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Einigung in Malaysia:Waffenruhe zwischen Thailand und Kambodscha
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Thailand und Kambodscha haben sich auf eine sofortige Waffenruhe geeinigt. Das sagte der Ministerpräsident Malaysias Ibrahim nach einem Gespräch der Regierungschefs beider Länder.
Im Grenzkonflikt zwischen Thailand und Kambodscha haben sich beide Seiten auf eine "bedingungslose Waffenruhe" geeinigt. Das teilte der Vermittler, Malaysias Ministerpräsident Anwar Ibrahim, am Montag nach Friedensgesprächen in der malaysischen Stadt Putrajaya mit. Malaysia hat derzeit den Vorsitz des südostasiatischen Staatenbündnisses Asean inne, dem auch Thailand und Kambodscha angehören.
Internationaler Druck war gestiegen
Das Treffen zwischen Kambodschas Regierungschef Hun Manet und Thailands Übergangsministerpräsident Phumtham Wechayachai fand am Nachmittag (Ortszeit) statt. Kurz vor den Gesprächen war der internationale Druck auf die Konfliktparteien immer weiter gewachsen. US-Außenminister Marco Rubio forderte im Vorfeld auf X "eine sofortige Waffenruhe". Auch US-Präsident Donald Trump hatte sich seit dem Wochenende persönlich in den eskalierenden Streit eingeschaltet.
Kämpfe zwischen Thailand und Kambodscha seit Donnerstag
Bei den seit Donnerstag anhaltenden Kämpfen zwischen Thailand und Kambodscha wurden bislang nach offiziellen Angaben mehr als 30 Menschen getötet. Über 200.000 Menschen flohen nach Angaben der Behörden aus ihren Dörfern. Beide Seiten warfen sich seit Beginn der Gefechte vor, die Gewalt ausgelöst zu haben. Bei den Angriffen wurden auch zivile Gebäude, darunter ein Krankenhaus und ein Supermarkt getroffen. Thailand setzte unter anderem Kampfjets gegen Militärstellungen ein, Kambodscha schoss mit Raketen über die Grenze.
Der Streit spitzte sich immer weiter zu, nachdem es Ende Mai zu einem Schusswechsel zwischen Soldaten beider Länder gekommen war. Dabei wurde ein kambodschanischer Soldat getötet.
Die Grenzregion von Thailand und Kambodscha
Quelle: ZDF
Die Gefechte sind die jüngste Eskalation in einem seit Jahrzehnten andauernden Streit um die Grenzziehung im sogenannten Smaragd-Dreieck, wo die thailändische Provinz Surin und die kambodschanische Provinz Oddar Meanchey sowie der Nachbarstaat Laos aneinander grenzen.
Quelle: dpa, AFP, reuters
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