Warum Putin den Krieg braucht - die Analyse bei ZDFheute live

Krieg in der Ukraine:Warum Putin den Krieg braucht

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Militärökonom Markus Keupp ist vor einer Karte der Ukraine mit aktuellem Frontverlauf abgebildet.

Russland weicht auch nach 1233 Tagen Krieg gegen die Ukraine nicht von seinen Zielen ab. Ist Putin überhaupt an einem Kriegsende interessiert? Die Analyse bei ZDFheute live.

In der Nacht auf Mittwoch flog Russland den größten Drohnenangriff auf die Ukraine seit Kriegsbeginn. Laut ukrainischer Luftwaffe hat Russland mit insgesamt 728 Drohnen und 13 Raketen angegriffen. In den vergangenen Wochen haben Putins Truppen die Attacken auf ukrainisches Gebiet immer weiter intensiviert.
Zuletzt hat auch US-Präsident Trump das russische Vorgehen scharf kritisiert und Putin vorgeworfen, sich nicht ehrlich um ein Ende des Krieges zu bemühen. "Er ist die ganze Zeit sehr nett, aber es stellt sich heraus, dass es bedeutungslos ist", so Trump. Zuvor hatte die US-Regierung die Waffenlieferungen an die Ukraine wieder aufgenommen.

Putin: Russland auf Kriegswirtschaft umgestellt

Dass noch immer kein Ende des Krieges in Sicht ist, liegt vor allem an der Regierung in Moskau. Putin scheint fest entschlossen, seine Kriegsziele zu erreichen und hat Russland dafür auch auf Kriegswirtschaft umgestellt. Eine plötzliche Abkehr davon wäre nur schwer umsetzbar und innenpolitisch für den Kreml schwierig zu vermitteln.
Wie ist derzeit die Lage an der Front? Wie beschaffen die Kriegsparteien Waffen? Und: Welche Bedeutung hat Russlands Kriegswirtschaft für Putin? Darüber spricht Christina von Ungern-Sternberg bei ZDFheute live mit Militärexperte Dr. Marcus M. Keupp. Aus der Ukraine berichtet ZDF-Reporter Dara Hassanzadeh. Seid dabei und stellt eure Fragen!

Russlands Drohnenstrategie

Immer wieder überzieht Russland die Ukraine mit verheerenden Drohnenangriffen. Dabei nimmt die Zahl der eingesetzten Flugkörper immer weiter zu. Raketen und vor allem Drohnen vom Typ Shahed schwärmen von Russland aus zu Hunderten über die ukrainischen Städte aus. 
Ursprünglich wurden die Drohnen vor allem aus Iran geliefert. Seit 2023 hat Russland aber mit der eigenen Produktion begonnen. Seitdem wurden die Drohnen modernisiert und die Produktion auf Massenfertigung eingestellt. Mittlerweile verfügt Russland über verschiedene Drohnentypen, die von Täuschkörpern bis zu Sprengsatzträgern reicht. Die bis zu 200 Kilometer pro Stunde schnellen Flugkörper sind für die ukrainische Luftabwehr nur schwer abzuschießen.

China unterstützt Russland

Russlands Drohnenstrategie wurde besonders mit Unterstützung Chinas aufgebaut. Die Regierung in Peking half Putin dabei, die westlichen Sanktionen zu umgehen und Bauteile für Drohnen nach Russland zu schaffen. Aus China erhält Russland außerdem hochleistungsfähiges Glasfaserkabel: Die als störanfällig geltenden Drohnen werden damit versehen und gegen elektronische Angriffe gesichert.  
Mit Material von AFP, dpa und ZDF.

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