Bitcoin rauscht ab: Warum das "digitale Gold" abschmiert

Kampf um 100.000 Dollar-Marke:Bitcoin: Warum das "digitale Gold" abschmiert

Klaus Weber

von Klaus Weber

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Seit Tagen verliert der Kurs der Kryptowährung an Wert. Wie kann es jetzt weitergehen? Und was haben Wale damit zu tun?

Bitcoin

Der Bitcoin rauscht ab und kämpft mit der 100.000-Dollar-Marke.

Quelle: picture alliance / NurPhoto

Im Meer tummelt sich ja vieles. Es gibt kleine Fische, es gibt große Fische. Und dann gibt es da noch die großen Meeressäuger. Mit denen hat es offenbar der Kryptomarkt gerade zu tun. Sogenannte "Bitcoin-Wale" scheinen der ältesten und bekanntesten Kryptowährung der Welt das Wasser abzulassen.

Als Bitcoin-Wale werden in der Branche Anleger bezeichnet, die zwischen 1.000 und 10.000 Bitcoin halten. Experten wollen im letzten Monat einen Abfluss von 45 Milliarden US-Dollar aus dem Bitcoin-Markt beobachtet haben. Vor allem verursacht durch ebendiese "Wale" oder Großanleger. Doch warum?

Fed vermiest die Stimmung

Aktuell kämpft der Bitcoin mit der 100.000 Dollar Marke und hat damit innerhalb von vier Wochen rund 20 Prozent an Wert verloren. "Diese Korrektur dürfte so manch einen Anleger nervös machen", glaubt Jürgen Molnar, Kapitalmarktexperte bei RoboMarkets.

Als Auslöser dieser Nervosität wird in erster Linie die US-Amerikanische Notenbank Fed ausgemacht, die weitere Zinssenkungen in diesem Jahr zumindest in Frage gestellt hat.

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In der Theorie sollen niedrige Zinsen Anleger dazu verleiten in risikoreichere Geldanlagen wie eben den Bitcoin zu investieren. "Die Zinsenttäuschung in den USA liegt Anlegern offensichtlich schwerer im Magen als gedacht. Viele Investoren sitzen derzeit zwischen den Stühlen. Diese stehen zwischen der Entscheidung ihre Positionen zu halten oder mögliche Buchgewinne zu versilbern", urteilt deshalb auch Kryptoexperte Timo Emden.

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Noch Anfang Oktober in Rekordlaune

Es ist schon kryptisch, mit der bekanntesten Kryptowährung der Welt. Noch Anfang Oktober feierte der Bitcoin einen neuen Rekord. Über 125.000 Dollar war zu diesem Zeitpunkt ein einzelner Bitcoin wert.

Für das neue Allzeithoch wurden damals viele Gründe gefunden. Immer mehr institutionelle Anleger - sprich Banken oder Fonds - würden in Bitcoin investieren. Zudem erwartete man damals noch eine Reihe von Zinssenkungen in den USA, was zu mehr Investitionsbereitschaft, auch in Bitcoin, führen würde.

Der Bitcoin wurde sogar als "digitales Gold" geadelt. Ähnlich wie in das echte Gold würde gerade in Krisenzeiten in Bitcoin als Stabilitätsanker investiert. Im Prinzip hatte man den Eindruck, der Bitcoin sei als Kapitalanlage und Zahlungsmittel absolut akzeptiert.

Kryptowährung immer noch schwankungsanfällig

Doch offenbar kam dieses Urteil zu früh. Wieder einmal zeigt sich der Bitcoin als sehr schwankungsanfällig. Und es scheint noch kein Stoppschild in Sicht. Weitere Abverkäufe durch die "Bitcoin-Wale" sind nicht auszuschließen.

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Investoren sollten sich deshalb auf weitere Unwägbarkeiten einstellen, glaubt auch Timo Emden: "Die Kuh ist noch nicht vom Eis. Sollten langfristige Anleger zusehends auf die Idee kommen ihre Gewinne zu versilbern, dürfte dies auch zu ersten sichtbaren Zweifeln in Kreisen von Kleinanlegern führen."

Sollte das passieren, könnte auch wieder eine grundsätzlichere Debatte um den Bitcoin aufflammen. In jedem Fall zeigt der aktuelle Absturz der Kryptowährung, dass der Weg zum "digitalen Gold" noch ein weiter ist - auch wenn im Moment die Wale daran Schuld haben.

Klaus Weber berichtet aus der Wirtschafts- und Finanzredaktion des ZDF.

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