Venezolanische Politikerin:Friedensnobelpreis geht an María Corina Machado
Der Friedensnobelpreis geht an die Politikerin María Corina Machado aus Venezuela. Sie wird für den Einsatz für die Rechte des venezolanischen Volkes ausgezeichnet, so das Komitee.
Der Friedensnobelpreis geht an die venezolanische Politikerin Marina Corina Machado. Das Komitee zeichnet sie für ihren Einsatz für die Rechte des venezolanischen Volkes aus.
10.10.2025 | 1:12 minDer Friedensnobelpreis geht in diesem Jahr an die Politikerin María Corina Machado aus Venezuela. Sie wird damit "für ihren unermüdlichen Einsatz für die demokratischen Rechte des venezolanischen Volkes und für ihren Kampf für einen gerechten und friedlichen Übergang von Diktatur zur Demokratie" ausgezeichnet, wie das norwegische Nobelkomitee in Oslo verkündete.
Die venezolanische Oppositionsführerin Machado gilt als entschiedene Widersacherin des autoritären Präsidenten Nicolás Maduro.
Post vom norwegischen Nobelkomitee
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Machado reagierte mit ungläubigem Staunen auf die Nachricht von ihrer Auszeichnung. Ihr politischer Verbündeter Edmundo González Urrutia veröffentlichte ein kurzes Video, in dem er mit Machado telefoniert. "Ich bin geschockt", sagt sie da. "Ich kann es nicht glauben."
Repressionen gegen Machado
Wegen ihres politischen Engagements war Machado in ihrem Heimatland immer wieder Repression und Einschüchterungsversuchen durch die sozialistische Regierung ausgesetzt.
2024 wurde sie bei der venezolanischen Präsidentschaftswahl als Kandidatin der oppositionellen "Plattform der demokratischen Einheit" als Kandidatin nominiert, dann aber vom regierungsnahen Nationalen Wahlrat ausgeschlossen.
Archiv (24.05.2025): Vor der Regional- und Parlamentswahl in Venezuela ließ Staatschef Maduro zahlreiche Oppositionelle verhaften. Maduro regiert das Land seit 2013 autoritär.
24.05.2025 | 1:40 minAn ihrer Stelle bewarb sich Edmundo González Urrutia, der nach Auffassung internationaler Beobachter entgegen der offiziellen Wahlbekanntgabe die meisten Stimmen gewann. Der autoritäre Machthaber Maduro regiert Venezuela seit 2013 und hält weiter an der Macht fest.
González Urrutia floh ins Ausland. Machado versteckte sich und ist seit Januar nicht mehr öffentlich aufgetreten. Im Dezember wurden beide mit dem Sacharow-Menschenrechtspreis des Europäischen Parlaments geehrt. Ebenfalls im vergangenen Jahr erhielt Machado den Václav-Havel-Menschenrechtspreis.
Das EU-Parlament hat zwei venezolanische Oppositionelle mit dem Sacharow-Preis gewürdigt – und damit ihre Bemühungen um die Wiederherstellung von Freiheit und Demokratie im Land.
18.12.2024 | 2:09 minWichtigster politischer Preis der Welt
Der Friedensnobelpreis gilt gemeinhin als wichtigste politische Auszeichnung der Welt. Donald Trump hatte in den vergangenen Wochen immer wieder betont, man möge ihm den Preis zusprechen. Noch dazu konnte Trump in dieser Woche einen ersten Durchbruch bei den indirekten Verhandlungen zur Beilegung des Gaza-Kriegs zwischen Israel und der islamistischen Hamas verkünden. Das dürfte ihn in seinen Ambitionen weiter bestärkt haben.
Friedensforscher glaubten vorab nicht an eine Preisvergabe an Trump - auch weil ihrer Ansicht nach keiner der sieben von ihm genannten Konflikte wirklich nachhaltig gelöst worden ist. Auch bei Trumps Plan für Gaza ist trotz des Durchbruchs unklar, ob er dauerhaften Frieden bringen wird.
ZDFheute Infografik
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Deutlich mehr Nominierte als im Vorjahr
Nach Angaben des Nobelkomitees sind für den Friedensnobelpreis in diesem Jahr 338 Kandidaten nominiert worden, darunter 244 Einzelpersonen und 94 Organisationen. Insgesamt waren das 52 Nominierte mehr als im Vorjahr. Wer dazu gehört und wer den entsprechenden Kandidaten vorgeschlagen hat, wird in der Nobelwelt stets 50 Jahre lang geheim gehalten.
Die Nobelpreise sollen diejenigen ehren, die "im verflossenen Jahr der Menschheit den größten Nutzen geleistet haben" - so verfügte es der Dynamit-Erfinder und Preisstifter Alfred Nobel (1833-1896) in seinem Testament.
Eingeläutet wird die alljährliche Nobelpreis-Saison mit der Bekanntgabe in der Preiskategorie Medizin. In den darauffolgenden Tagen werden die Preisträger für Physik, Chemie und Literatur geehrt, dann für den Friedensnobelpreis. Er ist der einzige, der nicht in der schwedischen Hauptstadt Stockholm, sondern in der norwegischen Hauptstadt Oslo vergeben wird. In Stockholm folgt zum Abschluss der Nobelpreis in der Kategorie Wirtschaftswissenschaften. Er geht als einzige der Auszeichnungen nicht auf das Testament Nobels zurück.
Die Auszeichnungen können an einen Einzelpreisträger oder bis zu drei Gewählte gleichzeitig gehen. Gerade in den Wissenschaftskategorien kommt es häufig vor, dass mehrere Preisträgerinnen und Preisträger gemeinsam geehrt werden, die zum Beispiel zum selben Themenfeld geforscht haben.
Jeder Preis ist mit umgerechnet knapp 970.000 Euro dotiert.
Im vergangenen Jahr war die japanische Friedensorganisation Nihon Hidankyo mit dem Nobelpreis ausgezeichnet worden. Die Organisation von Überlebenden der Atomwaffenabwürfe auf die Städte Hiroshima und Nagasaki wurde für ihre auf Zeitzeugenaussagen beruhenden Bemühungen um eine atomwaffenfreie Welt geehrt.
Endspurt im Nobelpreis-Reigen
Mit der Kür des Friedensnobelpreisträgers erreicht die Woche der Nobelpreis-Bekanntgaben alljährlich ihren Höhepunkt. In den vergangenen Tagen wurden bereits die Preisträger in den Kategorien Medizin, Physik, Chemie und Literatur verkündet. Am Montag folgt zum Abschluss noch die Auszeichnung in Wirtschaftswissenschaften.
- Medizin: Mary Brunkow, Fred Ramsdell (beide USA) und Shimon Sakaguchi (Japan)
- Physik: John Clarke, Michel H. Devoret, John. M. Martinis (USA)
- Chemie: Susumu Kitagawa (Japan), Richard Robson (Australien), Omar M. Yaghi (USA)
- Literatur: László Krasznahorkai (Ungarn)
- Frieden: María Corina Machado (Venezuela)
- Medizin: Victor Ambros und Gary Ruvkun (beide USA)
- Physik: John Hopfield (USA) und Geoffrey Hinton (Großbritannien)
- Chemie: David Baker (USA), Demis Hassabis (Großbritannien) und John Jumper (USA)
- Wirtschaft: Daron Acemoglu (Türkei), Simon Johnson (Großbritannien) und James A. Robinson
- Literatur: Han Kang (Südkorea)
- Frieden: Nihon Hidankyo (Japan)
- Medizin: Katalin Karikó (Ungarn), Drew Weissmann (USA)
- Physik: Ferenc Krausz (Ungarn), Pierre Agostini und Anne L´Huillier (Frankreich)
- Chemie: Moungi Bawendi (Tunesien), Alexei Ekimov (Russland), Louis Brus (USA)
- Wirtschaft: Claudia Goldin (USA)
- Literatur: Jon Fosse (Norwegen)
- Frieden: Narges Mohammadi (Iran)
Die Nobelpreise werden traditionell in Stockholm vergeben, die Ausnahme bildet der Friedensnobelpreis in Oslo. Auch in diesem Jahr sind die Nobelpreise erneut mit elf Millionen schwedischen Kronen pro Kategorie dotiert - umgerechnet entspricht das rund einer Million Euro.
Feierlich überreicht werden die prestigeträchtigen Auszeichnungen traditionell am 10. Dezember, dem Todestag des schwedischen Dynamit-Erfinders und Preisstifters Alfred Nobel (1833-1896).
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