Trumps Kontosperrung: YouTube stimmt Millionenzahlung zu

Rechtsstreit :Trumps Kontosperrung: YouTube stimmt Millionenzahlung zu

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Die Klage wegen der Sperrung von Trumps YouTube-Kontos ist beigelegt. Der Großteil der Zahlung soll in den Bau eines 200 Millionen Dollar teuren Ballsaals im Weißen Haus fließen.

Das YouTube-Logo ist am Firmensitz des Unternehmens im kalifornischen San Bruno zu sehen, aufgenommen am 23. April 2025.

YouTube zahlt 24,5 Millionen Dollar, um einen Rechtsstreit mit US-Präsident Trump beizulegen. 2021 wurde sein Account nach dem Sturm aufs Kapitol gesperrt. Dagegen hat er geklagt.

30.09.2025 | 0:27 min

Google-Mutter Alphabet hat sich mit US-Präsident Donald Trump auf die Beilegung einer Klage wegen der Sperrung seines YouTube-Kontos geeinigt und zahlt dafür 24,5 Millionen Dollar (knapp 21 Mio. Euro). Dies ging am Montag aus Gerichtsunterlagen hervor.

Trump hatte Konto nach Kapitolstürmung nicht mehr nutzen können

Damit ist Google das letzte der drei großen Technologieunternehmen, das von Trump im Juli 2021 angestrengte Klagen wegen der angeblich unrechtmäßigen Unterdrückung konservativer Standpunkte beilegt. Trump hatte sein Konto bei dem Videodienst nach dem Angriff seiner Anhänger auf das Kapitol im Januar 2021 nicht mehr für neue Videos nutzen können. Das Konto wurde 2023 wieder freigeschaltet.

Personen mit Flaggen klettern eine Mauer hoch, um zum dahinterliegenden Kapitol zu gelangen.
Quelle: reuters

Am 6. Januar 2021 stürmten Anhänger von Donald Trump den Sitz des US-Kongresses - dort sollte die Niederlage des Republikaners bei der Präsidentenwahl gegen Joe Biden beglaubigt werden. Eine von Trump aufgestachelte Menge drang gewaltsam in das Gebäude ein, fünf Menschen starben.

In den vergangenen knapp 18 Monaten hatte ein Kongressausschuss den Sturm auf das US-Kapitol untersucht. Das Gremium inszenierte die öffentlichen Anhörungen als TV-Spektakel, das von vielen Menschen verfolgt wurde.


Dem Vergleich zufolge fließen 22 Millionen Dollar (18,75 Mio. Euro) in Trumps Namen an den "Trust for the National Mall". Die gemeinnützige Organisation widmet sich den Unterlagen zufolge dem Bau eines 200 Millionen Dollar teuren Ballsaals, den Trump im Weißen Haus errichten lässt. Der Restbetrag geht an weitere Kläger, darunter die American Conservative Union und die US-Autorin Naomi Wolf.

Justizia-Statue vor dem Gerichtshaus in Alexandira, Virginia

US-Präsident Trump hatte das Justizministerium erst vor kurzem dazu aufgefordert, gegen mehre seiner politischen Gegner vorzugehen. Jetzt wurde Ex-FBI-Chef James Comey angeklagt.

27.09.2025 | 2:05 min

Auch Meta und X legten ähnliche Klagen bei

YouTube hat kein Fehlverhalten eingeräumt und wird im Rahmen des Vergleichs keine Änderungen an seinen Produkten oder Richtlinien vornehmen. Zuvor hatten sich bereits die Facebook-Mutter Meta und die Plattform X des Tesla-Chefs Elon Musk auf die Beilegung ähnlicher Klagen geeinigt.

Mehrere Demosntranten sitzen in Portland, USA vor einem Gebäude der Migrationsbehörde mit Schildern in der Hand auf der Straße.

Trump will in Portland das US-Militär stationieren - dagegen sind zahlreiche Menschen auf die Straße gegangen. Die demokratische Gouverneurin von Oregon sprach von "Machtmissbrauch".

28.09.2025 | 0:24 min

Musks X zahlte wohl weniger

Meta zahlte im Januar rund 25 Millionen Dollar. Musks Online-Plattform X - als Nachfolgedienst von Twitter - legte Trumps Klage im Februar bei. Ein Betrag wurde dabei nicht genannt. Dem "Wall Street Journal" zufolge waren es rund zehn Millionen Dollar. Trump hatte vor Gericht eine Niederlage gegen Twitter in erster Instanz einstecken müssen, das Berufungsverfahren lief noch. Musk war zu Beginn von Trumps zweiter Amtszeit ein Vertrauter des Präsidenten.

Die Anhänger, die das Parlamentsgebäude erstürmt und dabei auch die Polizei attackiert hatten, wurden von Trump nach der Wiederwahl begnadigt.

Mit Trumps Wiedereinzug ins Weiße Haus Anfang des Jahres näherten sich der Republikaner und die Chefs von Onlinegiganten der US-Technologie-Industrie wieder an. Bei seiner Vereidigung am 20. Januar waren Unternehmer Musk, Meta-Chef Zuckerberg und Amazon-Chef Jeff Bezos prominenter im Blick der Öffentlichkeit als viele Mitglieder der neuen Regierung.

Quelle: AFP, Reuters, dpa

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