Friedensnobelpreis: Kambodscha schlägt Donald Trump vor

Nach Waffenruhe mit Thailand:Kambodscha schlägt Trump für Friedensnobelpreis vor

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Nach seinem Einschreiten im Konflikt zwischen Kambodscha und Thailand wird das Land der Khmer Donald Trump für den Friedensnobelpreis vorschlagen. Und ist damit nicht allein.

 Der kambodschanische Premierminister Hun Manet (l) und der amtierende thailändische Premierminister Phumtham Wechayachai (r) reichen sich die Hände, während der malaysische Premierminister Anwar Ibrahim nach Gesprächen über einen möglichen Waffenstillstand zwischen Thailand und Kambodscha gestikuliert
Thailand und Kambodscha haben sich auf eine Waffenruhe geeinigt. Das teilte der malaysische Ministerpräsident mit, der vermittelt hatte.28.07.2025 | 0:21 min
Kambodscha wird US-Präsident Donald Trump für den Friedensnobelpreis vorschlagen. Trump habe direkt eingegriffen, um den jüngsten Grenzkonflikt des südostasiatischen Landes mit Thailand zu beenden, erklärte der stellvertretende Ministerpräsident Sun Chantol am Freitag. Deshalb verdiene Trump die Nominierung.
Auf eine Anfrage per SMS, ob er die von Kambodscha geplante Nominierung bestätigen könne, antwortete Chantol: "Ja."

Kambodscha und Thailand: Kämpfe wegen Grenzstreitigkeiten

Kambodscha und Thailand hatten sich Anfang der Woche nach fünf Tagen heftiger Kämpfe auf einen Waffenstillstand geeinigt. Die Feindseligkeiten hatten sich zu den schwersten Kämpfen zwischen den südostasiatischen Nachbarn seit mehr als einem Jahrzehnt ausgedehnt.
Kambodschaner sitzen auf einem Traktorwagen und suchen Zuflucht in der Batthkoa-Grundschule in der Provinz Oddar Meanchey, Kambodscha, am Samstag, den 26. Juli 2025, während die Grenzkämpfe zwischen Thailand und Kambodscha in den dritten Tag gehen.
Wegen der schweren Kämpfe an der Grenze zwischen Thailand und Kambodscha sind Tausende Menschen auf der Flucht. Bislang wurden mehr als 30 Menschen getötet.26.07.2025 | 1:27 min
Mehr als 40 Menschen kamen dabei ums Leben, darunter zahlreiche Zivilisten. Beide Länder hatten sich gegenseitig vorgeworfen, die Kämpfe ausgelöst zu haben. Hintergrund sind seit Jahren andauernde Grenzstreitigkeiten.

Auch Pakistan und Israel wollen Trump vorschlagen

Trump hatte beide Ministerpräsidenten angerufen und gewarnt, er werde keine Handelsverträge mit ihnen abschließen, wenn sie die Kämpfe nicht beenden.
Vor Kambodscha hatte bereits Pakistan im Juni mitgeteilt, Trump für den Friedensnobelpreis zu nominieren. Auch der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erklärte im Juli, Trump für die Auszeichnung vorgeschlagen zu haben.
US-Präsident Donald Trump, Mitte links, und der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu, Mitte rechts, während eines Abendessens im Blue Room des Weißen Hauses in Washington, DC, USA, am Montag, 7. Juli 2025.
Beim USA-Besuch des israelischen Ministerpräsidenten Netanjahu ging es um Iran und den Gazastreifen. Zudem nominierte er Trump für den Friedensnobelpreis. 08.07.2025 | 2:45 min

Nobelpreis für Verdienste um Völkerverständigung

Der Preisträger wird im Oktober bekanntgegeben. Verliehen wird der Preis am 10. Dezember im norwegischen Oslo, an Personen, die sich am meisten für die Förderung der Völkerverständigung eingesetzt haben.
Der 10. Dezember markiert den Todestag des schwedischen Industriellen Alfred Nobel, der die Auszeichnungen in seinem Testament von 1895 stiftete. Die anderen Nobelpreise werden in Stockholm verliehen.

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Ein Blick auf ein Schild mit der Aufschrift „das norwegische Nobelkomitee“ im norwegischen Nobelinstitut, wo der Träger des Friedensnobelpreises bekannt gegeben wird, in Oslo, Norwegen, 6. 10. 2023.
mit Video
Quelle: Reuters

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