Wachsende Ungleichheit:Oxfam: Milliardäre in G20-Staaten werden immer reicher
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Vor dem G20-Gipfel warnt Oxfam vor wachsender Ungleichheit: Das Vermögen der G20-Milliardäre stieg um 2,2 Billionen Dollar - genug, um Milliarden Menschen aus der Armut zu holen.
Das Vermögen der Milliardäre in den G20-Staaten ist der Entwicklungsorganisation Oxfam zufolge im vergangenen Jahr um 2,2 Billionen Dollar gestiegen. Demnach konnten die Superreichen ihr Vermögen innerhalb eines Jahres um 16,5 Prozent von 13,4 Billionen auf 15,6 Billionen Dollar steigern, wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten Analyse der Nichtregierungsorganisation anlässlich des bevorstehenden G20-Gipfels in Südafrika hervorgeht.
Dieser jährliche Vermögenszuwachs würde ausreichen, um 3,8 Milliarden Menschen aus der Armut zu befreien, erklärte Oxfam. Die Kosten hierfür beliefen sich auf 1,65 Billionen Dollar pro Jahr. Die Organisation bezieht sich dabei auf die von der Weltbank definierte Armutsgrenze von 8,30 Dollar pro Tag.
Jochen Breyer recherchiert in der Welt der deutschen Superreichen: 237 Milliardäre zählt das Land, Tendenz steigend. Wer der reichste Deutsche ist, war lange geheim. Bis jetzt.
12.12.2023 | 43:28 minExperten warnen vor "Notstand der Ungleichheit"
Oxfam betonte vor dem G20-Gipfel der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer am 22. und 23. November in Johannesburg, man müsse Kürzungen in der Entwicklungszusammenarbeit zurücknehmen. Zudem solle die auf dem G20-Gipfel in Brasilien gestartete Initiative für eine globale Besteuerung von Superreichen umgesetzt werden.
Die Bekämpfung der Ungleichheit ist ein zentrales Thema des Gipfels. Die südafrikanische G20-Präsidentschaft hat dazu die erste Analyse dieser Art in Auftrag gegeben. Ein von dem Wirtschafts-Nobelpreisträger Joseph Stiglitz geleiteter Sonderausschuss unabhängiger Experten spricht von einem "Notstand der Ungleichheit".
Oxfam begrüßte die Empfehlung des Ausschusses, ein neues internationales Gremium zur weltweiten Bekämpfung von Ungleichheit einzurichten und forderte Bundeskanzler Friedrich Merz und die anderen Staats- und Regierungschefs auf, der Empfehlung zu folgen. Ein solches Gremium solle eine ähnliche Rolle einnehmen wie der Weltklimarat (IPCC) bei der Klimakrise.
Linken-Chef Jan van Aken sprach sich bei "Wie geht's, Deutschland?" für eine Vermögenssteuer für Superreiche aus.
28.01.2025 | 1:23 minOxfam: Wachsende Ungleichheit bedroht Demokratie weltweit
"Weltweit fügt die wachsende Ungleichheit der Menschheit schweren Schaden zu", sagte Tobias Hauschild, Leiter des Bereichs Soziale Gerechtigkeit bei Oxfam Deutschland.
Sie treibt Millionen Menschen in wirtschaftliche Not und befeuert zugleich politische Spaltung und den Niedergang der Demokratien.
Tobias Hauschild, Oxfam Deutschland
Milliardäre sollte es gar nicht geben, so die Position von Klimajournalistin Louisa Schneider. Bei "13 Fragen" diskutiert sie unter anderem mit Finanz-Influencer Tim Niklas Becker.
30.04.2025 | 1:03 minEs dürfe nicht sein, dass sich immer mehr Regierungen durch weniger Entwicklungszusammenarbeit aus ihrer internationalen Verantwortung stehlen, monierte Hauschild zudem.
Mit den Kürzungen im Entwicklungsetat im Bundeshaushalt 2026 sendet auch die Bundesregierung ein fatales Signal an die ärmsten Länder der Welt.
Tobias Hauschild, Oxfam Deutschland
Trotz der Absagen der Präsidenten der USA und Chinas nimmt Kanzler Merz am Gipfel in Südafrika teil. "G20 bleibt für Deutschland ein wichtiges multilaterales Format zur Abstimmung mit führenden Industrie- und Schwellenländern", erklärte die Bundesregierung jüngst.
Quelle: Reuters, KNA
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