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Update am Abend:Tragödie in Indien, Ökonomen mit Lichtblick
von Thorsten Duin
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Guten Abend,
kurz vor dem Unglück soll noch ein "Mayday"-Ruf aus dem Cockpit gekommen sein. Fernsehbilder zeigen, wie die Boeing 787 an Höhe verliert, dann steigt ein Feuerball auf.
In der indischen Millionenstadt Ahmedabad stürzt am frühen Nachmittag Ortszeit eine Air-India-Maschine kurz nach dem Start in ein Wohngebiet. Die genaue Zahl der Todesopfer war zunächst unklar - an Bord waren 242 Menschen. Am späten Nachmittag kamen Meldungen, dass ein Mensch überlebt habe. Berichtet wird, dass auch Anwohner bei dem Absturz starben. Teile der Maschine stürzten demnach in ein Wohnheim für Medizinstudenten.
Flug AI171 sollte nach London-Gatwick fliegen. An Bord waren Staatsbürger aus Indien, Großbritannien, Kanada und Portugal. Die Ursache für den Absturz ist noch völlig unklar.
- ZDFheute live zum Flugzeugabsturz in Indien:
Lichblick in der Wirtschaftskrise - vorerst
Die Risiken weiter "beträchtlich", die US-Zollpolitik ein Treiber der Unsicherheit - dennoch: Nach zwei Rezessionsjahren schraubten führende Wirtschaftsforschungsinstitute heute ihre Konjunkturerwartungen teils deutlich nach oben. Zumindest vorübergehend. Die Wachstumsprognosen fürs kommende Jahr liegen zwischen 1,1 (IWH Halle) und 1,6 Prozent (IfW Kiel). Ein Grund: das angekündigte Wachstumspaket der Bundesregierung. Aber den Ankündigungen müssten "auch Taten folgen", mahnt RWI-Konjunkturchef Torsten Schmidt.
Die Aussichten fürs laufende Jahr sind mit 0,3 oder 0,4 Prozent Wachstum noch verhalten. Und auch längerfristig seien die Aussichten "ziemlich mau", so Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. Grund sei die "demografische Wende" - sprich: Es fehlen Arbeitskräfte.
"Der Fachkräftemangel droht, zu einem großen Hemmnis für das Wirtschaftswachstum zu werden", heißt es auch im heute vorgestellten OECD-Länderbericht. Die Industriestaaten-Organisation mahnt Reformen im Renten- und Gesundheitssystem an, auch müssten Frauen und ältere Menschen besser in den Arbeitsmarkt integriert werden - etwa mit Hilfe besserer Betreuungsmöglichkeiten für Kinder und weniger Anreizen, früher in Rente zu gehen.
Pistorius in Kiew
Es geht um weitere Hilfen im Krieg gegen Russland: Verteidigungsminister Boris Pistorius ist zu Gesprächen nach Kiew gereist. Er stellte der Ukraine dabei weitere 1,9 Milliarden Euro Militärhilfe in Aussicht. Man setze alles daran, die Ukraine so zu unterstützen, "dass sie sich verteidigen kann und in eine Position kommt, in der Russland zu ernsthaften Verhandlungen bereit ist", so der SPD-Politiker.
Wie der Minister und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklären, wollen beide Länder bei der Produktion von Waffensystemen mit großer Reichweite zusammenarbeiten - bei Marschflugkörpern, Drohnen und Raketen. Deutschland sei bereit, die Produktion in der Ukraine zu finanzieren, so Pistorius.
Zahl des Tages
Rund 122 Millionen Menschen waren Ende April weltweit vor Krieg und Verfolgung auf der Flucht - zwei Millionen mehr als noch im Vorjahr. Das geht aus dem jährlichen Weltflüchtlingsbericht des UN-Hilfswerks UNHCR hervor. Vor allem anhaltende Konflikte wie im Sudan, in Myanmar und in der Ukraine treiben die Flüchtlingszahlen nach oben. Gleichzeitig sei die Finanzierung der Flüchtlingshilfe auf das Niveau von 2015 gesunken, mahnt das UN-Hilfswerk - seinerzeit hatte es weltweit ungefähr halb so viele Vertriebene gegeben. Durch Kürzungen in der Entwicklungshilfe befinde sich die Organisation in der größten Finanzierungskrise seiner Geschichte.
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Der sportliche Abend
Die deutsche U21-Nationalmannschaft startet am Abend in die Fußball-EM. Im ersten Spiel trifft die DFB-Auswahl in der Slowakei auf Slowenien und will nach der verpatzten U21-EM 2023 wieder an bessere Zeiten anknüpfen. Die Voraussetzungen sind gut: Seit fast zwei Jahren hat die Elf kein Spiel verloren. Die Partie können sie ab 21 Uhr hier im Liveticker verfolgen.
Und noch einmal Fußball: Bundestrainer Christian Wück hat seinen Kader für die Frauen-EM im Juli bekanntgegeben. Eine Mischung aus Jugend und erfahrenen Spielerinnen soll die Mission Europameisterschaft angehen:
Grafik des Tages
In Sachen zufriedener Bevölkerung liegt Kassel unter den größeren deutschen Städten vorn. Das geht aus dem SKL-Städteranking hervor. Die hessische Kommune kann ihren Vorsprung im Vergleich zum Vorjahr noch ausbauen, es folgen Krefeld und Düsseldorf. Schlusslicht ist demnach Rostock, auf die Plätze davor kommen Wiesbaden und Karlsruhe. Für die Erhebung wurde die Lebenszufriedenheit in den 40 größten deutschen Städten mit jeweils mehr als 200.000 Einwohnern abgefragt.
Gesagt
Das Böse ist immer und überall.
"Ba-Ba-Banküberfall", Erste Allgemeine Verunsicherung (1985)
Die Zeile kommt nicht von den Kollegen von Aktenzeichen XY, sondern von der Ersten Allgemeinen Verunsicherung. Anfang der 80er Jahre steigt Klaus Eberhartinger als Frontmann bei der Austro-Pop-Band ein - es folgen Kulthits wie "Märchenprinz" oder eben der "Ba-Ba-Banküberfall". Der endet übrigens glimpflich mit einer Einzahlung. Eberhartinger feiert heute seinen 75. Geburtstag.
Quelle: picture alliance
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Streaming-Tipp für den Feierabend
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