Metallbranche rechnet 2026 mit Wegfall Zehntausender Jobs

Hohe Produktionskosten:Metallbranche rechnet mit Wegfall Zehntausender Jobs

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In der deutschen Metall- und Elektrobranche könnten 2026 laut dem Arbeitgeberverband Gesamtmetall Zehntausende Jobs gestrichen werden. Grund seien unter anderem hohe Kosten.

Ein Industriearbeiter flext mit einem Winkelschleifer ein Stahlrohr

Gesamtmetall prognostiziert für das kommende Jahr den Verlust zehntausender Jobs in der Metall- und Elektroindustrie.

Quelle: ddp

Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall rechnet mit einem weiteren Abbau Zehntausender Arbeitsplätze in der Metall- und Elektrobranche im kommenden Jahr und macht die hohen Produktionskosten für Firmen in Deutschland dafür verantwortlich.

Detail einer Metallbearbeitungsmaschine, bei der Kühlwasser im Werkzeugbau zum Einsatz kommt.

Kanzler Merz suchte Anfang Dezember beim Arbeitgeberverband Gesamtmetall nach Lösungen für die Metall- und Elektroindustrie. Die IG Metall wirft der Politik fehlende Zukunftsideen vor.

09.12.2025 | 0:41 min

Die Unternehmen könnten die Unterauslastung in der Produktion nicht auf Dauer aushalten, sagte der Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, Oliver Zander, der "Bild"-Zeitung (Samstag).

Aktuell verlieren wir pro Monat fast 10.000 Arbeitsplätze.

Oliver Zander, Gesamtmetall-Chef

Und zumindest kurzfristig werde sich der Trend fortsetzen, sagte Zander.

Andrea Nahles Porträt

Andrea Nahles, Chefin der Bundesagentur für Arbeit, sieht die Jobchancen für Arbeitslose derzeit auf einem Tiefpunkt. Es komme kein Schwung in den Arbeitsmarkt.

26.12.2025 | 0:22 min

Forderung nach weniger Bürokratie

Zander betonte, die Beschäftigung in der Branche sinke bereits seit 21 Monaten ununterbrochen.

Die Steuern, die Energiekosten und die Arbeitskosten sind am Standort Deutschland so hoch, dass sich für viele Unternehmen die Produktion hier schlicht nicht mehr rechnet.

Oliver Zander, Gesamtmetall-Chef

Von der Bundesregierung forderte der Gesamtmetall-Chef einen härteren Kampf gegen die Bürokratie der Europäischen Union. In diesem Jahr werde es einen neuen Rekord bei verbindlichen Rechtsakten und Rechtsaktänderungen durch die EU-Kommission geben, warnte er.

Das ist Regulierung und Bürokratie, die teilweise ohne die notwendige demokratische Legitimation beschlossen wird und die Unternehmen zunehmend stranguliert.

Oliver Zander, Gesamtmetall-Chef

Mecklenburg-Vorpommern, Rostock: Im Überseehafen an der Ostsee liegt am Morgen ein Frachter zur Abfertigung an einem Kai, während Hafenkräne im Hintergrund für den Umschlag von Gütern bereitstehen.

Bei einer Befragung des Ifo-Instituts hat sich nur jedes siebte deutsche Unternehmen zuversichtlich für 2026 gezeigt. Besonders skeptisch sind demnach Handel und Baugewerbe.

22.12.2025 | 0:32 min

Branche fordert Kurswechsel von Merz

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) rief Zander auf, bei dem anstehenden EU-Gipfel im Februar einen Kurswechsel einzuläuten. "Auf Anregung von Bundeskanzler Merz wollen die europäischen Staats- und Regierungschefs am 13. Februar 2026 die EU-Wettbewerbsfähigkeit verbessern. Es ist unerlässlich, dass dort auch eine Eindämmung der Rechtsakte beschlossen wird", sagte er.

Ende Oktober waren in der deutschen Metall- und Elektroindustrie nach Branchenangaben 3,816 Millionen Menschen beschäftigt.

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Wie steht es um "Made in Germany"? Nicht gut, geht man nach der Stimmung beim Branchentreff der Metall- und Elektroindustrie in Berlin. Doch nicht überall läuft es schlecht.

09.12.2025 | 2:48 min

Quelle: AFP, Reuters
Über die Krise der Metallbranche berichtete "heute Xpress" u.a. am 9.12.2025 um 9 Uhr. Die aktuelle Lage am Arbeitsmarkt thematisierte "heute Xpress" am 26.12.2025 ab 12 Uhr.

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