90 Milliarden Euro für die Ukraine: EU-Länder einigen sich

Eilmeldung

Unterstützung für Kiew:Kompromiss in Brüssel - 90 Milliarden Euro für die Ukraine

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Lange wurde beim EU-Gipfel in Brüssel über eine weitere Unterstützung der Ukraine gerungen. Jetzt gibt es eine Einigung. Merz spricht von einem Kredit über 90 Milliarden Euro.

SGS Röller

"Es wird mit Sicherheit noch eine lange Nacht", berichtet ZDF-Korrespondent Ulf Röller vom EU-Gipfel. Man sitze zusammen und diskutiere über eine Abschlusserklärung.

19.12.2025 | 2:00 min

Die EU-Staats- und Regierungschefs haben der Ukraine für die Jahre 2026 und 2027 eine Finanzierung über 90 Milliarden Euro zugesagt. Das gaben EU-Ratspräsident Antonio Costa und der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz in Brüssel bekannt.

Costa schrieb auf der Plattform X, ehemals Twitter: "Wir haben unser Versprechen gehalten."

X-Post von Antonio Costa

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Merz: Russisches Geld bleibt eingefroren

Merz (CDU) schrieb ebenfalls auf X, es handele sich um einen zinslosen Kredit an Kiew und sprach von einem "klaren Signal" an den russischen Präsident Wladimir Putin.

X-Post von Friedrich Merz

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Die 90 Milliarden Euro reichen Merz zufolge aus, um den militärischen Bedarf und den Bedarf beim Haushalt der Ukraine für die nächsten zwei Jahre zu decken.

Dieses Signal ist entscheidend, um den Krieg zu beenden, denn Putin wird erst einlenken, wenn er begreift, dass sich sein Krieg nicht lohnen wird.

Friedrich Merz, Bundeskanzler

Die in der EU eingefrorenen russischen Vermögenswerte würden eingefroren bleiben, bis Russland die Ukraine entschädigt habe. Der Kredit an die Ukraine soll über den EU-Haushalt abgesichert werden.

Oberst Markus Reichner vor einer Karte der Ukraine.

Während die EU über die Nutzung russischer Vermögen berät, wird in der Ukraine weiter heftig gekämpft. Was für die Ukraine auf dem Spiel steht – Oberst Reisner bei ZDFheute live.

18.12.2025 | 31:36 min

Keine Verwendung russischer Vermögenswerte

Mit dem Kompromiss wird der von Bundeskanzler Merz bevorzugte Plan zur direkten Nutzung von in der EU festgesetztem russischen Staatsvermögen fallen gelassen. Dieser sah vor, vor allem in Belgien festgesetzte Gelder der Zentralbank für Darlehen in Höhe von bis zu 210 Milliarden Euro an die Ukraine zu verwenden. 90 Milliarden Euro davon sollten bis Ende 2027 fließen.

Selenskyj reiste am Donnerstag in die belgische Hauptstadt, um die EU von der Verwendung dieser russischen Zentralbankgelder zu überzeugen. Die Mitgliedstaaten verhandeln seit Monaten über einen entsprechenden Vorschlag der Kommission.

Eine Umsetzung dieses Planes zur Nutzung des russischen Staatsvermögens scheiterte nach Angaben von Diplomaten vor allem an Ländern wie Frankreich und Italien, nachdem zuvor wochenlang vor allem Belgien auf der Bremse stand.

Paris und Rom waren demnach nicht bereit, die notwendigen Mittel für den von Belgiens Regierungschef Bart De Wever geforderten Schutzmechanismus bereitzustellen. Er wollte garantiert bekommen, dass alle Risiken, die sich aus der Nutzung der russischen Gelder ergeben könnten, vollständig gemeinschaftlich abgesichert werden.

Bedenken in Brüssel

Die belgische Regierung sah unter anderem die Gefahr, dass Russland Vergeltung gegen europäische Privatpersonen und Unternehmen übt und etwa Enteignungen in Russland vornimmt. Vor allem fürchtet sie dabei auch um die Existenz des Finanzinstituts Euroclear, das den Großteil der in der EU festgesetzten russischen Vermögenswerte verwaltet.

Euroclear mit Sitz in Brüssel beschert dem belgischen Staat jährlich hohe Steuereinnahmen. Als Risiko wurde weiterhin genannt, dass ein Schiedsgericht das Vorgehen als illegale Enteignung werten und internationale Anleger das Vertrauen in den europäischen Finanzmarkt verlieren könnten.

EU: Finanzierungsloch von 135 Milliarden Euro

Die EU geht davon aus, dass die Ukraine für die nächsten zwei Jahre ein Finanzierungsloch von rund 135 Milliarden Euro stopfen muss. Demnach droht dem Land bereits ab April das Geld auszugehen.

Die EU hatte sich bis zu ihrem Dezember-Gipfel Zeit gegeben, über die Finanzierung der Ukraine-Hilfe zu entscheiden. Eine Mehrheit der Mitgliedstaaten, allen voran Deutschland, möchte die russischen Vermögen dafür nutzen.

Aktuelle Meldungen zu Russlands Angriff auf die Ukraine finden Sie jederzeit in unserem Liveblog:

Russland greift die Ukraine an
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Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.
Rettungskräfte räumen am 21.11.2025 die Trümmer eines Wohnhauses in Ternopil weg, das bei einem russischen Angriff schwer beschädigt wurde.
Liveblog
Quelle: dpa, AFP
Über dieses Thema berichteten verschiedene Sendungen, etwa das heute journal update am 19.12.2025 ab 00:31, das heute journal am 18.12.2025 ab 21:45, heute am 18.12.2025 ab 19:00 Uhr und phoenix in der Sendung phoenix vor ort am 18.12.2025 ab 14:30 Uhr.

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