Trump will Ukraine doch weiter militärisch unterstützen
Nach angekündigtem Lieferstopp:Trump will Kiew doch weitere Waffen schicken
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Kehrtwende in Washington: Trump sagt der Ukraine trotz angekündigtem Lieferstopp neue Waffen zu. "Sie müssen in der Lage sein, sich selbst zu verteidigen", betont der US-Präsident.
Trump kündigt weitere Waffenlieferungen an die Ukraine an. Die Ukraine werde von Russland sehr hart getroffen und müsse sich verteidigen könne.
Quelle: AP
Nur wenige Tage nach einem angekündigten Lieferstopp für einige Waffen hat US-Präsident Donald Trump der Ukraine nun doch weitere militärische Hilfen zugesagt. Auf die Frage eines Journalisten, ob er beabsichtige, weitere Waffen in die Ukraine zu liefern, sagte der Republikaner:
Wir werden noch weitere Waffen schicken. Wir müssen, sie müssen in der Lage sein, sich zu verteidigen. Sie werden sehr schwer getroffen.
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Donald Trump, US-Präsident
Vorrangig solle es sich dabei um Verteidigungswaffen handeln.
Vergangenen Dienstag war bekanntgeworden, dass die USA die Lieferung einiger bereits zugesagter Waffen an die Ukraine gestoppt haben. Diesen Vorgang schätzten ZDF-Korrespondenten in den USA und der Ukraine ein. 03.07.2025 | 4:57 min
Sprecher: "America First"-Haltung gilt weiter
Das Verteidigungsministerium bekräftigte am späten Montagabend, dass es die Waffenlieferungen an die Ukraine auf Anweisung Trumps wieder aufnehmen werde. Dennoch gelte im Hinblick auf die Hilfslieferungen auch weiterhin die "America First"-Haltung der Regierung, sagte Sprecher Sean Parnell.
Mit seiner Entscheidung legte Trump eine Kehrtwende hin. Noch in der Woche zuvor hatte er erklärt, die USA hätten der Ukraine bereits zu viele Waffen geliefert. Der frühere Präsident Joe Biden habe das "ganze Land geleert, um ihnen Waffen zu geben, und wir müssen sicherstellen, dass wir genug für uns selbst haben", sagte Trump am Donnerstag.
Zuvor hatte das Pentagon angekündigt, dass es die Lieferung einiger Luftabwehrraketen, präzisionsgelenkter Artillerie und anderer Rüstungsgüter an die Ukraine stoppen wolle. Hintergrund waren Befürchtungen, die eigenen Bestände der Vereinigten Staaten könnten zu stark geschrumpft sein.
Die militärische Unterstützung war der Ukraine bereits unter der Regierung von Biden für den Einsatz im Krieg gegen Russland zugesagt worden.
Ist die ukrainische Luftabwehr in Gefahr? 04.07.2025 | 3:48 min
Trump drängt erneut auf Kriegsende
Am Montag bekräftigte Trump erneut seinen Wunsch nach einem Ende des russischen Angriffskriegs in der Ukraine. Was zwischen Russland und der Ukraine geschehe, sei eine "schreckliche Sache", sagte er am Rande seines Treffens mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu im Weißen Haus.
Trump sagte, jede Woche würden Tausende Russen und Ukrainer ihr Leben verlieren. Mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin sei er überhaupt nicht glücklich. Trump bezeichnet sich seit Langem als Friedensstifter und betonte:
Ich beende Kriege und ich hasse es, wenn Menschen getötet werden.
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Donald Trump, US-Präsident
"Keine Fortschritte" nach Gespräch mit Putin
Zuletzt hatte Trump am vergangenen Donnerstag mit Wladimir Putin telefoniert. Während der Kreml das Gespräch als "offen und konstruktiv" bezeichnete, hat es nach Aussage des amerikanischen Präsidenten "keine Fortschritte" bei der Beilegung des Krieges gebracht.
Trump, der einst versprochen hatte, den Konflikt binnen eines Tages zu lösen, zeigte sich zuletzt zunehmend frustriert und drohte mit neuen Sanktionen gegen die russische Ölindustrie - auf die er bisher aber verzichtete, um Putin zu Friedensgesprächen zu bewegen.
Es sei eine neue Taktik der russischen Armee, ihre Raketenangriffe durch Drohnenschwärme zu tarnen, berichtet ZDF-Reporter Dara Hassanzadeh aus der Ukraine. 04.07.2025 | 2:16 min
Russland setzt Angriffe auf Zivilgebiete fort
Unterdessen griff Russland ukrainischen Angaben zufolge am Montag zivile Gebiete in der Ukraine mit mehr als 100 Drohnen an. In der vergangenen Woche habe Russland rund 1.270 Drohnen, 39 Raketen und fast 1.000 leistungsstarke Gleitbomben auf die Ukraine abgefeuert, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. Er schrieb auf Telegram:
Die Luftabwehr ist das Wichtigste, um Leben zu schützen.
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Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine
Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als drei Jahren gegen die russische Invasion. Moskaus Militär versucht seit Wochen, die Flugabwehr des Nachbarlandes zu überlasten.
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Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.