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Update am Morgen:Europa im Beziehungschaos
von Meike Srowig
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Guten Morgen,
der Anfang Europas liegt in der großen Liebe des griechischen Göttervaters Zeus zur phönizischen Königstochter Europa, die er - wie es so seine Art war - entführte. Dafür tarnte sich Zeus als Stier und brachte Europa nach Kreta. Aus lauter Liebe nannte er den Erdteil "Europa". Manch eine Interpretation sieht in dieser göttlichen Verbindung eine gewisse Unsterblichkeit für Europa. Doch der französische Präsident Emmanuel Macron machte schon vor gut einem Jahr in einer Grundsatzrede klar: "Europa ist nicht unsterblich."
Eigentlich wissen alle, dass Europa mehr braucht als Lippenbekenntnisse zur Einheit, von Liebe will sicherlich niemand sprechen. Doch nie war der Druck so hoch wie jetzt. Über die Hilfen für die Ukraine wird schon lange diskutiert. Wer gibt wie viel an Geld oder auch an Waffen? Wie sieht es aus mit Europas Verteidigungskapazität? Seit Donald Trump deutlich gemacht hat, dass die USA ihr Engagement in Europa zurückfahren wollen, wird eilig nach einer "Koalition der Willigen" gesucht.
Beim Sondergipfel in Brüssel will EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen den Staats- und Regierungschef heute ein Verteidigungspaket namens "ReArm Europe", also "Europa wieder bewaffnen" vorlegen. 800 Milliarden soll es umfassen. Und das ist nicht alles. Schuldenregeln sollen gelockert werden, um es den Mitgliedsstaaten zu ermöglichen, ihre Verteidigungsausgaben zu erhöhen, ohne dass sie ein Haushaltsverfahren der EU riskieren. Gleichzeitig sollen alle Mitgliedstaaten ihre Verteidigungsausgaben erhöhen. Ob sie sich heute auf etwas einigen können, ist fraglich. Die Ersten haben sich schon zu Wort gemeldet und angekündigt, dass sie nicht mitmachen werden. Eine gute Beziehung sieht anders aus.
Übrigens: Zeus blieb natürlich nicht für immer bei Europa. Dauerhafte Liebe war nicht so seine Sache. Aber es muss ja auch nicht immer gleich Liebe sein für eine stabile Beziehung.
Kommen Sie gut durch den Tag!
Meike Srowig, stellvertretende Leiterin des heute journal
Was heute noch wichtig ist
Warnstreiks in Kliniken und Heimen: Im Tarifstreit im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen stehen weitere Warnstreiks an. Betroffen sind heute Kliniken, Rettungsstellen und Pflegeheime. Notdienste seien aber möglich, teilte die Gewerkschaft Verdi mit.
Pläne für Umsturz und Lauterbach-Entführung - Urteil? In Koblenz könnte im Prozess gegen eine mutmaßliche Terrorgruppe ein Urteil fallen. Die fünf Angeklagten sollen einen Umsturz, die Entführung von Gesundheitsminister Karl Lauterbach und einen mehrwöchigen Stromausfall geplant haben.
EZB berät über Leitzins: Volkswirte rechnen mit einem weiteren Schritt nach unten - es wäre der sechste, seit die Europäische Zentralbank im Juni 2024 auf einen Lockerungskurs umschwenkte. Heute beraten die Währungshüter in Frankfurt über die Leitzinsen in der Eurozone.
"Athena" vor Mondlandung und Ariane vor Start: Vier Tage nach "Blue Ghost" soll heute eine weitere Sonde einer US-Privatfirma auf dem Erdtrabanten landen. "Athena" soll nach Wassereis suchen, an Bord ist auch die in Deutschland entwickelte Drohne "Grace Hopper", die hüpfend die Oberfläche erkunden soll. Nach Problemen beim ersten Anlauf steht heute auch der Start des ersten kommerziellen Flugs der neuen europäischen Trägerrakete Ariane 6 an.
Champions League
Der FC Bayern hat das erste Duell gegen Bayer Leverkusen gewonnen. Die Münchner setzten sich in einer hitzigen und von Unterbrechungen geprägten Partie klar mit 3:0 durch.
Unter dem Link finden Sie alle Spiele und alle Tore der UEFA Champions League sowie ausführliche Zusammenfassungen der Spiele mit deutscher Beteiligung.
Weitere Schlagzeilen
- Mehr Geld für die Bundeswehr: Neue Milliarden sollen die Lücken stopfen
- Niederlage vor Supreme Court: Trump-Regierung muss Auslandshilfen freigeben
- Strack-Zimmermann bei "Lanz": "Selenskyj ist am Limit"
- Neue Schuldenpolitik: So reagiert die Parteibasis von CDU und SPD
- CIA bestätigt: USA kappen Geheimdienstinformationen für Ukraine
- Mannheim: Keine Hinweise auf politisches Motiv
Lage im Nahost-Konflikt
USA bestätigen Gespräche mit Hamas: Mit einer ultimativen "letzten Warnung" versucht US-Präsident Donald Trump, den Druck auf die islamistische Hamas weiter zu erhöhen. Die Hamas müsse sofort alle israelischen Geiseln im Gazastreifen freilassen und auch alle Leichen der ermordeten Israelis übergeben, "oder es ist vorbei für Euch", schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social. Zugleich bestätigte die US-Regierung direkte Gespräche mit der Hamas über die Geiseln. Frühere US-Regierungen hatten direkte Gespräche mit Organisationen, die sie als terroristisch einstuften, offiziell stets vermieden.
Alle Entwicklungen finden Sie jederzeit auf unserer Themenseite zum Nahost-Konflikt und jederzeit hier im Liveblog.
Ein Lichtblick
Und von der Tiefkühltruhe ins eiskalte Meer: Warum zum Teufel gehen die Jungs aus Danzig im Winter in der Ostsee surfen? Weil es Sinn macht, sagen sie. Im Sommer herrscht oft Flaute und es ist ein Geheimtipp. Zwei Stunden bei Nordwind, Temperaturen unter Null und zwei Meter hohen Brechern - für sie ist es die perfekte Welle, wie Natalie Steger berichtet:
Zahl des Tages
Nichts, für das es keinen Tag gibt - heute also der Tag der Tiefkühlkost. 1930 bot ein US-Lebensmittelhändler sie zum ersten Mal an, der hiesige Branchenverband feiert heute 70 Jahre Tiefkühlkost in Deutschland. Und die wird im Laufe der Zeit immer beliebter. Lag der durchschnittliche Verbrauch 1960 noch bei 800 Gramm pro Kopf und Jahr, sind es laut Deutschem Tiefkühlinstitut - so heißt der Verband - inzwischen fast 50 Kilo. Spitzenreiter sind den Marktforschern von YouGov zufolge Fischstäbchen, Spinat, Pommes und Weizenbrötchen.
Die Nachrichten im Video
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So wird das Wetter heute
Am Donnerstag ist es meist sonnig. Hin und wieder ziehen ein paar Schleierwolken durch. Die Temperaturen steigen auf sehr milde 11 bis 19 Grad.
Quelle: ZDF
Zusammengestellt von der ZDFheute-Redaktion.
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