VW: Mehr als eine Milliarde Verlust - Porsche-Probleme belasten

Drittes Quartal:Porsche belastet VW: Mehr als eine Milliarde Verlust

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Die Probleme bei Porsche belasten massiv die Bilanz des VW-Konzerns im dritten Quartal. Der Autobauer meldet einen Verlust von mehr als einer Milliarde Euro.

Man sieht das Volkswagen Gebäude in Wolfsburg.

Für VW läuft es schlecht: nach Chipmangel und drohendem Produktionsstopp nun ein Milliardenverlust im Quartal. Grund sind vor allem Probleme bei der Sportwagentochter Porsche.

30.10.2025 | 1:33 min

Der VW-Konzern ist im dritten Quartal wegen der Probleme bei Porsche tief in die roten Zahlen gerutscht. Unterm Strich lief in den Monaten Juli bis September ein Verlust von 1,072 Milliarden Euro auf, wie der Wolfsburger Autobauer mitteilte. Vor einem Jahr waren es noch 1,56 Milliarden Euro Überschuss gewesen.

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Nach Chipkrise und Produktionsproblemen steckt Volkswagen tief in den roten Zahlen. Hauptgrund sind Verluste bei Porsche. ZDF-Börsenexperte Frank Bethmann berichtet.

30.10.2025 | 0:58 min

Hohe Zölle lassen VW-Überschuss seit Januar schmelzen

In den ersten neun Monaten insgesamt schmolz der Überschuss um mehr als 60 Prozent zusammen, von 8,8 auf 3,4 Milliarden Euro. Schuld seien vor allem Belastungen in Höhe von 7,5 Milliarden Euro vornehmlich durch erhöhte Zölle, die Anpassung der Produktstrategie bei Porsche und Abschreibungen auf den Geschäfts- und Firmenwert von Porsche, sagte Finanzvorstand Arno Antlitz. Allein die Anpassungen und Abschreibungen bei Porsche hätten den Konzern mit 4,7 Milliarden Euro belastet.

Ohne diese Sondereffekte hätte die Gewinnmarge bei 5,4 Prozent gelegen, so der Manager. Bei Absatz und Umsatz konnte der Konzern leicht zulegen: Der Umsatz stieg in den ersten neun Monaten um 0,6 Prozent auf 239 Milliarden Euro, die Auslieferungen um 1,2 Prozent auf 6,6 Millionen Fahrzeuge.

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Zwickau hat Autogeschichte geschrieben. Erst Horch, dann Trabbi, Audi, Polo und heute der ID3. Zehntausende arbeiten hier in der Autoindustrie. Doch nun kriselt es und in der Region spüren das alle.

30.10.2025 | 2:31 min

Verbrenner-Verlängerung bei Porsche kostet Milliarden

Porsche hatte bereits vergangene Woche tiefrote Zahlen im dritten Quartal gemeldet. Die VW-Tochter leidet unter Milliardenkosten für den jüngsten Strategie-Schwenk zur Verbrenner-Verlängerung.

Im dritten Quartal führte das zu einem Verlust von fast einer Milliarde Euro, in den ersten neun Monaten insgesamt schmolz das Ergebnis nach Steuern um knapp 96 Prozent zusammen. Das schlug nun auch auf die Konzernmutter durch.

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Porsche meldet im dritten Quartal fast eine Milliarde Euro Verlust. Vor rund vier Wochen flog der Autobauer aus dem Dax, so ZDF-Börsenexpertin Sina Mainitz.

24.10.2025 | 1:20 min

Kernmarke VW kann sich stabilisieren

Die lange schwächelnde Kernmarke Volkswagen konnte sich dagegen weiter verbessern. Die operative Umsatzrendite stieg in den neun Monaten leicht auf 2,3 Prozent. Wegen des Sparprogramms bei der Kernmarke lief es hier wieder etwas besser.

Wir machen gute Fortschritte bei der Restrukturierung der Volkswagen AG und des ganzen Konzerns.

Arno Antlitz, Finanzvorstand VW

Unternehmen und Gewerkschaft hatten sich Ende 2024 auf ein Sanierungsprogramm für die Kernmarke VW geeinigt. Bis 2030 sollen mehr als 35.000 Stellen gestrichen werden, fast ein Viertel der 130.000 Arbeitsplätze in Deutschland.

VW Käfer auf einem Parkplatz

Ein Oldtimer-Liebhaber hat den vermutlich ältesten VW-Käfer wieder fit für die Straßen gemacht. Der Wagen hat nicht nur den zweiten Weltkrieg überstanden, sondern jetzt auch den TÜV.

22.10.2025 | 0:30 min

Beim operativen Ergebnis legte die Kernmarke in den ersten neun Monaten deutlich zu, von 1,28 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum auf nun 1,48 Milliarden Euro - bei nahezu unverändertem Umsatz von knapp 64 Milliarden Euro. Noch besser lief es bei der Tochter Škoda: Mit 8,0 Prozent Umsatzrendite machten die Tschechen fast 1,8 Milliarden Euro operativen Gewinn. Der Umsatz lag dagegen mit 22,3 Milliarden Euro nur bei gut einem Drittel des Wertes der Wolfsburger.

Starker Anstieg der Elektroauto-Verkäufe in drittem Quartal

Beim Absatz konnte der Konzern zuletzt wieder zulegen. Im dritten Quartal wurden 2,2 Millionen Fahrzeuge ausgeliefert, ein Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Zu verdanken war das vor allem kräftigen Zuwächsen bei E-Autos und starker Zahlen der Töchter Škoda und Seat.

In Nordamerika ging es dabei aber runter, in China ebenfalls. Besser lief es hingegen erneut in Europa. Die Elektroauto-Verkäufe zogen konzernweit um ein Drittel an. Sie machten mehr als ein Zehntel aller verkauften Fahrzeuge aus.

Pkw-Neuzulassungen nach Kraftstoffart

ZDFheute Infografik

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US-Zölle belasten Konzernbilanz dauerhaft

Die eingeführten US-Zölle dürften den Konzern in diesem Jahr mit bis zu fünf Milliarden Euro belasten, einerseits für direkte Zollzahlungen, andererseits aufgrund zollbedingt weniger verkaufter Fahrzeuge, schätzt der Finanzvorstand.

Gebremst werde der Gewinn zudem durch den Hochlauf der E-Mobilität. "Mit denen verdienen wir heute noch deutlich weniger als mit den Verbrennern", sagte Antlitz. "Das übt Druck auf die Margen aus."

Frau lädt Elektroauto und schaut währendessen in ihr Smartphone

Wie stehen E-Autos 2025 wirklich da? Wir entlarven gängige Vorurteile zu Ladezeit, Reichweite und Preis – und zeigen, was heute technisch und finanziell möglich ist.

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Quelle: dpa

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