Chance für Ukraine-Frieden? Garantien, Truppen, Partner

Chance für Ukraine-Frieden?:Diplomatie first: Garantien, Truppen, Partner

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Es ist die Zeit der Diplomatie, der Koalitionen und geschickten Argumentationen: Ein Frieden in der Ukraine könnte näher rücken, diese Hoffnung zumindest baut Brücken.

Treffen von Donald Trump mit Wolodymyr Selenskyj und der europäischen Delegation von Staatschefs im Weißen Haus

Nach dem Gipfel in Washington versuchen die europäischen Ukraine-Unterstützer, Sicherheitsgarantien für das angegriffene Land zu organisieren. Doch die Rolle der USA bleibt unklar.

19.08.2025 | 2:52 min

Nach dem Ukraine-Gipfel europäischer Staats- und Regierungschefs mit US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus hat die Debatte um Sicherheitsgarantien für das von Russland angegriffene Land an Fahrt aufgenommen.

US-Präsident Donald Trump erklärte sich am Dienstag dazu bereit, europäische Friedenstruppen in der Ukraine aus der Luft abzusichern.

Trump: Europa bereit für Bodentruppen

Aus Kreisen der Bundesregierung hieß es am Dienstag, Deutschland wolle sich "selbstverständlich" für Sicherheitsgarantien engagieren - verwiesen wurde aber darauf, dass die konkrete Entscheidung über den deutschen Beitrag erst zu einem "deutlich späteren Zeitpunkt" getroffen werde. Trump sagte im Interview mit dem US-Sender Fox News, die sogenannte Koalition der Willigen aus europäischen Verbündeten der Ukraine sei "bereit, Leute am Boden einzusetzen".

Insbesondere Deutschland, Frankreich und Großbritannien wollten Bodentruppen in die Ukraine entsenden. Die USA wiederum seien "bereit, ihnen bei Dingen zu helfen, insbesondere aus der Luft".

Zuvor hatte Trump bereits von einer "Koordinierung" mit den USA bei den Sicherheitsgarantien gesprochen. Trump hatte den Einsatz amerikanischer Bodentruppen am Tag nach dem Ukraine-Gipfel im Weißen Haus ausgeschlossen.

sgs - sievers - coerper

Es sei nicht klar, ob ein Treffen zwischen Putin und Selenskyj tatsächlich stattfindet, so ZDF-Korrespondent Armin Coerper. Vieles deute auf ein "taktisches Manöver Putins" hin.

19.08.2025 | 2:15 min

Deutsche Beteiligung noch ungewiss

Mit Blick auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin sagte Trump, er glaube nicht, dass europäische Sicherheitsgarantien in der Ukraine für diesen ein Problem wären - und fügte an:

Putin ist kriegsmüde.

Donald Trump

Auf russischer Seite nannte Außenminister Sergej Lawrow in einem Interview mit dem russischen Staatsfernsehen als Bedingung für ein Friedensabkommen "eine Berücksichtigung der russischen Sicherheitsinteressen" sowie die "Achtung der Rechte der Russen und Russischsprachigen, die in der Ukraine leben".

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte nach dem Gipfeltreffen mit Trump und mehreren europäischen Spitzenpolitikern im Weißen Haus zu den Sicherheitsgarantien gesagt, diese würden binnen einer Woche oder innerhalb von zehn Tagen "formalisiert".

Vertreter der Bundesregierung äußerten sich in der Frage zurückhaltender. Über die Art der deutschen Beteiligung an Sicherheitsgarantien werde erst entschieden, "wenn über den großen Rahmen Einigkeit herrscht", hieß es aus Berliner Regierungskreisen.

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) gibt im Willard Hotel ein Pressestatement nach einem Spitzentreffen von US-Präsident Trump und dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj

Ein potenzielles Treffen zwischen Selenskyj und Putin sowie mögliche Sicherheitsgarantien für Kiew – die wichtigsten Ergebnisse des Ukraine-Gipfels von Washington im Überblick.

19.08.2025 | 1:23 min

Modelle für die Friedenssicherung in Arbeit

Modelle für die Absicherung einer Friedensregelung würden nun auf Fachebene ausgearbeitet, Friedensgarantien müssten vier Elemente umfassen: eine militärische Präsenz vor Ort in der Ukraine, das Monitoring einer Friedensregelung, die Stärkung der Luftverteidigung des Landes und die Bewaffnung der ukrainischen Streitkräfte.

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) erklärte, die Bundesregierung arbeite mit "engen Partnern" daran, "dass verlässliche Sicherheitsgarantien für die Ukraine ausgearbeitet werden". Wie der deutsche Beitrag aussieht, werde "politisch und militärisch festzulegen sein".

SGS Wiedeking

Die EU-Staaten beraten über Sicherheitsgarantien für die Ukraine. Wie diese definiert sein könnten, erklärt Europa-Korrespondentin Lara Wiedeking.

19.08.2025 | 1:12 min

Virtuelles Treffen der Europäer

Am Dienstag trafen sich auf Einladung von EU-Ratspräsident António Costa die Staats- und Regierungschefs der 27 EU-Mitgliedsstaaten zu einem virtuellen Treffen zur Beratung über den Verlauf des Ukraine-Gipfels in Washington. Costa sagte dabei, Europa sei bereit, seinen "Beitrag auf allen Ebenen zu leisten" - und begrüßte die Bereitschaft der USA, sich an Sicherheitsgarantien zu beteiligen.

Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen (von links), der britische Premierminister Keir Starmer, der finnische Präsident Alexander Stubb, der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, Präsident Donald Trump, der französische Präsident Emmanuel Macron, die italienische Premierministerin Giorgia Meloni, der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz und NATO-Generalsekretär Mark Rutte posieren für ein Gruppenfoto im Grand Foyer des Weißen Hauses.

Nach den Ukraine-Gesprächen in Washington laufen die Beratungen über weitere Schritte in Europa weiter. Im Fokus: ein mögliches Treffen zwischen Putin und Selenskyj und Sicherheitsgarantien.

19.08.2025 | 4:49 min

Die EU-Staaten müssten ihre militärische Unterstützung für Kiew verbessern und "Hindernisse beseitigen". Trump hatte bei dem Gipfel in Washington erklärt, er bereite ein Treffen zwischen Kreml-Chef Wladimir Putin und Selenskyj vor. Zudem schlug der US-Präsident Sicherheitsgarantien für die Ukraine vor, die vom Beistandsartikel 5 des Nato-Vertrags inspiriert sind, ohne Details zu nennen.

An dem Gipfel hatten neben Putin und Selenskyj unter anderem Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), der französische Präsident Emmanuel Macron, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Nato-Generalsekretär Mark Rutte teilgenommen. Eine Waffenruhe in der Ukraine wurde nicht vereinbart. Trump hatte sich zuletzt davon distanziert und stattdessen den Abschluss eines Friedensabkommens gefordert, während die Gefechte fortgeführt werden.

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Keine Bestätigung aus Moskau
:USA: Putin hat Selenskyj-Treffen versprochen

Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.
(Archiv) Der russische Präsident Wladimir Putin besucht ein Stahlwerk in der russischen Stadt Magnitogorsk am 16. Juli 2025.
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Quelle: AFP
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