Nach Wahlsiegen für Demokraten in USA:Experte: Trump "wird seine Politik nicht ändern"
Donald Trump habe Wähler enttäuscht, sagt Politikwissenschaftler Thomas Jäger. Dass Trump nach den regionalen Wahlen in den USA seinen Kurs ändert, glaubt er trotzdem nicht.
Nach Wahlerfolgen der Demokraten: Politikwissenschaftler Thomas Jäger über den Kurs von US-Präsident Donald Trump.
06.11.2025 | 10:44 minDie jüngsten Wahlen in den USA, bei denen drei wichtige Posten an Kandidaten der Demokraten gingen, seien eine "Katastrophe" für US-Präsident Donald Trump - das sagt Politikwissenschaftler Thomas Jäger auf phoenix.
Die Vorsprünge, mit denen die Demokraten die Gouverneurswahlen in zwei Bundesstaaten sowie die Bürgermeisterwahlen in New York City gewannen, hätten Trump klar gemacht, dass ihm "die Themen, für die er ins Weiße Haus gewählt wurde, entgleiten", so Jäger.
Jäger: Wähler sind enttäuscht von Trump
Anders als von ihm im Wahlkampf versprochen, seien die Lebenshaltungskosten nicht gesunken, ebenso wenig wie die Inflation. Gleichzeitig lehnten viele seinen rigorosen Abschiebe-Kurs ab. Viele Wähler seien enttäuscht von ihm.
„Das Wahlergebnis hat gezeigt, dass viele Amerikaner mit Trumps Kurs unzufrieden sind“, sagt ZDF-Korrespondentin Claudia Bates über die ersten Wahlen seit Trumps zweiter Amtszeit.
06.11.2025 | 2:35 minDennoch dürfe man nicht erwarten, dass Trump seine Politik nun ändert, so Jäger. Der Politikwissenschaftler von der Universität zu Köln geht davon aus, dass Trump bei seinem Kurs bleibt. "Er wird seine Politik nicht ändern."
Aber wenn er reflektiert wäre, dann wüsste er, was die Stunde geschlagen hat.
Thomas Jäger, Politikwissenschaftler
Dass die Demokraten bei den Zwischenwahlen zum Kongress im nächsten Jahr genauso gut abschneiden, ist laut Jäger aber nicht sicher: Trump habe "immer noch ein Drittel der Amerikaner bickelfest hinter sich". Verloren habe er jedoch die unabhängigen Wähler, die nicht fest zu den Demokraten oder der Republikanischen Partei stehen.
Bei wichtigen US-Wahlen feiern die Demokraten teils Überraschungserfolge, die Republikaner verlieren. Ergebnisse von New York bis Virginia spiegeln die politische Lage wider.
05.11.2025 | 2:51 minWas lernen die Demokraten aus dem Wahlerfolg?
Die Frage sei nun, welche Lehren die Demokratische Partei aus den Wahlerfolgen zieht, erklärt Jäger. Sie müsste sich etwa mit der Frage auseinandersetzen, in welchen Wahlkreisen man mit welchem Kandidaten antritt - einem eher moderaten oder eher linken.
In Virginia gewann die gemäßigte Demokratin Abigail Spanberger die Gouverneurswahl, in New York machte hingegen der linke Zohran Mamdani das Rennen um den Bürgermeisterposten.
Auch sollte die Partei, findet Jäger, erkennen, dass sie mit identitätspolitischen Themen nicht weit kommt und sie sich stattdessen mit "Brot- und Butterthemen" beschäftigen muss.
Mehr Nachrichten aus den USA
Engpässe bei der Flugsicherung:Trump-Regierung will wegen Shutdown Flüge streichen
mit VideoKita in Chicago:USA: ICE verhaftet Kindergärtnerin vor Augen der Kinder
mit VideoSonderzölle vor dem Obersten US-Gericht:Trumps Zollpolitik: Supreme Court lässt Zweifel durchblicken
mit Video- FAQ
Wahl zum Bürgermeister von New York:Vom Rapper zum Bürgermeister - wer ist Zohran Mamdani?
mit Video