Bundesbank warnt vor Finanzkrise: Risiken für Banken wachsen

Kreditausfälle, droht Finanzkrise?:Bundesbank warnt vor steigenden Risiken für Banken

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Die Bundesbank warnt vor wachsenden Risiken im Finanzsystem. Konjunkturflaute, Kreditausfälle und steigende Schulden könnten Banken und Wirtschaft unter Druck setzen.

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Zum zweiten Mal in sechs Wochen senkt die US-Notenbank den Leitzins. ZDF-Wirtschaftsexperte Florian Neuhann erklärt, dass damit der schwache Arbeitsmarkt unterstützt werden soll.

29.10.2025 | 1:37 min

Zollkonflikte, Konjunkturflaute, Kreditausfälle: Die Bundesbank warnt vor zunehmenden Risiken im Bankensektor durch Konjunkturflaute, Kreditausfälle und geopolitische Unsicherheiten.

"In der Gesamtschau hat sich das makrofinanzielle Umfeld im vergangenen Jahr spürbar verschlechtert, insbesondere angesichts hoher Unsicherheit und damit einhergehender Risiken", heißt es im Finanzstabilitätsbericht 2025 der Notenbank.

Bundesbank warnt: Gewerbeimmobilien weiter Risikofaktor

Die Gefahr, dass Kredite nicht zurückgezahlt werden, nehme angesichts des schwachen wirtschaftlichen Umfelds seit einiger Zeit zu. Und die Risiken im Kreditgeschäft könnten nach Einschätzung der Bundesbank im Zusammenhang mit konjunkturellen und strukturellen Herausforderungen weiter steigen.

Insgesamt sei die Kapitalausstattung der deutschen Banken zwar solide, konstatiert die Bundesbank. Allerdings dürfe die Widerstandsfähigkeit insbesondere großer Institute nicht überschätzt werden, weil deren Risiken auf dem Papier möglicherweise kleiner aussehen, als sie in Wirklichkeit sind.

Wachsende Staatsverschuldung belastet Finanzstabilität

Dass sich die Ertragslage der Geldhäuser positiv entwickelt habe, könne auch dazu führen, dass Risiken unterschätzt werden, warnt die Bundesbank.

Schaltgespäch Christoph Röckerath

Auf der Klimakonferenz diskutieren die Staats- und Regierungschefs über gemeinsame Klimaziele. Merz wolle Klimaschutz und Wirtschaft vereinen, sagt Christoph Röckerath in Belém.

07.11.2025 | 2:38 min

Bei Gewerbeimmobilien sieht die Bundesbank zwar eine Entspannung, gibt aber keine Entwarnung: "Die Preise am deutschen Gewerbeimmobilienmarkt haben sich zuletzt stabilisiert, jedoch bleibt die Lage insgesamt fragil."

Weil wegen des Homeoffice-Trends weniger Büroflächen gebraucht werden, steht der Markt für diese Immobilien in vielen Ländern seit längerem unter Druck. Auch etliche Geschäfte stehen leer, weil Konsumenten reichlich im Internet einkaufen.

Entspannung stellt der Bericht auf dem Markt für Häuser und Wohnungen fest: "Am Wohnimmobilienmarkt zeigen sich mit wieder steigenden Preisen und Transaktionen Anzeichen einer Erholung. Die Überbewertungen auf dem deutschen Wohnimmobilienmarkt haben sich im Jahr 2024 größtenteils abgebaut.

Risikofaktor steigende Staatsverschuldung

Neue Risiken könnten die - auch wegen gewaltiger Milliardenausgaben für die Verteidigung - wachsenden Schuldenberge der Staaten mit sich bringen. Während Deutschland trotz steigender Schuldenquote als solide aufgestellt gilt, bestehen in anderen Euroländern größere Probleme, die Schulden abzutragen.

Archiv: Peer Steinbrück, aufgenommen am 02.06.2017

Vor zehn Jahren schwappte die Finanzkrise aus den USA nach Europa. So etwas wie damals könne heute so nicht mehr passieren, sagt der damalige Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) im Rückblick.

27.07.2017 | 6:51 min

Bundesbank-Vorstand Michael Theurer mahnt: "Damit die Schulden tragfähig bleiben, muss Europa ein dauerhaft stabiles Wirtschaftswachstum erzielen. Strukturreformen müssen durch glaubhafte, strikte Fiskalregeln flankiert werden." Deutschland sei dabei "in besonderer Verantwortung als Vorbild und Stabilitätsanker der Währungsunion".

Quelle: dpa

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