Mokyr, Howitt und Aghion :Wirtschaftsnobelpreis für drei Wachstumsforscher
Den Nobelpreis für Wirtschaft erhalten Joel Mokyr, Peter Howitt sowie Philippe Aghion. Sie erhalten die Auszeichnung für ihre Forschungen zu innovationsgetriebenem Wachstum.
Wirtschaftsnobelpreis für Joel Mokyr, Philippe Aghion und Peter Howitt
Quelle: AFPJoel Mokyr und Peter Howitt sowie Philippe Aghion erhalten in diesem Jahr den Nobelpreis für Wirtschaft. Die Königlich-Schwedische Akademie ehrte sie für ihre Arbeit zu innovationsgetriebenem Wirtschaftswachstum.
Der US-Israeli Mokyr hat sich mit seinen Arbeiten zur "Identifizierung der Vorbedingungen für nachhaltiges Wachstum durch technologischen Fortschritt" verdient gemacht, hieß es in der Begründung. Der Professor an der Northwestern University habe "historische Quellen als ein Mittel genutzt, um die Ursachen dafür aufzudecken, dass anhaltendes Wachstum zur neuen Normalität wurde", so die Jury weiter.
...wurde 1946 in Leiden in den Niederlanden geboren. Aktuell forscht er an der Northwestern University in Evanston, Illinois, USA.
...wurde 1956 in Paris geboren. Aktuell forscht er am Collège de France in Paris, an der INSEAD in Paris und an der Londoner School of Economics und Political Science.
...wurde 1946 in Kanada geboren. Aktuell forscht er an der Brown University in Providence, Rhode Island, USA. Quelle: The Nobel Prize
Der Franzose Aghion und der Kanadier Howitt beschäftigten sich demnach mit dem Konzept der "schöpferischen Zerstörung", das beschreibt, wie sich die Markt-Einführung neuer und besserer Konkurrenz-Produkte auf Unternehmen auswirkt.
Aghion: "Ich bin überwältigt"
Dotiert sind die Nobelpreise in diesem Jahr erneut mit einem Preisgeld in Höhe von elf Millionen schwedischen Kronen (rund eine Million Euro) pro Kategorie. Der Preis geht zur Hälfte an Mokyr, die andere Hälfte teilen sich Aghion und Howitt. Aghion war direkt nach der Verkündung telefonisch nach Stockholm zugeschaltet.
Ich bin überwältigt. Ich kann nicht die Worte finden, um auszudrücken, was ich empfinde.
Philippe Aghion, Wirtschaftsnobelpreisträger
Sein Preisgeld wolle er in Forschungsprojekte mit jungen Wirtschaftswissenschaftlern und Wirtschaftswissenschaftlerinnen unter anderem zum Thema Künstliche Intelligenz investieren.
Die Nobelpreise sollen diejenigen ehren, die "im verflossenen Jahr der Menschheit den größten Nutzen geleistet haben" - so verfügte es der Dynamit-Erfinder und Preisstifter Alfred Nobel (1833-1896) in seinem Testament.
Eingeläutet wird die alljährliche Nobelpreis-Saison mit der Bekanntgabe in der Preiskategorie Medizin. In den darauffolgenden Tagen werden die Preisträger für Physik, Chemie und Literatur geehrt, dann für den Friedensnobelpreis. Er ist der einzige, der nicht in der schwedischen Hauptstadt Stockholm, sondern in der norwegischen Hauptstadt Oslo vergeben wird. In Stockholm folgt zum Abschluss der Nobelpreis in der Kategorie Wirtschaftswissenschaften. Er geht als einzige der Auszeichnungen nicht auf das Testament Nobels zurück.
Die Auszeichnungen können an einen Einzelpreisträger oder bis zu drei Gewählte gleichzeitig gehen. Gerade in den Wissenschaftskategorien kommt es häufig vor, dass mehrere Preisträgerinnen und Preisträger gemeinsam geehrt werden, die zum Beispiel zum selben Themenfeld geforscht haben.
Jeder Preis ist mit umgerechnet knapp 970.000 Euro dotiert.
Alle Nobelpreisträger 2025 stehen fest
Mit der Auszeichnung geht die Bekanntgabe der diesjährigen Nobelpreise zu Ende. Die Ehrung in der Kategorie Wirtschaftswissenschaften ist die letzte, die in diesem Jahr vergeben wird.
Der Alfred Nobel-Gedächtnispreis im Fach Wirtschaftswissenschaften wird erst seit 1969 verliehen. Im Gegensatz zu den weiteren Auszeichnungen geht er nicht auf Nobels Testament zurück. Vielmehr wird der Preis in Gedenken an Nobel von der schwedischen Zentralbank gestiftet. Die Auszeichnung trägt der wachsenden Bedeutung wirtschaftlicher Fragen Rechnung.
- Medizin: Mary Brunkow, Fred Ramsdell (beide USA) und Shimon Sakaguchi (Japan)
- Physik: John Clarke, Michel H. Devoret, John. M. Martinis (USA)
- Chemie: Susumu Kitagawa (Japan), Richard Robson (Australien), Omar M. Yaghi (USA)
- Literatur: László Krasznahorkai (Ungarn)
- Frieden: María Corina Machado (Venezuela)
- Wirtschaft: Joel Mokyr (Staatsbürgerschaft: Israel, USA; geboren: Niederlande), Peter Howitt (Kanada) und Philippe Aghion (Frankreich)
- Medizin: Victor Ambros und Gary Ruvkun (beide USA)
- Physik: John Hopfield (USA) und Geoffrey Hinton (Großbritannien)
- Chemie: David Baker (USA), Demis Hassabis (Großbritannien) und John Jumper (USA)
- Wirtschaft: Daron Acemoglu (Türkei), Simon Johnson (Großbritannien) und James A. Robinson
- Literatur: Han Kang (Südkorea)
- Frieden: Nihon Hidankyo (Japan)
- Medizin: Katalin Karikó (Ungarn), Drew Weissmann (USA)
- Physik: Ferenc Krausz (Ungarn), Pierre Agostini und Anne L´Huillier (Frankreich)
- Chemie: Moungi Bawendi (Tunesien), Alexei Ekimov (Russland), Louis Brus (USA)
- Wirtschaft: Claudia Goldin (USA)
- Literatur: Jon Fosse (Norwegen)
- Frieden: Narges Mohammadi (Iran)
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