USA entziehen Friedensnobelpreisträger Arias Visum

Die US-Regierung hat dem Friedensnobelpreisträger von 1987, Óscar Arias aus Costa Rica, nach dessen Angaben das Visum entzogen. Die US-Behörden hätten ihm die Entscheidung ohne Angabe von Gründen per E-Mail mitgeteilt, sagte der 84 Jahre alte Ex-Präsident des mittelamerikanischen Landes. Er hatte US-Präsident Donald Trump im Februar mit einem "römischen Kaiser" verglichen.

"Ich habe eine E-Mail von der US-Regierung erhalten, in der sie mir mitteilte, dass sie das Visum in meinem Reisepass aufgehoben hat", erklärte Arias.

"Man kann nur Vermutungen anstellen", sagte Arias vor seinem Haus zu Reportern, ohne seinen Verdacht näher zu erläutern.

Im Februar hatte Arias in den sozialen Medien die derzeitige Regierung von Präsident Rodrigo Chaves beschuldigt, dem Druck der USA nachzugeben, die Migranten aus Drittländern nach Zentralamerika abschieben wollen.

"Es war noch nie leicht für ein kleines Land, mit der US-Regierung nicht einverstanden zu sein, und noch weniger, wenn sein Präsident sich wie ein römischer Kaiser verhält und dem Rest der Welt sagt, was zu tun ist", erklärte er im Februar in den sozialen Medien.

Die Entscheidung, ihm das Visum zu entziehen, habe ihn überrascht, sagte Arias.

Die USA unter Trump wiesen Merkmale einer Autokratie auf. Wenn ihn jemand mit dem Schritt zum Schweigen bringen wolle, werde das nicht gelingen.

Der 84-jährige Arias war von 1986 bis 1990 und erneut von 2006 bis 2010 Präsident. Als erklärter Pazifist erhielt er 1987 den Friedensnobelpreis für seine Rolle als Friedensvermittler während der zentralamerikanischen Konflikte der 1980er Jahre.

Während seiner letzten Amtszeit setzte sich Arias auch für ein Freihandelsabkommen mit den USA ein und pflegte diplomatische Beziehungen mit China.