Update am Morgen: Sonder(un)vermögen

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Update am Morgen:Sonder(un)vermögen

von Ilka Brecht
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Ilka Brecht

Guten Morgen,

mal abgesehen vom Stühlerücken geht es zwischen den Legislaturperioden im Bundestag normalerweise eher ruhig zu, aber was ist schon normal in diesen Zeiten? Die Möchtegern-Regierungskoalition aus Union und SPD sorgt jedenfalls noch im alten Bundestag für Schnappatmung. Es geht um die Lockerung der Schuldenbremse, um das Sondervermögen für Infrastruktur, um die Höhe der Schulden - aber vor allem um die Eile.
Denn für das Finanzpaket müsste das Grundgesetz geändert werden. Dazu benötigen Union und SPD eine Zweidrittelmehrheit, und die bekämen sie, so das Kalkül, im alten Bundestag mit den Grünen vergleichsweise bequem. Nur lehnte die Fraktionsspitze der Grünen erstmal ab. Haben sich Friedrich Merz und Co. verzockt?
Sven Kindler ist jedenfalls ziemlich sauer. Fast 16 Jahre war er für die Grünen im Bundestag, wollte jetzt aufhören - und soll auf den letzten Metern noch eilig zustimmen. Und das "angesichts der Verarsche, die hier auch gerade mit den Wählerinnen und Wählern stattfindet", sagt der scheidende Abgeordnete im Interview mit ZDF frontal (mehr zum Thema, heute Abend, um 21:00 Uhr im ZDF). Deutschland müsse zwar handeln, meint auch Kindler, aber "dass es jetzt alles kurzfristig nach der Wahl passiert, ist eine pure Zumutung für den Bundestag, das hat allein die Union zu verantworten."
Und dann auch noch der Ton. "Goodbye, gute Reise, auf Nimmerwiedersehen!", hatte CSU-Chef Markus Söder noch am Aschermittwoch Robert Habeck nachgerufen. Sein Generalsekretär Martin Huber erklärte die Grünen gar zur "Ramschware". Ein verbales Sonder(un)vermögen, das für die jetzigen Verhandlungen Folgen haben könnte.
Kommen Sie gut durch den Tag
Ilka Brecht, Moderatorin und Leiterin des ZDF-Magazins frontal

Was im Ukraine-Krieg passiert

Großer Drohnenangriff der Ukraine auf Moskau: Moskaus Bürgermeister Sobjanin teilte auf Telegram mit, dass die russische Luftabwehr den "massiven Angriff feindlicher Drohnen" abwehre. Weiter schrieb er, dass in der Nacht 58 Drohnen abgeschossen worden seien.
Selenskyj für Gefangenen-Freilassung: Der ukrainische Präsident schlägt die Freilassung von Gefangenen und die Rückkehr ukrainischer Kinder vor. Dies könnte "ein wichtiger Schritt zur Vertrauensbildung in den diplomatischen Bemühungen werden", so Selenskyj.
USA und Ukraine verhandeln: In Saudi-Arabien werden heute Gespräche zwischen den USA und der Ukraine für ein Ende des Krieges erwartet - die ersten nach dem Eklat im Weißen Haus. Im Vorfeld gab sich US-Außenminister Rubio "optimistisch", Selenskyj schrieb auf X, er hoffe "praktische Ergebnisse".
Weitere News-Updates zur Lage in der Ukraine und den Gesprächen in der saudischen Hafenstadt Dschidda erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.

Was sonst heute noch wichtig ist

EU-Kommission präsentiert schärfere Asylregeln: Die EU-Kommission stellt am Dienstag Vorschläge für schnellere und effizientere Rückführungen von abgelehnten Asylbewerbern vor. Ziel ist unter anderem, Abläufe effizienter zu gestalten.
Grönland wählt neues Parlament: Auf der von US-Präsident Donald Trump begehrten Insel Grönland wird ein neues Parlament gewählt. Etwas mehr als 40.000 Wahlberechtigte können ihre Stimme abgeben. Die Abstimmung steht stark unter dem Eindruck von Besitzansprüchen, die Trump in den vergangenen Monaten geäußert hat.

Ausführlich informiert

Teile der für die Ukraine strategisch wichtigen Region Kursk wurden von Russland rückerobert. Die Rückschläge könnten ein Desaster für Kiew bedeuten. Die Analyse bei ZDFheute live.
Desaster für Kiew? ZDFheute live
10.03.2025 | 26:53 min

Zahl des Tages

Heute ist nationaler Gedenktag für die Opfer terroristischer Gewalt. Seit 2022 knüpft der nationale Gedenktag an den Europäischen Gedenktag für die Opfer des Terrorismus an, der nach den Bombenanschlägen in Madrid vom 11. März 2004 ins Leben gerufen wurde. Im Jahr 2024 kamen 7.555 Menschen weltweit aufgrund terroristischer Gewalt ums Leben.

Herzlichen Glückwunsch

Nina Hagen. Die Rocksängerin wird heute 70 Jahre alt. Die "Mutter des Punks" wurde mit Hits wie "TV Glotzer" oder "Du hast den Farbfilm vergessen" bekannt. 2022 erschien Hagens bislang letztes Album, "Unity". Die exzentrische Musikerin engagierte sich für soziale Themen. Sie irritierte aber auch mit Verschwörungstheorien.

Gesagt

Heute vor fünf Jahren wurde die Verbreitung des neuen Coronavirus Sars-CoV-2 von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als Pandemie eingestuft.

Wir sind daher zu der Einschätzung gelangt, dass COVID-19 als Pandemie bezeichnet werden kann.

Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus, WHO-Generaldirektor

Weitere Schlagzeilen

Die Nachrichten im Video

heute Xpress
12.06.2025 | 1:53 min
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So wird das Wetter heute

Am Dienstag kann es in der Mitte und ganz im Norden etwas regnen. Am Nachmittag bilden sich auch im Südwesten einzelne Schauer und Gewitter. Sonst zeigt sich auch mal die Sonne. Die Höchstwerte liegen zwischen 6 und 15 Grad.
Am Dienstag kann es in der Mitte und ganz im Norden etwas regnen. Am Nachmittag bilden sich auch im Südwesten einzelne Schauer und Gewitter. Sonst zeigt sich auch mal die Sonne. Die Höchstwerte liegen zwischen 6 und 15 Grad.
Quelle: ZDF

Zusammengestellt von der ZDFheute-Redaktion
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