Tour: Yates gewinnt Bergetappe, Healy klettert ins Gelbe Trikot
Tour: Yates gewinnt Bergetappe:Ben Healy klettert ins Gelbe Trikot
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Ein Brite gewinnt die erste Bergetappe, ein Ire fährt ins Gelbe Trikot. Bei der Tour de France 2025 wird am französischen Nationalfeiertag auf Englisch gejubelt.
Der erste Ire seit Stephen Roche 1987, der bei der Tour de France ins Gelbe Trikot gefahren ist: Ben Healy, Dritter auf der 10. Etappe.
Quelle: Imago / Luca Bettini
Simon Yates hat die zehnte Etappe der 112. Tour de France für sich entschieden. Der 32-Jährige vom Team Visma-Lease a bike gewann am französischen Nationalfeiertag nach einer Kletterpartie mit 4.460 Höhenmetern durchs Zentralmassiv und feierte seinen ersten Tageserfolg bei der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt.
Titelverteidiger und Weltmeister Tadej Pogacar (UAE Emirates-XRG) erreichte das Ziel in der Gruppe der Favoriten, die 4:51 Minuten Rückstand auf den Sieger hatte. Damit übernahm Ben Healy (EF Education-EasyPost), der den dritten Platz belegte, als erster Ire seit 38 Jahren das Gelbe Trikot und liegt nun 29 Sekunden vor Pogacar. Dieser hat weiter 1:17 Minuten Vorsprung auf Jonas Vingegaard und eine Minute auf Remco Evenepoel.
Der deutsche Hoffnungsträger Florian Lipowitz zeigte wieder ein Top-Leistung, gehörte lange der Favoritengruppe an und erreichte am Ende drei Sekunden hinter Pogacar und Vingegaard als Elfter das Ziel.
Zimmermann ausgestiegen
Schon kurz nach dem Start der Etappe hatten die Fahrer den ersten der acht kategorisierten Anstiege des Tages absolvieren müssen. Für den deutschen Meister Georg Zimmermann war die Tour 2025 zu diesem Zeitpunkt schon Geschichte. Der 27-Jährige hatte nach seinem heftigen Sturz am Sonntag über Nacht unter anderem Symptome einer Gehirnerschütterung entwickelt und die zehnte Etappe daher nicht mehr angetreten.
Das markante Bergtrikot der Tour de France wird in diesem Jahr 50. Vorbild für seine Farbgebung war ein französischer Bahn-Rennfahrer, der in den 1930er Jahren erfolgreich war.
von Stephan Klemm
mit Video
Im Schatten des berühmten Vulkans Puy de Dome ging es von Beginn an zur Sache. Vingegaards Team Visma - Lease a bike platzierte aus taktischen Gründen gleich zwei Fahrer - darunter den Giro-Sieger Yates - in der großen Spitzengruppe, die die Anfangsphase der Etappe prägte.
Healy beteiligte sich am brutalen Ausscheidungsfahren an der Spitze. Als auch noch im Peloton Vingegaards Helfer das Tempo anzogen, wurde deutlich, dass die niederländische Equipe plante, Pogacar frühzeitig unter Druck zu setzen, ehe das Finale Fahrt aufnahm.
Pogacar bleibt cool
Doch der Titelverteidiger ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und hielt auf den giftigen Anstiegen der zweiten Kategorie durchgehend dagegen.
An der Spitze lancierte Yates kurz vor dem Ziel aus der Spitzengruppe heraus die entscheidende Attacke und siegte vor dem Niederländer Thymen Arensman - Healy wurde mit 31 Sekunden Rückstand Dritter und war doch der große Gewinner.
Lipowitz bleibt Gesamt-Achter
Lipowitz, der bei Red Bull-Bora-hansgrohe erneut auf Augenhöhe mit seinem Kapitän Primoz Roglic fuhr, ist im Gesamtklassement als Achter gut drei Minuten hinter Pogacar platziert. "Es war ein superharter Tag, das war der zehnte Renntag in Folge. Jeder war am Limit, aber wir können zufrieden sein", sagte Lipowitz in der ARD:
Die Beine waren ganz gut. Ich glaube, da kann ich positiv in die nächste Woche schauen.
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Florian Lipowitz
Nach dem Ruhetag am Dienstag geht es am Mittwoch mit der elften Etappe rund um Toulouse über 156,8 weitgehend flache Kilometer weiter. Eine Bergwertung der dritten Kategorie könnte den Sprintern Probleme bereiten. Ab Donnerstag warten dann in die Pyrenäen.
Seit 2015 gab es keinen Dopingfall mehr bei der Tour, gleichzeitig fallen Geschwindigkeitsrekorde. Das scheint nicht zusammenzupassen, doch es gibt Erklärungen für das Phänomen.