EU-Afrika-Gipfel in Angola:Europa und Afrika wollen Partnerschaft vertiefen
EU und Afrikanische Union haben in Angola über einen Ausbau der Zusammenarbeit bei Wirtschaft und Sicherheit beraten. Doch nicht nur Europa buhlt um den "Kontinent der Chancen".
Sicherheit, Wohlstand und Migration: Die Themen beim EU-Afrika-Gipfel in Angola.
24.11.2025 | 0:21 minDie Staats- und Regierungschefs der EU und der Afrikanischen Union (AU) haben am Montag auf einem Gipfeltreffen in Angola über eine Vertiefung der wirtschaftlichen und sicherheitspolitischen Zusammenarbeit beraten. Zentrale Themen waren Handel, Migration und wichtige Rohstoffe. Vor dem offiziellen Gipfelbeginn in Luanda stimmten sich die EU-Staats- und Regierungschefs über die Ergebnisse der Gespräche zur Lage in der Ukraine in Genf ab.
Die EU versucht, China "etwas entgegenzusetzen", sagt ZDF-Korrespondentin Isabelle Schaefers vom EU-Afrika-Gipfel in Luanda.
24.11.2025 | 1:04 minIn einer gemeinsamen Mitteilung betonten EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und EU-Ratspräsident António Costa:
Die Herausforderungen, vor denen wir heute stehen - Klimawandel, digitale Transformation, irreguläre Migration, Konflikte und Unsicherheit - kennen keine Grenzen.
Mitteilung von Ursula von der Leyen und António Costa
Die Antwort auf diese multipolare Welt müsse eine multipolare Zusammenarbeit sein. Zusammen könnten Afrika und Europa "den Weg zeigen".
Am Rande eines EU-Afrika-Gipfels in Angola hat sich EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zu den Verhandlungen über einen Frieden in der Ukraine geäußert. Das Statement im Video.
24.11.2025 | 1:22 minAuch China, Russland und USA buhlen um Beziehungen
Das zweitägige Treffen ist der siebte Gipfel in den 25-jährigen Beziehungen zwischen Afrika und der EU. Experten zufolge müssen diese aufgefrischt werden, wenn die EU weiter der wichtigste Partner des Kontinents bleiben wolle. Angesichts bedeutender Mineralien- und Energievorkommen bemühen sich auch China, die USA und Russland um engere Verbindungen.
USA, EU und China investieren in Afrika Milliarden – ein geopolitisches Rennen um Einfluss und Ressourcen.
29.10.2025 | 6:35 minAfrika sei "ein Kontinent der Chancen", betonte Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) in Luanda. Elf der 20 weltweit am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften befänden sich auf dem afrikanischen Kontinent. "Das Potenzial ist ganz offensichtlich." Die Europäische Union sei der größte Handelspartner in Afrika und "das wollen wir bleiben", sagte Merz. "Und wir wollen nicht anderen den Kontinent überlassen."
Merz prangert Situation im Sudan an
Merz zufolge sollte auf dem Gipfeltreffen auch "intensiv über die großen Krisen auf diesem Kontinent" gesprochen werden, "allen voran natürlich die Situation in Sudan. Das Leid der Menschen dort sei unermesslich. Über 25 Millionen Menschen litten unter Hunger, viele Kinder seien lebensbedrohlich mangelernährt. "Der Sudan braucht jetzt vor allem eins: einen Waffenstillstand", forderte Merz. Sorge bereite auch die Sahel-Region, in der sich die Sicherheitslage verschlechtere.
Hunger, Gewalt, Vertreibung – die humanitäre Lage im Sudan spitzt sich weiter zu.
12.11.2025 | 6:22 minMerz fordert dauerhafte Präsenz im UN-Sicherheitsrat
Mit Blick auf die internationale Zusammenarbeit sicherte Merz zu, dass Deutschland die Forderung nach zwei ständigen afrikanischen Sitzen im UN-Sicherheitsrat unterstütze. Der Bundeskanzler betonte:
Um es klar zu sagen: Wenn der Sicherheitsrat über Krisen in Afrika berät und entscheidet, dann muss Afrika mit am Tisch sitzen.
Friedrich Merz
Der EU-Afrika-Gipfel soll für mehr Augenhöhe zwischen den Partnern sorgen, berichtet ZDF-Korrespondentin Isabelle Schaefers.
24.11.2025 | 0:49 minEuropa nicht einziger Partner Afrikas
Die EU führt bei den ausländischen Direktinvestitionen und ist der wichtigste Handelspartner Afrikas. Der Handel mit Waren und Dienstleistungen erreichte 2023 nach Angaben aus Brüssel einen Wert von 467 Milliarden Euro.
Allerdings haben die Türkei und die Golfstaaten aufgeholt, wodurch Afrika mehr Verhandlungsmacht gegenüber der EU bekommen habe, sagte Geert Laporte vom europäischen Politikinstitut ECDPM. Europa sei nicht mehr der einzige Partner Afrikas.
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