagt die Historikerin Anne Applebaum. 09.03.2025 | 8:46 min
Im November 2026 finden - wie alle zwei Jahre - die Kongresswahlen statt. Dann stehen alle 435 Sitze im Repräsentantenhaus sowie rund ein Drittel der 100 Senatssitze zur Wahl.
Texas stellt im US-Repräsentantenhaus zurzeit 25 republikanische und 12 demokratische Abgeordnete. Ein weiterer Sitz in einem demokratisch dominierten Wahlkreis ist wegen eines Todesfalls vakant und wird schon diesen November neu besetzt.
Quelle: AP, dpa, AFP

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