Nach Umsturz: Baerbock warnt Syriens "Folterknechte"
Mögliche Flucht nach Deutschland:Syrien: Baerbock warnt Assads "Folterknechte"
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In Deutschland besteht die Sorge, dass Vertreter des gestürzten syrischen Machthabers Assad ins Land fliehen könnten. Die Bundesregierung wappnet sich und warnt.
Sorge vor Einreise von Assad-Unterstützern: Außenministerin Annalena Baerbock fordert eine enge Zusammenarbeit der Sicherheitsbehörden.
Quelle: AP
Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) warnt alle Unterstützer der gestürzten syrischen Herrscherfamilie Assad, in Deutschland unterzutauchen.
Der "Bild am Sonntag" sagte die Politikerin:
Wer von Assads Folterknechten darüber nachdenken sollte, jetzt nach Deutschland zu fliehen, dem kann ich nur klar sagen: Wir ziehen all die Schergen des Regimes mit der vollen Härte des Gesetzes für ihre furchtbaren Verbrechen zur Rechenschaft.
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Annalena Baerbock, Grüne
Dazu müssten jetzt die internationalen Sicherheitsbehörden und Nachrichtendienste eng zusammenarbeiten.
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Faeser: Kontrollen an allen Grenzen
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Innenministerin Nancy Faeser (SPD) äußerte sich ähnlich wie Baerbock und verwies zudem auf Kontrollen der Sicherheitsbehörden an allen Grenzen.
Wir sind äußerst wachsam.
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Nancy Faeser, Bundesinnenministerin
"Wenn Schergen des Terrorregimes von Assad versuchen sollten, nach Deutschland zu fliehen, dann müssen sie wissen, dass kaum ein Staat ihre Verbrechen so hart verfolgt wie Deutschland. Das sollte davor abschrecken, diesen Versuch zu wagen", sagte Faeser der Zeitung.
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An sehr vielen Stellen sorgen aus Syrien geflüchtete Menschen dafür, dieses Land am Laufen zu halten.
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Frank Werneke, Verdi-Chef
Auch die IG-Metall-Vorsitzende Christiane Benner sagte der "Bild am Sonntag": "Wir brauchen Fach- und Arbeitskräfte aus dem Ausland."
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