Waffenproduktion in der Ukraine: Das plant Merz | ZDFheute live

Gemeinsame Waffenproduktion:So will Merz den Druck erhöhen

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Bundeskanzler Friedirch Merz steht vor einer Karte der Ukraine. Links sind zwei Soldaten auf einem Panzer zu sehen.

Kanzler Merz will die Zusammenarbeit mit der Ukraine stärken, auch in der Waffenproduktion. Ändert das die militärische Lage? Militärexperte Gressel bei ZDFheute live.

Engere Kooperation in allen Bereichen: Das haben Bundeskanzler Merz und der ukrainische Präsident Selenskyj in Berlin angekündigt. Deutschland will die Ukraine künftig bei der Beschaffung und vor allem Produktion von weitreichenden Waffen unterstützen. Es ginge darum, den Druck auf Russland zu erhöhen und Russland schlussendlich an den Verhandlungstisch zu bewegen. 
Der Kanzler hatte bereits im Vorfeld erklärt, dass es für Waffen, die an die Ukraine geliefert werden und wurden, keine Reichweitenbeschränkungen mehr gibt. Es sei notwendig, dass Kiew Waffen auch gegen Ziele in Russland einsetzen kann, um sich verteidigen zu können. Damit hat Merz die Debatte um die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern wieder entfacht.  
Seit mehr als drei Jahren startet Putins Armee immer wieder neue Offensiven, um ukrainische Gebiete zu erobern. In der Region Sumy stehe ein weiterer russischer Großangriff kurz bevor, erklärte der ukrainische Präsident Selenskyj. 50.000 von Moskaus Soldaten seien dafür bereits zusammengezogen worden.  
Was plant die Bundesregierung unter Kanzler Friedrich Merz, um Kiew zu unterstützen? Sind die Partner der Ukraine bereit, ihr Langstreckenwaffen zu liefern? Wie verändert sich derzeit das Machtverhältnis? Über die aktuellen Entwicklungen in der Politik und an der Front spricht Christian Hoch bei ZDFheute live mit dem Militärexperten Gustav Gressel. Über die aktuelle Situation in der Ukraine berichtet ZDF-Reporter Timm Kröger aus Kiew.

Deutsche Unterstützung für die Ukraine 

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine unterstützt Deutschland Kiew sowohl finanziell als auch militärisch. Mehrere milliardenschwere Hilfspakete sollen die Ukraine im Kampf gegen den russischen Aggressor unterstützen. Seither ist Berlin der zweitgrößte Unterstützer des Landes. Die Hilfen im Gesamtwert von rund 48 Milliarden Euro umfassen auch Ausrüstungs- und Waffenlieferungen. Darunter Leopard-Panzer, Marder-Schützenpanzer und diverse Luftverteidigungssysteme.  

Forderung nach weitreichenderen Waffen 

Nicht nur der ukrainische Präsident Selenskyj forderte schon in der Vergangenheit immer wieder neue und stärkere Waffen von seinen Unterstützern. Zentraler Streitpunkt in der bis heute anhaltenden Debatte: die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an Kiew. Als Oppositionsführer hatte Friedrich Merz (CDU) diese gefordert, der damalige Kanzler Olaf Scholz hatte das jedoch abgelehnt.  

Veränderungen im Ukraine-Kurs der Regierung 

Die neue Bundesregierung unter Friedrich Merz als Kanzler hat nun beschlossen, Details über Waffenlieferungen nicht mehr zu veröffentlichen. Ziel sei es, zu verhindern, dass Russland durch die Veröffentlichung einen strategischen Vorteil erhält. Merz erklärte weiter: "Unter meiner Führung wird die Debatte um Waffenlieferungen, Kaliber, Waffensysteme, und und und aus der Öffentlichkeit herausgenommen." Gleichzeitig wollen die Bundesregierung und ihre Partner die Ukraine weiterhin mit Waffen unterstützen. 
Mit Material von dpa, AFP, Reuters und ZDF.
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