Wirtschaftswachstum: Regierung rechnet 2026 mit Aufschwung

Reiche stellt Wachstumsprognose vor:Regierung rechnet 2026 mit mehr Wachstum

|

Die Bundesregierung rechnet für das kommende Jahr mit einem Wirtschaftswachstum von 1,3 Prozent. Das ist mehr als die Ampel-Regierung im Frühjahr erwartet hatte.

Ein Arbeiter ist auf einer Baustelle beschäftigt.

Anders als die vorherige Koalition rechnet Schwarz-Rot 2026 mit einem Wirtschaftswachstum von 1,3 Prozent. (Symbolbild)

Quelle: dpa

Die schwarz-rote Bundesregierung blickt etwas optimistischer auf die wirtschaftliche Entwicklung im kommenden Jahr: Sie rechnet im nächsten und im übernächsten Jahr wieder mit einem spürbaren Wachstum der Wirtschaft.

Dies gehe aber vor allem auf die hohen staatlichen Ausgaben für die Infrastruktur und die Verteidigungsfähigkeit zurück, sagte Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) in Berlin.

Containerdepot in München aus der Luft - Deutsche Wirtschaft

Im September zeigten sich Wirtschaftsexperten optimistisch, dass die Konjunktur wieder anzieht. Jetzt hat auch die Regierung diese Prognosen übernommen.

25.09.2025 | 0:22 min

Zudem soll die Nachfrage im Inland den erhofften Aufschwung bringen. Stabile Preise, Lohnsteigerungen und Entlastungen ließen die verfügbaren Einkommen der Privathaushalte in den kommenden Jahren steigen, so die Bundesregierung. Sie geht zudem von höherer Beschäftigung aus. Das alles soll dazu führen, dass die Menschen mehr Geld ausgeben.

Reiche: Müssen Reformstau auflösen

Darüber hinaus gebe es aber Handlungsbedarf, betonte Reiche. So müssten Planungs- und Genehmigungsverfahren beschleunigt werden, damit die Investitionen des Staates auch schnell wirken könnten.

"Um langfristiges Wachstum zu sichern, müssen wir den Reformstau auflösen: Energiekosten senken, private Investitionen fördern, die im internationalen Vergleich hohe Steuer- und Abgabenlast angehen, Bürokratie abbauen, Märkte öffnen und Innovationen ermöglichen", so Reiche.

Vorstellung der Fruehjahrsprojektion 2025 der Bundesregierung

Erst im Frühjahr prognostizierte die alte Koalition ein Null-Wachstum.

24.04.2025 | 2:52 min

Wachstumsprognose für 2026 um 0,3 Prozent erhöht

Nach zuletzt zwei Jahren mit schrumpfender Wirtschaftsleistung dürfte es 2025 ein mageres Wachstum von 0,2 (bisher 0,0) Prozent geben. 2026 und 2027 rechnet die Regierung dann aber mit 1,3 und 1,4 Prozent. Bisher wurden für nächstes Jahr 1,0 Prozent erwartet. Die Regierung liegt mit ihren neuen Prognosen auf einer Linie mit den führenden Wirtschaftsforschungsinstituten, die ihr Gemeinschaftsgutachten am 25. September vorgestellt hatten.

Am Bau dürfte es laut Regierung bei den Investitionen dieses Jahr noch ein Minus von 2,3 Prozent geben, 2026 und 2027 dann aber Zuwächse von 2,0 und 3,7 Prozent. Die Exporte werden dieses Jahr voraussichtlich leicht schrumpfen, 2026 und 2027 dann aber um 1,2 und 1,6 Prozent anziehen.

So entwickelt sich das Bruttoinlandsprodukt

ZDFheute Infografik

Ein Klick für den Datenschutz

Für die Darstellung von ZDFheute Infografiken nutzen wir die Software von Datawrapper. Erst wenn Sie hier klicken, werden die Grafiken nachgeladen. Ihre IP-Adresse wird dabei an externe Server von Datawrapper übertragen. Über den Datenschutz von Datawrapper können Sie sich auf der Seite des Anbieters informieren. Um Ihre künftigen Besuche zu erleichtern, speichern wir Ihre Zustimmung in den Datenschutzeinstellungen. Ihre Zustimmung können Sie im Bereich „Meine News“ jederzeit widerrufen.

Krisen und Handelspartner als Risikofaktoren

Ob die deutsche Wirtschaft tatsächlich an Schwung gewinnt, ist unsicher. Als Risikofaktor hat die Bundesregierung die "sprunghafte Handels- und Sicherheitspolitik der USA" ausgemacht sowie Gegenreaktionen von Handelspartnern. Auch eine Eskalation von Krisen und unerwartet heftige Wirtschaftsflauten bei wichtigen Handelspartnern Deutschlands könnten die Erholung dämpfen, so die Regierung.

US-Präsident Donald Trump hat die EU und andere Handelspartner mit hohen Zöllen vor den Kopf gestoßen, seine ursprünglichen Ankündigungen danach dann aber teils wieder abgeschwächt.

Europas Wirtschaft im Wandel - Neue Zölle, neue Wege

Die EU als größter Binnenmarkt der Welt steht vor vielen Herausforderungen - unter anderem der Zollstreit mit den USA.

17.09.2025 | 44:50 min

Quelle: dpa, AFP, Reuters

Mehr Wirtschaftsnachrichten

  1. Baden-Württemberg, Bietigheim-Bissingen: Ein Arbeiter des Maschinenbauers Dürr montiert am Stammsitz einen Roboterarm für eine Lackieranlage für Fahrzeuge.

    Industrie unter Druck:Maschinenbau fordert "Herbst des Handelns"

    von Anne Sophie Feil
    mit Video

  2. Ein Schild mit der Aufschrift "Räumungsverkauf wegen Geschäftsaufgabe" steht vor einem Laden in der Münchener Innenstadt. (Symbolbild)

    Insolvenzwelle in Deutschland:Zahl der Firmenpleiten auf Höchststand

    von Sina Mainitz
    mit Video

  3. Jens Südekum in der Sendung "Markus Lanz", im Hintergrund ein verschwommenes Bild von Friedrich Merz
    Trailer

    Rente und Bürgergeld:Ökonom: "Nicht ewig" auf Reformen warten

    mit Video

  4. Autoexport über das BLG Autoterminal Bremerhaven