Ski Alpin - Lena Dürr: Vorfreude auf den Lieblingsort Levi

Ski Alpin - Slalom-Weltcup:Lena Dürr: Vorfreude auf den Lieblingsort Levi

von Stephan Klemm

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Die deutsche Slalom-Spezialistin reist als eine der Favoritinnen nach Finnland. Doch die Konkurrenz wird von Jahr zu Jahr größer - und jünger.

Lena Dürr aus Deutschland in Aktion während des ersten Laufs des Riesenslaloms der Frauen beim Ski-Alpin-Saisonauftakt auf dem Rettenbachgletscher in Sölden, Österreich.

Will beim Slalom in Levi ein Wörtchen mitreden: Lena Dürr beim Weltcup-Auftakt in Sölden.

Quelle: Imago

Im Skigebiet rund um den Berg Levitunturi, 130 Kilometer nördlich des Polarkreises, sind die Pisten längst schon mit Originalschnee belegt. Finnlands größtes Wintersportzentrum empfängt die alpinen Profis somit in vorweihnachtlich verschneiter Atmosphäre zu den ersten Slalomrennen dieser Weltcup-Saison (15./16. November jeweils 10 und 13 Uhr im ZDF-Livestream).



Lena Duerr (Deutschland) beim Riesenslalom in Sölden, Österreich, in Aktion.

Neue Saison, neue Siegerin: ÖSV-Skirennläuferin Julia Scheib gewinnt beim Auftakt in Sölden ihr erstes Rennen. Beste Deutsche vor knapp 16.000 Ski-Fans wird Lena Dürr als 14.

25.10.2025 | 2:58 min

Maier blickt schon auf Olympia

Für den Deutschen Skiverband (DSV) reisen zwei Mitfavoriten nach Levi, Linus Straßer bei den Männern und Lena Dürr bei den Frauen. Wolfgang Maier, der Alpin-Direktor des DSV, hat für diese olympische Saison bereits jetzt ein Ziel ausgegeben:

Bei den Spielen erwarten wir, dass wir bei Männern und Frauen jeweils eine Medaille holen.

Wolfgang Maier, DSV-Alpin-Direktor

Bei den alpinen Ski-Weltmeisterschaften in Saalbach-Hinterglemm gelang das im Februar 2025 allerdings nur Straßer. Dürr enttäuschte als Achte.

Rang drei für Dürr im Vorjahr

Sie sei an jenem Tag einfach nicht so gut gefahren, wie sie es eigentlich könne, sagte Dürr, die im Slalom-Weltcup in der vergangenen Saison drei Podestplätze erreichte - und damit drei mehr als Straßer. In der Disziplinwertung belegte Dürr Rang fünf, Straßer wurde nach einer für ihn enttäuschenden Weltcup-Saison Zehnter.

Diese Ergebnisse bestätigten einen Trend: Dürr fuhr in der jüngeren Vergangenheit insgesamt konstanter als Straßer. Und Levi ist einer ihrer Lieblingsorte im Weltcup. Dort dürfte auch diesmal wieder mit ihr zu rechnen sein. Vor einem Jahr wurde Dürr dort Dritte hinter Mikaela Shiffrin (USA) und der Österreicherin Katharina Liensberger.

Niveau im Slalom steigt von Jahr zu Jahr

Ich verbinde viele schöne Erinnerungen mit Levi. Die Tatsache, dass ich dort schon gute Ergebnisse erzielt habe, gibt mir mehr Sicherheit, als dass es mir Stress machen würde.

Lena Dürr, Slalom-Spezialistin

Die Vorfreude sei daher groß.

Lena Dürr ist mittlerweile 34 Jahre alt, sehr erfahren und reflektiert. Vor ihrem Einsatz in Levi sagt sie: "Ich habe im Sommer immer wieder Bedenken, ob ich meine Stärken in die nächste Saison retten kann. Man weiß nie, wie sich die Konkurrenz entwickelt." Das Niveau im Slalom werde immer höher.

Slalom-Nachwuchs in den Startlöchern

Tatsächlich befindet sich die Disziplin Slalom bei den Frauen im Wandel. Shiffrin gilt zwar weiterhin als die größte Autorität im Stangenwald, ihre Bilanz dort ist überragend: 64 Siege, 15 zweite und zehn dritte Plätze.

Doch mehr und mehr rücken jüngere Fahrerinnen nach. Das gilt vor allem für die 20-jährige Kroatin Zrinka Ljutic, die Siegerin des Slalom-Weltcups in der vergangenen Saison. Ihr gelangen dabei ihre ersten drei Tagessiege. Dieser Coup war vor allem auch deshalb möglich, weil Shiffrin lange verletzt ausfiel. Doch Ljutics mutige, riskante und rasante Fahrweise hat großen Eindruck hinterlassen.

Dürr sieht sich nicht ohne Chancen

Das gilt auch für Lara Colturi, die an diesem Samstag 19 Jahre alt wird. Geboren wurde die Tochter von Daniela Ceccarelli, der italienischen Super-G-Olympiasiegerin von 2002, in Turin, sie startet aber für Albanien. Mit Rang zwei im Slalom von Gurgl (Österreich) im vergangenen November erreichte Colturi die erste Podestplatzierung für Albanien im alpinen Ski-Weltcup.

Deutschlands Anton Grammel beim Rennen in Sölden.

Der erste Riesenslalom endet mit einem nicht ganz unerwarteten Sieger. Marco Odermatt triumphiert in Sölden. Erfreulich: Vier deutsche Läufer fahren in die Top 30.

26.10.2025 | 3:19 min

Dürr hat festgestellt, dass die Podestplätze eine zeitlang immer an dieselben Fahrerinnen vergeben waren - Rang eins und zwei teilten sich tatsächlich jahrelang Shiffrin und die Slowakin Petra Vlhova untereinander auf. "Heute wird das Feld viel mehr durcheinandergewirbelt", meint Dürr. Sie selbst sei aber zuversichtlich: "Die letzten Jahre haben gezeigt, dass ich auf einem guten Weg bin."

Olympia noch weit weg

Bei den Olympischen Spielen von Peking vor vier Jahren führte Dürr nach dem ersten Lauf und belegte am Ende Rang vier. Zu Platz drei fehlten ihr lediglich sieben Hundertstelsekunden. Sie spüre durchaus eine große Vorfreude auf die Spiele im Februar 2026 auf den Pisten von Cortina.

Doch momentan denke ich nur an Levi.

Lena Dürr, Slalom-Spezialistin

Und nicht an Wolfgang Maiers Medaillenforderung.

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